Blick auf das Gelände am Wochenende: Der große Brand war am Montag gelöscht, doch Einsatzkräfte bekämpften weiter Glutnester. Foto: Thomas Warnack/dpa

Nach dem Großbrand in Gammertingen gehen die Arbeiten weiter. Wie der Einsatz läuft, was die Feuerwehr zur Rußwolke sagt – eine Übersicht.

Gammertingen - Noch keine endgültige Entwarnung: Nach dem Brand auf dem Gelände eines Reifenhändlers in Gammertingen (Kreis Sigmaringen) liefen am Montag immer noch Löscharbeiten. "Das Feuer ist aus, aber es gibt noch viele Glutnester", sagte Sigmaringens Feuerwehr-Kommandant Jürgen Bossert bereits am Sonntagnachmittag unserer Redaktion. Bis in die späte Nacht hinein sollten die Arbeiten dauern, hieß es - doch damit war der Einsatz nicht beendet. Von eben diesen Glutnestern war auch am Montag noch die Rede.

Feuerwehr: weiterer Einsatz im Hallenbereich in Gammertingen

"Die Zahl der Kräfte vor Ort wurde aber bereits reduziert, jetzt konzentrieren wir uns auf den Hallenbereich", so Bossert über den Einsatz am Sonntag. Fürs Erste wurde demnach versucht, das Außengelände freizuräumen, um besser zum Hallenbereich zu gelangen. Von dampfenden, rauchenden Gummibergen sprach Bossert – und meinte das, was von den gelagerten Reifen übrig ist.

Unterstützung kam auch vom Bundeswehr-Standort Stetten am kalten Markt. Waldbrandfahrzeuge und ein Flugfeldlöschfahrzeug waren im Einsatz. Die Vorteile laut Bossert: große Wurfweite, viel Wasser.

Giftwolke? Feuerwehr gibt Entwarnung für Kreis Sigmaringen

Parallel zu den Löscharbeiten wurden Luftmessungen durchgeführt. Haushalte im Kreis Sigmaringen waren dazu aufgerufen worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Eine entsprechende Warnmeldung wurde laut Polizei über den Rundfunk ausgestrahlt, zusätzlich wurde per Lautsprecherdurchsagen in einem angrenzenden Wohngebiet gewarnt. Eine Gefahr bestand allerdings nicht.

"Es stinkt, aber es wurden keine Grenzwerte überschritten", sagte Gammertingens Kommandant Daniel Zeiler unserer Redaktion. "Spezialisten haben in verschiedenen Abständen an verschiedenen Stellen gemessen." Der Niederschlag – Ruß und Reifen-Partikel – sei bei einem solchen Brand normal, betont Zeiler. Das Landratsamt warnte allerdings Anwohner laut Deutscher Presse-Agentur am Montag unter anderem davor, rußbedecktes Obst und Gemüse aus dem Garten zu essen. Die Behörde wolle in einem Labor Proben der Partikel untersuchen lassen. Spielsand solle ausgetauscht werden.

Löscharbeiten bei Reifenhändler: Probleme mit der Statik

Wie schnell der Einsatz in der Halle erfolgreich sein wird, war nicht abzusehen. Zeiler spricht von Problemen mit der Statik. Noch am Sonntagnachmittag wurde lediglich von außen Wasser in die Halle geleitet.

Alle Artikel zum Großbrand in Gammertingen finden Sie auf unserer Themenseite.