Weihnachtsmarkt-Helden: David Sencek und Claudia Beuter (rechts) haben es geschafft, den Horber Advent mit fast 50 Ständen auf die Beine zu stellen. Rathaussprecherin Inge Weber (Mitte) freut sich auf die Nachtwächter. Gut für alle Gäste: Toller Glühwein in der Geschenkbox und das Horb-Buch zum Sonderpreis gibts am Stand des Stadtmarketing. Foto: Lück

46 Stände. Pralles Programm für drei Tage. Der Horber Advent ist fast so groß wie vor Corona (50 Stände). Das Stadtmarketing hofft, dass auch Besucher aus der Kreishauptstadt kommen. Dort wurde der Freudenstädter Weihnachtsmarkt im September abgesagt.

Horb/Freudenstadt - Die Rivalität zwischen Horb und Freudenstadt. Immer noch da. Aber inzwischen auch ein Stück freundschaftlicher Wettbewerb geworden. Derzeit. Beim Weihnachtsmarkt zeigt Horb der Kreishauptstadt jetzt, wo der Hammer hängt.

Freudenstadt hatte im September den dortigen Weihnachtsmarkt abgesagt. Zu wenige Zusagen von Marktbeschickern.

Claudia Beuter vom Horber Stadtmarketing dagegen gab nicht auf. Und sagte: "Wir wollen unseren Horber Advent feiern – auf jeden Fall! Wir werden intensiv in die Telefonakquise gehen." Damals hatte sie 15 Marktbeschicker fix.

Horber Kampf um Marktbeschicker belohnt

Der Kampf hat sich gelohnt. Beim Horber Advent (Freitag, 25 November, bis Sonntag, 27. November) gibt es 46 Stände! Fast wie vor Corona. Zweimal fiel der Horber Weihnachtsmarkt – mit im Durchschnitt 50 Ständen – aus.

Claudia Beuter, kommissarische Leiterin von Horber Stadtmarketing: "Wenn man die Marktbeschicker abzieht, die aus Altersgründen oder Krankheitsgründen nicht dabei sind, haben wir so viel Stände wie vor Corona! Vorhin um halb Zwölf hat sich noch ein Stand angemeldet!"

Beuter: "Habe gegen frühes Aufgeben gekämpft!"

Fügt noch hinzu: "Ich kennen die genauen Umstände, die zur Absage in Freudenstadt geführt haben, nicht. Als Mitarbeiterin in Freudenstadt hätte ich dafür gekämpft, nicht so früh aufzugeben." Der Kampf, die Mühe von Beuter und ihrem Kollegen Senczek – sie hat sich gelohnt.

Beuters Kollege David Senczek: "Wir haben 46 Stände und Attraktionen. 20 mit Kunsthandwerk wie Seifen, Lederwaren, Gewürze, Silberschmuck und Weihnachtlichen Geschenkideen. Dazu 15 gastronomische Stände mit beispielsweise Kässpätzle, gebrannte Mandeln, Langos, Met und Punch neben den Klassikern."

Konditorin Steiner mit Schoki und Pralinen

Claudia Beuter: "Mein persönliches Highlight ist: Wir können zum ersten Mal die Horber Konditorin Marion Steiner auf dem Horber Advent begrüßen. Sie kommt mit Schokolade und Pralinen auf unseren Markt. Eine würdige Nachfolge von Helmut Kipp."

Das Programm: Prall. Freitag um 16 Uhr geht’s los. Eröffnung mit Stadtkapelle, das Duo Top Too sorgt für weihnachtliche Klänge. Am Samstag gibt’s nicht nur die kultigen Adventsgestecke beim Basar im Steinhaus (ab 14 Uhr), sondern jede Menge Musik und Aktion.

Horber Nachtwächter blasen endlich wieder ins Horn

Mittelalterliche Tänze, die Ginger-Girls, die Musikschule Horb mit unter anderem Bigband, oder Schlagzeug-Performance live und Open Air. Im Giebel gibts noch mehr.

Abends die Jagdhornbläser Nordstetten/Weitenburg und Salins les Bains. Um 19 Uhr starten sogar die legendären Horber Nachtwächter am Rathaus zum ersten Mal seit den Lockdowns los. Gleichzeitig startet auf der Inselspitze die Feuershow mit Triple S. Um 19.30 Uhr dann "Weihnachtsmucke in Ledermänteln" (Claudia Beuter) von der Band "Black and White".

Rathaussprecherin Inge Weber: "Damit unsere Gäste entspannt genießen können und sicher nach Hause kommen, lassen wir die Weihnachtsbeleuchtung bis 23 Uhr an." Kann man nach Marktschluss um 22 Uhr noch einen Glühwein-Schuss nehmen.

Der Horber Advent ist also auch was für Freudenstädter. Beuter: "Ich hoffe, wir können auch Gäste aus der Kreishauptstadt begrüßen."

Kommt noch ein Last-Minute-Nikolaus?

Einziger Wermutstropfen: Bisher gibt es noch keinen Nikolaus. Peter Woikowski und seine Ehefrau Rita hatten im Frühjahr Mütze, Bart und Rute abgelegt. Rathaussprecherin Inge Weber: "Wegen des Versammlungsverbots während der Lockdows haben wir die beiden zwar durch die Stadt geschickt. Durften aber nicht dafür werben. War wohl etwas frustrierend für die Beiden, die so gerne erzählen." Deshalb wurde die schönste Stelle der Stadt auch im Amtsblatt ausgeschrieben – ohne Ergebnis.

Claudia Beuter: "Ich habe Peter bekniet. Ich kann aber auch verstehen, dass es ihm und seiner Frau nach dem treuen Einsatz reicht. Wenn die Stimme stimmt, nehmen wir gerne auch einen Last-Minute Nikolaus in weiblich."