Die Helfer hatten auch am Montag noch alle Hände voll zu tun, um das Narrendorf im Villinger Spitalgarten abzubauen. Foto: Eich

Was für ein Wochenende! Das Jubiläum der Katzenmusik hat tausende Narren nach Villingen gelockt – der Veranstalter ist überwältigt, Stadt und Polizei ziehen ein positives Fazit.

Villingen-Schwenningen - Lange hat die Katzenmusik auf ihr großes Wochenende hingefiebert – ganz Villingen war am Wochenende in Feierlaune. Wie lief es aus Sicht der Verantwortlichen? Wir haben nachgefragt.

Das sagt der Generalfeldmarschall: Dominik Schaaf, Generalfeldmarschall der Katzenmusik, ist am Montag noch ganz überwältigt von den Ereignissen am Wochenende. Er durchlebte vor dem Narrentreffen gemeinsam mit dem Festkomittee wechselvolle Tage. Der (dann abgelehnte) Eilantrag hatte zunächst für Verunsicherung gesorgt, nachdem das Gericht grünes Licht gab, gab es kein Halten mehr. Schaaf: "Wir sind alle geflashed – es war schöner, als wir es uns vorgestellt haben!"

Stüble und Wirtschaften harmonieren prächtig

Er zeigte sich begeistert davon, wie friedlich die Menschen in der Stadt gefeiert haben. Die Stüble waren voll, "auch die Gastronomie hat super mitgezogen". Die Lokale in der Färberstraße waren gefüllt mit friedlichen Narren, "wir sind einfach nur happy!"

Die Katzenmusik erhalte viel positives Feedback und auch der Generalfeldmarschall ist überzeugt davon, dass die Verantwortlichen mit ihren Planungen den Nerv der Narren getroffen hat. "Wir haben das ›Konzept Fasnet‹ übernommen, wir wollten ja kein Event daraus machen", so Schaaf. Dass das goldrichtig war, hat sich dann während des Wochenendes gezeigt. "Villingen ist einfach prädestiniert dafür!"

Wetter tut der Stimmung keinen Abbruch

Dass das Wetter nicht immer mitgespielt hatte, hätte der Stimmung keinen Abbruch getan, beim Narrenspiel und dem Feuerwerk habe der Generalfeldmarschall gar nicht gemerkt, wie sehr es geregnet hat, "wir waren so unter Volldampf!"

Am Montag fanden dann schließlich noch Abbauarbeiten am Narrendorf statt – nun ist das Jubiläumswochenende ganz Geschichte. "Es ist schon komisch, nach vier Jahren Nervenkrieg ist jetzt plötzlich alles vorbei", sagt der Generalfeldmarschall.

Was ist mit dem Kater passiert?

Jetzt liegt der Fokus der Katzenmusik auf der "normalen" Fasnet – in zwei Wochen findet der Ball statt und dann kommen auch schon bald die Hohen Tage. Am Fasnetsunntig gibt es dann erneut eine Katerbefreiung. Ist der Kater denn schon wieder eingefangen? Schaaf gibt sich mysteriös: "Man weiß nicht, was mit ihm in der Zwischenzeit passiert ist – die Auflösung gibt es dann beim Katerempfang!"

Polizei zieht ein positives Fazit: "Aus polizeilicher Sicht war es ruhig", erklärt Polizeisprecher Dieter Popp auf Anfrage der Redaktion. Gemeinsam mit den Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei hätte man Präsenz gezeigt. "Es gab nur vereinzelt Auseinandersetzungen", so Popp. Drei Körperverletzungen und mehrere wechselseitige Beleidigungen hätten die Beamten registriert.

Polizeibeamten wurden angegriffen

Aus dem Rahmen fällt lediglich ein unschöner Einsatz am Samstag in der Schlösslegasse, bei dem die Einsatzkräfte angegriffen wurden. Wie Popp erklärt, sei ein 21-Jähriger nach einer Streitigkeit aus einer Gaststätte geworfen worden.

"Er hat sich aber weiter aggressiv verhalten", so der Polizeisprecher. Der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt (KOD) sei zuerst vor Ort gewesen, Kräfte des Reviers, ein Hundeführer und Bereitschaftspolizisten seien ebenfalls hinzugeeilt.

Der Mann habe laut Popp schließlich versucht, einem Beamten eine Kopfnuss zu verpassen, außerdem habe er ihn gegen die Schulter getreten und ihn zudem angespuckt. Als weitere Kumpels dazustießen, habe die Polizei Pfefferspray einsetzen müssen, um die Lage zu beruhigen. Der 21-Jährige wurde nach Angaben des Polizeisprechers kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Er muss sich jetzt nun aufgrund mehrere Straftaten verantworten.

Stadt stellt mehrfach erhöhte Lärmwerte fest

Das sagt die Stadtverwaltung: Oxana Zapf, Pressesprecherin der Stadt, bestätigt den Eindruck der Polizei und zieht ebenfalls ein positives Fazit. Es hätte mehrere Kleinigkeiten wie Auseinandersetzungen und wildes Urinieren gegeben, "aber in großen Teilen war es friedlich". Im Fokus stand für den KOD auch die Lärmmessungen. Diese seien an acht verschiedenen Messpunkten durchgeführt worden. Zapf: "Die Werte wurden mehrfach überschritten und wir mussten deshalb auch mehrfach auf den Veranstalter einwirken."

Deutsches Rotes Kreuz sichert den Umzug ab: Da es bei Fasnachtsumzügen zu großen Ansammlungen von Menschen kommt, ist eine gesonderte Bereitstellung von Einsatzkräften notwendig. Um den Regelrettungsdienst zu entlasten, werden hierfür ehrenamtliche Helfer der Bereitschaften des Kreises eingesetzt. Beim Jubiläumsumzug am Sonntag sicherten 31 Einsatzkräfte der Bereitschaften Villingen, Schwenningen, Bad Dürrheim, Königsfeld und Fischbach sowie eine FSJlerin der DRK-Rettungsdienst Schwarzwald-Baar gGmbH die Umzugsstrecke ab.

Über ein Einsatzleitfahrzeug wurden ein Notarzteinsatzfahrzeug, zwei Rettungswagen, drei Krankentransportwagen und mehrere Fußtrupps direkt aus der Innenstadt koordiniert, um in einer Notfallsituation schnellstmöglich handeln zu können. Nach einem erfolgreichen Umzugstag wurden die Einsatzkräfte mit Getränken und einer warmen Gulaschsuppe versorgt, um für die kommenden Umzugsdienste gewappnet zu sein.