Viele Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften. Ein Weg zum Erfolg: Jobmessen. Empfingen geht diesen Weg zwar jetzt auch – aber anders. „Gummibärle verteilen reicht nicht“, sagt Bürgermeister Ferdinand Truffner. Die Idee: ein „Job-Festival“.
Jobmessen gibt es mittlerweile einige. „Wir haben aber die Erfahrung gemacht: Da werden Gummibärle verteilt, es gibt ein kurzes Gespräch und die Firmen zahlen dafür einiges an Geld“, schildert Truffner seine Erfahrungen.
Wie kam es zur Idee zur besonderen Jobmesse? „Das Unternehmen Gfrörer ist deshalb auf uns zugekommen und hat gefragt, ob wir in der Gemeinde nicht selbst was machen können“, berichtet der Bürgermeister.
Einige Unternehmen wie Fischer oder Bosch Rexroth würden schon mit Erfolg ihre eigenen Hausmessen veranstalten. „Es ist ein immenser Vorteil, wenn man die Jobs auch vor Ort erlebbar machen kann. Es etwas zum Anfassen gibt.“ So war die Idee für ein „Job-Festival“ in der Gemeinde entstanden. Gfrörer gründete eigens dafür ein Projektteam mit Saskia Scherrmann und Marcel Grimm.
Wir wird das Job-Festival realisiert? Truffner holte Fördergelder an Land, so dass „Schafferländ“ am Samstag, 15. Juli, von 10 bis 17 Uhr auf dem Außengelände der Unternehmensgruppe Gfrörer (Rotwiesen 1) über die Bühne gehen kann – gefördert vom Land Baden-Württemberg und gemeinsam mit dem Industrie-, Handels- und Gewerbeverein Empfingen (IHGV).
19 Firmen haben sich angemeldet. Viele kommen aus Empfingen direkt. Truffner: „Die anderen kennt man in Empfingen, haben beispielsweise viele Kunden hier.“ Wichtig: Es geht hier nicht nur um Azubis. Die Messe soll auch besonders Arbeitnehmer anlocken.
Wie kam es zum Titel der Veranstaltung? „Wir haben uns bei der Namensgebung vom Festival Tomorrowland inspirieren lassen“, erzählt Saskia Scherrmann schmunzelnd. Und Truffner ergänzt augenzwinkernd: „Das ’ä’ ist natürlich ein bisschen an den Slogan des Landes ‘The Länd‘ orientiert.“
Wie soll der Festival-Charakter entstehen? Die Jobs sollen erlebbar werden. Beispiele: Gfrörer bietet zum Beispiel einen Bagger-Simulator. Stapler Pieckert bringt ein Fahrzeug mit. „Auch Schweizer Naturbau wird live was zeigen“, berichtet der Bürgermeister. Auch die Gemeinde stellt sich vor: „Wir werden aber nicht das Rathaus darstellen“, witzelt Truffner. „Aber wir haben uns schon was ausgedacht.“ Darüber hinaus wird es eine Bühne geben – „Speaker“ und Live-Musik gehören zum Programm. Auf dem Gelände werden auch Food-Trucks stehen. Truffner: „Es ist aber keine Gewerbeschau und auch kein Tag der offenen Tür. Jeder darf kommen, aber muss mit der Gefahr leben, einen Arbeitsvertrag zu schreiben.“
Wie heftig ist der Fachkräftemangel? Viele Unternehmen klagen über Fachkräftemangel. Das geht auch den Empfinger Unternehmen nicht anders, wie Truffner berichtet. Und das Gfrörer-Team bestätigt ebenfalls: „Wir sind ständig auf der Suche. Auch nach Azubis. Gerade im Bau suchen wir. Wir wollen zeigen, wie toll und abwechslungsreich dieser Bereich sein kann.“
Wird es diese Messe regelmäßig geben? Truffner: „Wenn sie erfolgreich ist, wollen wir sie gerne wiederholen. Das kann jährlich sein oder auch alle zwei Jahre. Es kommt darauf an, wie da der Wunsch der Unternehmen ist.“ Klar ist: Der Veranstaltungsort soll dann wechseln. Beim nächsten Mal könnte „Schafferländ“ dann auf einem anderen Firmengelände stattfinden.
Die teilnehmenden Firmen
19 Firmen dabei
Autowelt Prußeit GmbH (Horb), Büro Gfrörer GmbH & Co. KG, Ceratizit Empfingen GmbH, Fensterbau Deuringer GmbH, Firmengruppe Gfrörer, Gemeinde Empfingen, Georg Köbele GmbH & Co. KG (Nagold und Rottweil), Gerhardt-Blumen, Kreissparkasse Freudenstadt, Otto Kleindienst GmbH, SACS Aerospace GmbH, Schäflein Logistics GmbH, Schmidbauer GmbH & Co. KG (Oberndorf), Schweikart hightech Holzteile GmbH (Sulz), Schweizer Naturstein GmbH, Stapler Center Pieckert GmbH, Surgalla-Bau GmbH, Unternehmensgruppe Maier (Pflegeheim am Tälesee), Wackenhut GmbH & Co. KG, Nagold.