Die Vision steht: So soll der St. Georgener Marktplatz im Anschluss an die Sanierung aussehen. Doch bis dahin steht noch eine ganze Reihe an Arbeiten an. Bald geht es los. Foto: faktorgruen | Landschaftsarchitekten bdla Beratende Ingenieure Partnerschaftsgesellschaft mbB

Nur noch wenige Wochen, dann rücken auf dem Marktplatz die Bagger an. Worauf müssen sich Anwohner, Verkehrsteilnehmer und Besucher der Innenstadt dann einstellen? Vor dem Start der Sanierung informiert die Verwaltung. Und sie appelliert.

Es wird die größte Baustelle der vergangenen Jahrzehnte in St. Georgen. Die Sanierung der Tiefgarage und die Neugestaltung des Marktplatzes soll dem Kern der Bergstadt ein neues Aussehen geben – und bald schon rollen die Bagger. Zum einen ist da Vorfreude, zum anderen sind da aber auch Vorbehalte: Die kommenden 2,5 Jahre – so lange in etwa soll die Sanierung des Marktplatzes samt der darunterliegenden Tiefgarage dauern – werden einige Einschränkungen für Anlieger, Verkehrsteilnehmer und Besucher der Innenstadt bedeuten.

Wann und womit beginnt die Innenstadtsanierung?

Der Startschuss fällt Jürgen Pfaff vom Büro Faktorgrün zufolge Ende April oder Anfang Mai. Als Starttermin für die Arbeiten werde aktuell der 25. April anvisiert, erklärt Alexander Tröndle, Leiter des städtischen Bauamts. Los geht es dann zunächst im nördlichen Teil des Marktplatzes: Zwischen dem Gebäude Am Markt 3 und dem Sparkassengebäude rücken die Abrissbagger an. Sie arbeiten sich dann zunächst nach Norden voran, bevor zuletzt der östliche Teil des derzeitigen Marktplatzes dran glauben muss. Lediglich das Pflaster in der Marktpassage sowie zwischen den Gebäuden Am Markt 4 und Am Markt 6 wird nicht angetastet.

Eine der ersten Baustellen ist die Tiefgarage.

Vorgesehen ist, dass sofort nach Abschluss der Abrissarbeiten in einem Bereich des Marktplatzes die Betonsanierung im entsprechenden Teil der Tiefgarage beginnt. Einer der ersten Schritte ist zudem die Erweiterung der Marktplatz-Tiefgarage in Richtung Norden. In diesem Zuge wird auch die neue Einfahrt in die Tiefgarage von der Gewerbehallestraße aus erstellt.

Wie weit will die Stadtverwaltung 2023 kommen?

Bis zum Ende des Jahres soll Pfaff zufolge die Betonsanierung in der Marktplatz-Tiefgarage inklusive der Abdichtung derselben fertiggestellt sein, sodass diese möglichst zügig wieder genutzt werden kann. Auch die neue Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage wird noch in diesem Jahr erstellt. Zudem sollen der Rückbau des Marktplatzes sowie die Betonsanierung auf der Oberfläche des Platzes größtenteils abgeschlossen sein. Lediglich der östliche Teil wird erst im kommenden Jahr angegangen.

Wie geht es danach weiter?

2024 richten sich die Augen im Zuge der Innenstadtsanierung vor allem auf den neuen Marktplatzbelag sowie die weitere Gestaltung des Stadtkerns. Die Reihenfolge der Abschnitte entspricht dabei der Reihenfolge, in welcher der alte Marktplatzbelag entfernt wurde. Bis November 2024 sollen alle Bereiche des Marktplatzes neu gestaltet sein. Danach steht das Rathaus auf dem Plan – diesbezügliche Pläne will die Stadtverwaltung noch im April im Gemeinderat vorstellen.

Was passiert mit dem Wochenmarkt?

Der Wochenmarkt werde auch während der Innenstadtsanierung am gewohnten Termin stattfinden, erklärt Markus Esterle, Leiter des städtischen Amts für Ordnung, Bildung und Soziales. Wegen der Arbeiten auf dem Marktplatz wird allerdings der Ort des Markts vor das Rathaus verlegt.

Sind die Gebäude rund um den Marktplatz während der Sanierung zugänglich?

Ja – auch wenn der Großteil des Marktplatzes mit Bauzäunen abgesperrt sein wird. „Grundsätzlich haben wir versucht, die größtmögliche Erreichbarkeit sicherzustellen“, erklärt Pfaff. Nicht immer, räumt er ein, werden aufgrund des Baufortschritts alle geplanten Zugänge nutzbar sein. Sämtliche Gebäude sollen jedoch durchgängig erreichbar bleiben.

Wie wird der Verkehr rund um die Baustelle geregelt?

Bis auf die Sperrung der Gewerbehallestraße im Kreuzungsbereich mit der Bahnhofstraße zwischen Juli und Oktober 2023 soll die Innenstadtsanierung nur geringe Auswirkungen auf den Verkehr haben. Lediglich für die Gerwigstraße sind eine Einbahnregelung sowie Tempo 30 im unteren Teil der Straße geplant. Die Stadtverwaltung ruft dazu auf, den Baustellenbereich zu umfahren und statt der Gerwigstraße eine andere Route – etwa über die Hauptstraße – zu nutzen. Die Auswirkungen auf den Busverkehr werden noch erörtert – gegebenenfalls entfällt entweder die Haltestelle vor der Robert-Gerwig-Schule oder die vor dem Schwarzen Tor, sagt Esterle.

Wie sieht es mit Parkflächen aus?

Durch die Sperrung der Marktplatz-Tiefgarage werden in unmittelbarer Innenstadtnähe Parkflächen wegfallen. Vor diesem Hintergrund appelliert die Stadtverwaltung vor allem an Menschen, die in Innenstadtnähe arbeiten, das Auto etwas außerhalb auf einem Parkplatz abzustellen – „und die paar Minuten in die Stadt zu laufen“, wie Rieger betont. Die Verwaltung will mit gutem Beispiel vorangehen und die Parkplätze in der Rathaus-Tiefgarage, die nicht mit Dienstwagen belegt sind, für Kunden des Einzelhandels frei halten. Zudem werden in der unteren Gerwigstraße rund 25 Parkplätze geschaffen – die Einbahnregelung macht es möglich. Ansonsten stehen etwa auf dem Roßberg, in der Museumstraße, beim Stadtgarten und beim ehemaligen A.-Maier-Gebäude Parkplätze zur Verfügung.