Helmut Schlotterer gründet eine Mitarbeiterstiftung. Foto: Marc Cain

Marc-Cain-Chef Helmut Schlotterer will sein Lebenswerk nicht verkaufen. Er geht einen anderen Weg – und übergibt Marc Cain an die Mitarbeiter. Das ist der Ablauf.

Helmut Schlotterer übergibt sein Lebenswerk. Doch anstatt das Unternehmen an externe Investoren oder an ein anderes Unternehmen zu verkaufen, legt er es in die Hände seiner Mitarbeiter.

„Diese innovative Maßnahme soll langfristig die Gene von Marc Cain sichern und sicherstellen, dass die Unternehmensvision und -werte weiterhin gelebt werden“, teilt das Unternehmen mit Sitz in Bodelshausen (Kreis Tübingen) mit. „Die Mitarbeiter haben nun die Möglichkeit, aktiv am Erfolg des Unternehmens teilzuhaben und mit ihren Stimmrechten die Verwendung der Gewinne zu bestimmen.“

Marc-Cain-Chef verkündet Pläne

Bei einem emotionalen, internen Firmen-Event hatte er seinen Nachfolgeplan verkündet, der die Zukunft des Unternehmens im Nachbarkreis des Zollernalbkreises neu definiert. Marc Cain bezeichnet es als „bewegende Geste des Vertrauens und der Verbundenheit“, mit der Schlotterer beschlossen habe, sein Betriebs- und Privatvermögen seiner sozialen Helmut Schlotterer Stiftung zu vermachen.

„Durch die Gründung einer Mitarbeiterstiftung sollen die Stimmrechte an seinem Unternehmen in die Hände seiner Mitarbeiter gelegt werden“, heißt es weiter. Geleitet werden solle dieses Organ durch einen Mitarbeiterrat, der aus allen aktiven Führungskräften besteht.

Schlotterer: Marc Cain in meinem Sinne und im Sinne der Belegschaft weiterführen

„Dass Marc Cain in die richtigen Hände übergeben wird, liegt mir mehr als alles andere am Herzen. Ein Verkauf der Firma kam für mich nie infrage, und da meine Frau und ich keine Kinder haben, habe ich beschlossen, Stiftungen zu gründen, die das Unternehmen fortführen“, erklärt Schlotterer seine Beweggründe. „Die Idee mit der Mitarbeiterstiftung ist neu, und wurde in der Form noch nie gemacht. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass dies der richtige Weg ist, um Marc Cain in meinem Sinne und im Sinne der Belegschaft weiterzuführen.“ Und Schlotterer betont: „Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die Sicherung des Produktionsstandorts in Deutschland, Bodelshausen.“

Auch Trigema-Chef Wolfgang Grupp regelt Nachfolge in Burladingen

Wie Unternehmer ihre Nachfolge regeln, wird häufig mit Spannung verfolgt – wie auch bei Wolfgang Grupp und seiner Firma Trigema in Burladingen. 2022 hatte Grupp erklärt, alle seine Trigema-Firmenanteile an seine Ehefrau Elisabeth überschreiben zu wollen.

Sie solle innerhalb von sechs Monaten eine Entscheidung über die nächste Trigema-Generation fällen – im Gespräch sind Tochter Bonita Grupp und Sohn Wolfgang Grupp jr.