Der VfL Nagold unterlag dem SC Geislingen mit 2:5. Foto: Albert M. Kraushaar

Mit einer absoluten B-Mannschaft tritt der VfL Nagold beim SC Geislingen an. Der Torwarttrainer muss zwischen die Pfosten, am Ende sitzt nur noch Trainer Armin Redzepagic auf der Bank. Aber: Stammtorwart Bubacarr Sanyang feiert ein Comeback – im Feld.

SC Geislingen – VfL Nagold 5:2 (2:1). Am 32. Spieltag der Fußball-Verbandsliga konnte der SC Geislingen zwar seine Serie von neun sieglosen Spielen beenden, der 5:2-Erfolg im Aufsteiger-Duell gegen den VfL Nagold half den Gastgebern jedoch auch nicht mehr. Zwar hat die Elf von Trainer Goran Kenjic rein rechnerisch noch eine Chance, auf Rang 16 liegend müssten aber nicht nur die letzten zwei Spiele gewonnen, sondern auch runde 30 Tore aufgeholt werden.

Eine Ausgangsbasis, die den SC Geislingen nicht davon abhielt, mit einem Blitzstart in den drittletzten Spieltag zu gehen. Und das ohne seinen Toptorjäger Mert Ödzemir (14 Treffer), der über eine Stunde auf der Bank Platz nehmen musste. Für ihn sprang Damiano de Lucia in die Bresche. Er versaute VfL-Torwarttrainer Markus Burkhardt, der im Nagolder Kasten stand, mit zwei schnellen Toren (8./12.) das Debüt. Trainer Armin Redzepagic: „Das erste Tor hat mich geärgert, dem ging ein zu kurzer Rückpass auf die Innenverteidigung voraus. Das zweite war gut herausgespielt und kaum zu verteidigen.“

Rumpf-Elf bereits angekündigt

VfL-Keeper Tiago Melicias hatte wegen Schulterproblemen auf der Bank Platz genommen, Stammtorhüter Bubacarr Sanyang durfte ab der 84. Minute seiner Lieblingsbeschäftigung (Mittelstürmer) nachgehen. Redzepagic hatte für das Spiel in Geislingen zwar eine Rumpf-Elf angekündigt. Die dann aber tatsächlich auflief, hatte durchweg Verbandsliga-Erfahrung. Philipp Schäuble, Amin Latifovic und David Weinhardt waren in die Startelf gerückt. Die beiden Letztgenannten, die den VfL in Richtung Maichingen (Latifovic) und Sindelfingen (Weinhardt) verlasen werden, konnten den 0:2-Rückstand bis Anfang zweite Halbzeit ausgleichen. Latifovic hatte mit nach seinem Steckpass von Laurenziu Biemel kurz vor der Pause (41.), David Weinhardt – ebenfalls auf Biemel-Vorlage – gleich nach der Pause (48.) getroffen.

„Ich hatte eigentlich nie das Gefühl, dass wir hier nichts mitnehmen könnten“, bilanzierte Redzepagic. In der 68. Minute kam Nikita Scherr (für Latifovic) zu seinem Verbandsliga-Debüt, in der 74. Minute löste Nico Graf Johannes Fleischle ab. Kurz zuvor hatte Ricardo Dias Matos mit dem Tor zum 3:2 (72.) den Nagolder Blick auf einen Punktgewinn eingetrübt. „Die Chancen dazu waren da“, verwies Redzepagic auf einen Drehschuss von Biemel und eine Hundertprozentige von Fleischle, der das Spielgerät über das leere Tor pflanzte.

Elfmeter beim Warmmachen verursacht

Die Entscheidung durch einen Elfmeter war jedoch kurios: Sanyang hatte sich beim Warmmachen mit dem Linienrichter überkreuzt. Als der neben dem Tor einen Ausball mit der Hand stoppte, monierte der Linienrichter Handspiel, weil er bei der Szene die Hand im Strafraum gesehen haben wollte. Der eingewechselten Torjäger Mert Özdemir (78.) ließ sich die Chance nicht entgehen und erhöhte auf 4:2.

Kurz danach die nächste Szene, als Philipp Schäuble einen Gegenspieler auflaufen ließ und Melih Caliskan (82.) mit dem zweiten Strafstoß innerhalb weniger Minuten die 20. Nagolder Saisonniederlage perfekt machte.

Keine Wechselmöglichkeiten mehr

Immerhin gab es sechs Minuten vor dem Abpfiff noch ein positives Signal, als Sanyang nach langer Verletzungspause – wenn auch als Feldspieler für Biemel – sein Comeback feierte. Mehr Wechselmöglichkeiten gab es aus personellen Gründen nicht. Einzig Redzepagic selbst hatte noch als Einwechselspieler auf dem Nagolder Spielbogen gestanden.