Die Schwenninger Ziegelbuben können’s halt. Nach einer halben Stunde steht der 22 Meter hohe Narrenbaum auf dem Latschariplatz von Villingen. Foto: Heinig

Mit "tiefenentspannt" beschrieb Generalfeldmarschall Dominik Schaaf seinen Gemütszustand beim Beginn des Narrentreffens zum 150-jährigen Bestehen seines Katzenmusikvereins Villingen, das nach mehr als vier Jahren Planung am Wochenende endlich über die Bühne ging.

VS-Villingen - Verschoben aufgrund der Coronapandemie und auf der Zielgeraden noch von einem Eilantrag gegen Ruhestörung fast aus der Kurve getragen – ihr Jubiläum hatten sich die Katzen wahrlich verdient.

Viele Tausend Menschen dachten genauso und nahmen sich Schaafs Worte beim außerordentlichen Katerempfang am Romäusturm zu Herzen: "Lachet, strählet un feiret au fescht".

Baum steht

Den Anfang machten am Samstagmittag die Narrenbaumaufsteller der Schwenninger Ziegelbuben, die unter der Leitung von Nick Peter den 22 Meter hohen Narrenbaum in die Mitte des Latschariplatzes pflanzten. Nach einer halben Stunde inklusive Schnapspause stand er und die Zuschauer, die den Akt von allen vier Straßen des Zähringerkreuzes aus in sicherheitstechnischem Abstand gespannt verfolgten, spendeten Jubel und Applaus.

Kater, Messkircher Katze und Gengenbacher Hexen

Danach wandte sich das närrische Volk dem Riet zu und verfolgte vor dem Romäusturm die vorzeitige Entlassung des Katers aus demselben. Der war indes so früh im Jahr noch gar nicht gerichtet, hatte sich eine Messkircher Katze ins Bett geholt und wurde zudem von zwei Gengenbacher Hexen belagert, die er zwar zu sich eingeladen hatte, gerne aber wieder loswerden wollte. Sie hatten ihm nämlich einen Hexenschuss zugefügt.

Mit Hilfe von Katzenmutter Lisa Langenbacher und im Beisein von Rietbürgermeister Heinz Zimmermann war er aber schnell wieder salonfähig und machte sich auf zum Narrentreffen.

Empfang im Theater am Ring

Während die einen sich schon einmal im Narrendorf im Spitalgarten und in den Stüble gütlich taten und auf den Abend einstimmten, stand für die närrische Obrigkeit zunächst der Zunftmeister-Empfang im Theater am Ring an, wo Oberbürgermeister Jürgen Roth und Generalfeldmarschall Schaaf fast 40 Zünfte und Gilden begrüßen durfte. Dabei wurde deutlich, wie froh alle sind, ihr Brauchtum endlich wieder ausleben zu dürfen.