Die Sozialaktion "Weihnachten schenken" hofft auch dieses Jahr erneut auf viele Patenschaften. Nur so kann die ehrenamtliche Hilfe aufrecht erhalten werden. Foto: Morlok

Die Aktion "Weihnachten schenken" ermöglicht vielen bedürftigen Menschen ein kostenloses Weihnachtsessen. Doch Energiekosten und gesunkene Spendenbereitschaft sorgen für Probleme.

Horb - Es wäre der 16. Markt, zumindest, wenn es nach dem Willen von Initiator Rolf Maier und seinen langjährigen Mitstreitern geht.

Doch haben die Macher dieser größten Sozialaktion im Kreis Freudenstadt aber schnell gemerkt, dass sie in diesem Jahr vor noch größeren Herausforderungen stehen als vor denen, die ihnen Corona verursacht hat.

"Gegen die jetzige Situation ist und war Corona fast ein Klacks", beurteilten sie die Krise, in der Europa derzeit steckt.

Kosten steigen

Gesteigerte Energiekosten treiben die Lebensmittelpreise in noch nie erlebte Höhen, und da wird es heuer mehr als schwer, wieder ein so umfangreiches Angebot an Basis-Lebensmitteln wie Fleisch, Gemüse, Brot, Fette und Konserven, um nur einige zu nennen, für den Markt der Barmherzigkeit zusammenzubekommen. Von Süßigkeiten und anderen Leckereien, die es all die Jahre auch gab, ganz zu schweigen.

Gleichzeitig mit den gestiegenen Kosten nahm auch die Zahl der Bedürftigen zu, die sich ein gutes Weihnachtsessen, mit allem, was dazugehört, einfach nicht mehr leisten können, da selbst die Tafeln im Land über Lebensmittelknappheit klagen. Auf Basis dieser Tatsachen erwarten die Marktverantwortlichen in diesem Jahr 50 bis 60 Prozent mehr bedürftige Besucher als in den Vorjahren.

Deutlich mehr Nachfrage

In Zahlen ausgedrückt bedeutete dies 450 bis 600 Einzelschicksale, die hoffen, dass sie sich beim "Weihnachten schenken" mit den Lebensmitteln versorgen können, die sie zumindest über die Feiertage brauchen.

Maier und sein Team stehen vor einer Herkulesaufgabe, zumal entgegengesetzt zu den Preissteigerungen die Spendenbereitschaft abgenommen hat. Ende November waren noch 17 der 22 "Weihnachten schenken"-Stände ohne Paten.

Bisher sind lediglich der Obst- und Gemüsestand, der Braten, das Vesper und die Drogerie-Artikel sowie die Aufwendungen für die Transporte für die Aktion "Weihnachten-Schenken zu Dir nach Hause" finanziell abgesichert.

Hoffen auf weitere Helfer

Alles andere ist noch in der Schwebe. Deshalb werden dringend weitere Unternehmen und Privatpersonen mit sozialer Verantwortung zur Übernahme einer Patenschaft gebeten.

"Das ist der einzige Weg, um nur annähernd die Ausgabemenge pro Person von unserer letztjährigen Veranstaltung zu erreichen", betonte Initiator Rolf Maier in einem Schreiben an unsere Redaktion.

Die Macher von "Weihnachten schenken" stehen also in diesem Jahr vor einer sehr großen Herausforderung, die sie nur durch die Hilfe vieler Spender stemmen können. Trotz allem zeigen sie sich zuversichtlich, dass es ihnen auch in diesem Jahr gelingt, ihren "Markt der Barmherzigkeit" durchführen zu können.

Detaillierte Informationen dazu gibt es auf der Website www.weihnachtenschenken.de. Dort findet man auch die Angaben zum Spendenkonto.