Des weiteren wendet sich die Initiative gegen das Argument der Firma Korn, sie verringere dadurch, dass sie ihren Ersatzbrennstoff nicht mehr transportiere, die betriebsbedingten Lkw-Kilometer und den CO2-Ausstoß: Es stimme nicht, dass keine Lastwagen mehr fahren müssten – an die Stelle derer, die Brennstoff abtransportierten, träten in Zukunft diejenigen, welche gewerbliche Abfälle und Sperrmüll nach Ebingen brächten.
Auch die Behauptung, die Belieferung von Strom und Wärmeenergie an Groz-Beckert und die Haushalte der Ebinger Innenstadt beschere der Stadt Albstadt eine "Win-Win-Situation", sei irreführend – vielmehr verlören die Albstadtwerke ihren größten Kunden und ein Viertel des Umsatzes, den sie mit Strom machten – wo bleibe da das "Win"? Das erforderliche Fernwärmenetz gebe es auch noch nicht; das müsse erst gebaut werden.
Kein kategorisches Nein zur Verbrennung
Anders als der Z.U.G. verweigert sich die Bürgerinitiative einer Standortdiskussion nicht: Die Deutschen könnten ihren Müll nicht guten Gewissens in andere Länder verschiffen, räumt Sigfried Sauter, einer der drei Initiative-Sprecher neben Uta Cornelius und Alexander Herfort, ein; deponieren dürften sie ihn auch nicht; da bleibe wohl nur die Verbrennung – ob das Kryo-Recycling, auf das Z.U.G. setzt, eine Zukunft hat, darüber gestattet sich Sauter kein Urteil. Also kein kategorisches Nein zur Verbrennung – wohl aber zum Standort Ebingen: Wenn schon, dann doch auf der Hochfläche, aber auch das müsse nicht sein; ein Heizkraftwerk im Kreis, Dotternhausen, genüge doch völlig.
Im Internet zeigt die Initiative Präsenz mit der Seite https://www.gegen-muellverbrennung-in-albstadt.de; dort sammelt sie auch Stimmen für eine Petition an den Albstädter Gemeinderat: Das Gelände, auf dem das Kraftwerk gebaut werden soll, ist derzeit als Gewerbegebiet ausgewiesen; es müsste erst in ein Industriegebiet umgewandelt werden. Dazu soll es nach dem Willen der Initiative-Mitglieder nicht kommen.
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