Foto: Maria Hopp

60 Kilo Süßes: Beim Horber Advent ist Versuchung zu Gast. Zauber der Lichter begeistert Besucher.

Horb - Die Nikolaus-Premiere auf dem Horber Advent hat perfekt funktioniert! Denn: Nikolaus Peter Woikowski hatte diesmal auch Knecht Ruprecht dabei.

Und der schwarz geschminkte Kerl – hinter dem sich Peters Frau Rita verbirgt –hat ganze Arbeit geleistet. Weil der Nikolaus mit Stab und Buch keine Hand frei hat, muss Knecht Ruprecht den "Sackdienst" machen.

Die Rute kam diesmal zwar nicht zum Einsatz, wie der Nikolaus schmunzelt. Er sagt um 15.30 Uhr: "Wir haben schon 60 Kilogramm Süßigkeiten an die Kinder verteilt. Wenn sich jemand beschwert, dass die Kinder zugelegt haben – an uns lag es nicht. Denn die Eltern waren ja immer mit dabei!"

Eine heikle diplomatische Mission hatte die Gruppe von der Partnerschaftsinitiative Horb zu leisten. Denn: Philippe Meulle, Präsident des Partnerschaftsvereins aus Salins-les-Bains, kritisiert in seiner Rede auf deutsch sein heimatliches Rathaus: "Ich möchte jetzt nicht die Gründe sagen, warum wir das Jubiläum der Partnerschaft nicht gefeiert haben. Die dort Gewählten hatten uns nicht eingeladen."

In Horb – ganz anders. Da gibt es sogar einen Kniefall vom Bürgermeister! Meulle sagt als letzten Satz: "Es lebe die Freundschaft zwischen Horb und Salins." Der Bürgermeister verbeugt sich tief: "Das kann ich natürlich nicht toppen. Leider kann ich Ihnen nicht auf Französisch antworten. Dafür habe ich meine Frau Susanne, die war ein Jahr lang in Paris. Ich hoffe jedenfalls, dass das jetzt der Beginn einer wunderbaren Freundschaft wird – auch persönlich!"

Charme-Offensive des Bürgermeisters wirkt

Die Charme-Offensive des Horber Bürgermeisters – sie hat offenbar gewirkt. In Salins-les-Bains wurde vor zwei Jahren ein neuer Bürgermeister gewählt: Gilles Beder. Seitdem gab es Streit zwischen dem Rathaus dort und dem Verein. Der darin gipfelte, dass französische Bürgermeister dem Verein die Zuschüsse gestrichen hat. Eine Belastung für die Partnerschaft zwischen Horb und Salins.

Doch inzwischen, wie Thomas Bauer von der Partnerschaftsinitiative gestern erzählt, sind die Wogen wieder geglättet: Der Verein erhält wieder seine Zuschüsse, und es gibt einen Gegenbesuch der Horber. Bürgermeister Beder hat die Horber Stadtspitze und die Partnerschaftsinitiative zum dortigen Weihnachtsmarkt am dritten Adventswochenende eingeladen. Bauer: "Ein deutliches Signal, dass wir die Partnerschaft   wieder verstärken und intensivieren."

Gut: In der Markthalle haben Barbara Staudacher und Heinz Högerle bewiesen, dass beim Horber Advent nicht nur Kunsthandwerk und außergewöhnliche Basteleien zählen. Högerle: "Unser Ziel ist es, 50 Exemplare von Fritz Franks "Verschollene Heimat" zu verkaufen. Ein Buch, das man lesen muss, um Horb aus seiner Historie zu verstehen."

Gegen 16 Uhr meldet er: Ziel erreicht. Und die Kunsthandwerk-Nachbarn sind auch zufrieden. Eberhard Dettling mit seinen Holzarbeiten: "Neben Kripple und Engeln sind auch die Stellbretter mit ausgesägten Sternmotiven sehr gut gegangen!"