Sven Gnass ist Leiter der Musiktage Horb. 2023 hat er vier Trümpfe in der Hand – nicht nur Musik auf Top-Niveau, sondern auch in einmaliger Atmosphäre Foto: Jürgen Lück

Gratis-Konzert in der Stiftskirche. Barock und Jazz im Klosterkeller. A-Cappella in Schloss Weitenburg. Tango in der noblen Tanzhalle.

Musiktage-Macher Sven Gnass, auch Musikschuldirektor im Hohen Giebel: „Ich bin einfach glücklich, diese Orte gefunden zu haben. Gebäude, von Menschen geformt, in denen Musik, Musiker und Publikum zu etwas Einmaligem verschmelzen!“

Trumpf Nummer Eins: Festivalorchester in der Stiftskirche

Los geht’s symphonisch zum Gratis-Eröffnungskonzert in der Stiftskirche Horb. Die Kirche, die ganz oben auf dem Sporn über Horb thront und so optisch die Stadt beherrscht. Die russischen Geigen-Nachwuchs-„Stars“ Alexandra und Alisiya Komarova sind im Horber Festivalorchester, spielen den ukrainischen Klassik-Hit „Abendserenade“ von Valentin Silvestrov. Zweiter Star: Mezzosopranistin Aleandra Kandurina (Ukraine). Dritter Star: Pianist Murad Abasov. Ehrengäste: Michael Theurer (FDP), parlamentarischer Staatssekretär Bundesverkehrsministerium und Horbs OB Peter Rosenberger (CDU). Termin: Sonntag, 7. Mai, 17 Uhr. Stiftskirche Horb.

Mezzosopranistein Anna Kandurina aus der Ukraine singt Richard Strauss „Der Morgen“ in der Stiftskirche.

Trumpf Nummer Zwo: A-Capella in Schloss Weitenburg

Sechs Freunde im Nobel-Schloss. Schloss Weitenburg. Der große Saal. Roter Teppich, gepolterte weiße Stühle, Lüster, dicke Balken. Am 12. Mai gibt’s hier die Nostalphoniker. A-Cappella à la Comedian Harmonists. Sven Gnass: „Marko Cilic, Jonas Salzer, Peter Cismarescu, Tibor Brouwer, Markus Schapf und Jan C. Golch kennen sich aus dem Studium. Die Top-Musiker sind Freunde geblieben, treten gemeinsam A-Cappella auf. Frack, Fliege, der Gesang – das verschmilzt auf Schloß Weitenburg in den Räumlichkeiten. Höchste Seriosität trifft auf Humor. Das ist auch der Hausgeist, den Baron Rassler und sein Team verkörpern.“ Termin: Freitag, 12. Mai, 20 Uhr. Schloss Weitenburg.

Die Nostalphoniker. Fünf Freunde interpretieren die Comedian Harmonists im legendären Besuchersaal des Schloss Weitenburg. Foto: Vincenzo Buscem

Trumpf Nummer Drei: Barock-Jazz und Clubkonzert im Kloster-Keller

Fusion und Clubkonzert. Im Spätbarock (1715) wurde auf den jetzigen Klostersaal aus dem 13. Jahrhundert noch zwei Geschosse oben drauf gebaut. Perfekter Ort für Alexander Ponet (Vibrafon) und Gabriele Basilico (Kontrabass), ihren „Barocca in Jazz“ am Samstag, 13. Mai zu kredenzen. Nach der Pause dann Clubkonzert. Nein, nicht Robbie Williams oder die Stones, sondern die Bigbands Horb und Herrenberg mit Classic Swing. Motto: Die Bühne prallvoll mit Musikern. Volles Rohr gutgelaunte Dezibel, Fußwippen und Schnippen erlaubt, Tanzen geht allenfalls sehr beengt.

Gabriele Basilico. Der Kontrabassist setzt auf Klassik, aber auch auf Live-Elektronik und Jazz. Foto: Serge Heimlich

Trumpf Nr. 4: Reiterhaus wird zur Tango-Tanzhalle

Die Tango-Tanzhalle. Das ehemalige Renaissance-Reiterhaus von Schloss Wachendorf. Die Tänzer: Christiane Palha (Rio de Janeiro), Damian Rosenthal (Buenos Aires). Die Musiker: Andreas Fröhlich (Steinway Artist), Konzertmeister René Kubelik (Violine) und Lev Gordin (Violoncello). Der Ort, wo sonst zwischen hell abgeschliffenen Balken und grauem Boden feierlich getafelt oder gefeiert wird, wird zur Tango-Tanzhalle. Mit Empore. Fans und Künstler in Buenos Aires mieteten ab 1870 Tanzhallen, um dem Verbot des Autentico Tango Argentino durch die Obrigkeit zu entgehen.

Autentico Tango Argentino: Damian Rosenthal und Christiane Palha Foto: Peter Sitzen

So begeistert ist Michael Theurer

Michael Theurer (FDP) ist Ex-OB von Horb und inzwischen parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Er ist nicht nur beim Eröffnungskonzert dabei, sondern ganz begeistert davon, was aus den Musiktagen geworden ist. Theurer: "
"Es ist dem langjährigen künstlerischen Leiter Sven Gnass gelungen, in jedem Jahr ein großartiges Programm auf die Beine zu stellen und großartige Künstlerinnen und Künstler zu verpflichten. Horb kann sich glücklich schätzen, ein Musikfestival von überregionaler Strahlkraft zu haben. Meine Anerkennung gilt Sven Gnass und den Künstlerinnen und Künstlern und mein Dank den Sponsoren, die dem Musikfestival seit der ersten Stunde die Treue gehalten haben.“.

Die Horber Musiktage

Eröffnungskonzert
Valentin Silvestrov – Abendserenade (Festivalorchester Horb)

Antonio Vivaldi – Concerto No. 8 (Alexandra und Alisiya Komarova, Violine)

Edvard Grieg – Klavierkonzert (Murad Abasov)

Nostalphoniker
Marko Cilic (Tenor), Jonas Salzer (Tenor), Peter Cismarescu (Tenor), Tibor Brouwer (Bariton), Markus Schapf (Bass) und Jan C. Golch (Klavier, Arrangements) interpretieren die Comedian Harmonists.

Barock-Jazz swingt
Alexander Ponet (Vibraphon) und Gabriele Basilico (Kontrabass) spielen Barocca in Jazz: Von J. S. Bach über Henry Purcell zu John Coltrane, Thelonious Monk zu Dizzy Gillespie.

Milontan – Arte de Tango
Die Tänzer: Christiane Palha (Rio de Janeiro), Damian Rosenthal (Buenos Aires)

Tickets: Regulär 19 Euro. Online-Vorverkauf