Keine Chance hatten die Nagolder um David Weinhardt(vorn) gegen den Tabellendritten SV Fellbach. Foto: Kraushaar

Ein letztes Mal sah der VfL Nagold Verbandsliga-Fußball. Dann hieß es, einen Haken an ein Jahr zu machen, das für Trainer Armin Redzepagic total zum Vergessen war.

VfL-Nagold-Coach Rezepagic wollte das letzte Spiel aus seiner Vergessens-Bilanz nicht ausklammern: „Selbst wenn wir nach der frühen Führung unsere Chance zum 2:0 genutzt hätten, hätten wir das Spiel heute verloren“, hatte Armin Redzepagic einen Klassenunterschied beim 1:4 zwischen seinem VfL und dem SV Fellbach ausgemacht.

Frühe Führung durch Christos Thomaidis

Die vor dem Spiel schon als Absteiger feststehenden Nagolder waren nach einem Angriff über links durch einen schönen Treffer von Christos Thomaidis in Führung gegangen (3.), danach machte der Favorit aus Fellbach aber kurzen Prozess. Auf den Ausgleich von Niklas Pollex (19.) folgte das 2:1 durch Riccardo Scarcelli (20.). Beim 3:1 drei Minuten später von Niklas Koroll war die Nagolder Defensive mit Philipp Schäuble, Nick Schweizer, Nico Graf, Lysander Skoda, Admir Osmicic und Tastan Burak irgendwie nicht vorhanden.

So ging es mit 1:3 in die Pause, und wer dann den Fehler beging, sich in Erwartung einer „Gegenoffensive“ hinter das Tor von Fellbachs Keeper Philipp Gutsche zu stellen, der wartete im zweiten Abschnitt vergeblich auf eine Torchance.

Fellbach dominiert auch mit Standgas

Der Tabellendritte hatte das Spiel trotz „Standgas-Modus“ voll im Griff, die einzige Minichance nach Hereingabe von Thomaidis verpasste der nach der Pause für Nico Graf eingewechselte Admin Latifovic kläglich.

Bittere Minuten: VfL vorgeführt

Danach spielte nur noch Fellbach. Zunächst konnten Nick Schweizer (57./59.) und Admir Osmicic (62.) mit Rettungsaktionen vor der Linie noch ein Debakel verhindern, dann schlug Riccardo Scarcelli (67.) zum zweiten Mal zu. Die Gäste gaben sich mit der 4:1-Führung jedoch noch nicht zufrieden. Angetrieben von Niklas Koroll deuteten sich noch ganz bittere Minuten für den Tabellenvorletzten an. Koroll (69.) traf das Außennetz, dann rettete Nick Schweizer zum dritten Mal vor der Linie (75.), und Scarcelli setzte das Spielgerät auf das Netz (79.).

Torhüter Bubacarr Sanyang spielt Mittelstürmer

Auch in diesem Fall wäre der bedauernswerte Tiago Melicias ohne Chance gewesen. Der eigentliche Nagolder Torhüter, Bubacarr Sanyang, war zu diesem Zeitpunkt für Laurenziu Biemel (58.) als Mittelstürmer auf dem Platz, sah das Tor von seinem Kollegen Gutsche jedoch auch nur aus der Ferne.

Schiedsrichter hat ein Einsehen

Schiedsrichter Danny Kapell verzichtete auf eine längere Nachspielzeit. Unter dem Strich waren alle froh über den Schlusspfiff im Reinhold-Fleckenstein-Stadion.

Trainerstimme

Armin Redzepagic (VfL Nagold): „Ich bin nicht böse über die Niederlage, das war wie Kreisliga-Kinder gegen Männer. Jetzt gilt es, Abstand zu nehmen und in den nächsten Wochen die Köpfe freizubekommen – und das Jahr bis jetzt am besten einfach vergessen. Wenn wir uns Anfang Juli wieder treffen, sollte aber keiner glauben, in der Landesliga wird es einfacher werden.“

VfL Nagold – SV Fellbach 1:4 (1:3)

VfL Nagold: Tiago Melicias (Tor), Nico Graf (46. Admin Latifovic), Nick Schweizer, Admir Osmicic, Laurenziu Biemel (58. Bubacarr Sanyang), Christos Thomaidis, Lysander Skoda, Philipp Schäuble, David Weinhardt, Johannes Fleischle.

Tore: 1:0 Christos Thomaidis (3.), 1:1 Niklas Pollex (19.), 1:2 Riccardo Scarcelli (20.), 1:3 Niklas Korell (23.), 1:4 Riccardo Scarcelli (67.).

Schiedsrichter: Danny Kapell – Tobias Schön – Dennis Kenngott

Zuschauer: 120.