Die erneute Bewerbung Albstadts für die Ausrichtung des UCI Mountainbike Weltcups wurde 2023 nicht berücksichtigt. Foto: Schäuble

Dass es 2023 nach neun Ausgaben keinen UCI Mountainbike Weltcup in Albstadt geben wird, hat die Stadtverwaltung Albstadt am Freitagabend bekannt gegeben. Die Nachricht verbreitete sich über das Wochenende wie ein Lauffeuer in Albstadt und darüber hinaus.

Albstadt - Mit einer gemeinsamen Erklärung nehmen die CDU-Gemeinderatsfraktion und der Stadtverbandsvorstand zur Nichtberücksichtigung der Albstädter Bewerbung für den UCI Mountainbike Weltcup 2023 Stellung.

Bedenken waren gerechtfertigt

Die CDU im Albstädter Gemeinderat habe die erneute Bewerbung mitgetragen, schrieb Gemeinderatsfraktions- und Stadtverbandsvorsitzender Roland Tralmer in seiner Mitteilung. Dies trotz vorhandener Bedenken insbesondere gegen den Dachverband UCI und dessen Praktiken, die insbesondere der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Matthias Strähler stets betont hatte – er war es auch immer, der dazu mahnte, die Kosten, welche mit der Ausrichtung auf die Stadt Albstadt zukommen, zu bedenken. Die Vergabe der Mountainbike WM ins topfebene Holland brauche deswegen nicht weiter erklärt zu werden und spreche dafür, dass Bedenken gerechtfertigt waren.

Entscheidend sei jetzt aber, so Roland Tralmer, dass die Stadt nicht zwingend – ironisch formuliert – eine "Ersatzrad"-Veranstaltung um jeden Preis suche. Es gehe nicht allein darum, zu analysieren, woran "es gelegen haben möge" – dies sei einerseits offenkundig und andererseits auch nicht relevant.

Die richtigen Konsequenzen ziehen

Entscheidend ist vielmehr, so die Albstädter Kommunalpolitiker, daraus jetzt die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Diese sehen Fraktion und Stadtverbandsvorstand zuvorderst darin, dass die Absage als Chance begriffen wird, wie seit längerem angemahnt, die "Gesamtausrichtung der Sportstadt Albstadt" auf den Prüfstein zu stellen. Dies sei seitens der CDU schon länger gefordert worden, jetzt sei die Zeit dafür reif.

Andere Sportarten in den Mittelpunkt rücken

Das müsse nicht zwingend eine Abkehr vom Radsport bedeuten, andererseits gebe es aber auch keine Denkverbote. Roland Tralmer: "Albstadt hat vom Radsport ebenso profitiert, wie er in der Bevölkerung polarisiert hat!" Deshalb gelte es jetzt offen zu diskutieren, ob es bei der Ausrichtung "Radsportstadt" bleiben solle oder ob auch verstärkt andere Sportarten in den Mittelpunkt zu rücken seien.

Dies erst recht unter dem Aspekt, dass es schon lange nötig sei, die Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit in den Vereinen zu reformieren und andererseits die latente Hallenproblematik zu lösen. "Vor der Diskussion weiterer Prestigeprojekte müssen die Hausaufgaben an der Basis erledigt werden", meinen die Albstädter Christdemokraten und hoffen auf kritische und kontroverse Diskussionen in und mit der ganzen Bevölkerung.