Nagolds Coach Armin Redzepagic war bedient: „Nur 25 Minuten Verbandsliga-Niveau ist zu wenig.“ Foto: Kraushaar

Beim vorletzten Spieltag der Fußball Verbandsliga bekamen die Fans mit 42 Treffern nochmals Tore „satt“ zu sehen. Acht davon fielen im Spiel zwischen dem SSV Ehingen-Süd und dem VfL Nagold.

Aufsteiger VfL Nagold erlebte bei seinem letzten Auswärtsauftritt mit sieben Gegentoren ein Debakel. Der Gegner, den der VfL im Hinspiel noch mit 2:0 bezwungen hatte, verzeichnete schon zur Pause durch zwei Toren von Aaron Akhabue (13.) und ein Eigentor von Nick Schweizer (45.) mit 3:0 eine „optische“ Revanche.

 

Alle Dämme brechen

Im zweiten Abschnitt wurde es richtig bitter. „Nach dem zweiten Eigentor ließen alle die Köpfe hängen, jeder kochte sein eigenes Süppchen, das Ergebnis hat mich am Ende maßlos geärgert“, konnte Armin Redzepagic nur noch tatenlos mit ansehen, wie seine Elf auseinandergenommen wurde.

Ohne Tastan Burak und Lysander Skoda (Urlaub), Fabian Mücke, Marco Quiskamp, Perparim Halimi und Admir Osmicic (verletzt) hatte der Nagolder Coach mit Jeremie Arlt und Shacore Simon gerade mal zwei Auswechselspieler auf der Bank.

Die Null hält – 12 Minuten lang ...

Das Vorhaben, möglichst lange die Null zu halten und dem VfL Sindelfingen mit einem guten Ergebnis Schützenhilfe zu leisten, war schon in der zwölften Minute überholt. Nach einer unnötigen Ecke traf Aaron Akhabue zum 1:0. Danach hatte der VfL seine beste Phase, unter anderem als der SSV bei einer längeren Verletzungspause von Narciso Filho – er musste nach 25. Minuten raus – in Unterzahl spielte. „Da muss Admin Latifovic den Ausgleich machen“, blickte der Nagolder Coach auf die beste Möglichkeit, als der zukünftige Maichinger SSV-Torhüter Benjamin Gralla anschoss.

Statt des 1:1 kam kurz vor der Pause das 2:0 (44.), und 60 Sekunden später durch einen abgefälschten Schuss nach Ballverlust in der Vorwärtsbewegung noch das 3:0. „Das waren Geschenke für den Gegner“, so Armin Redzepagic der seine Elf mit dem Ziel in die zweite Halbzeit schickte, den Anschluss zum 3:1 zu machen.

Laurenziu Biemel trifft – zum 1:7

„Wenn das nicht gelingt, wollten wir wenigstens das Ergebnis halten“, sagte Redzepagic. Doch auch diesem Vorhaben machte eine unglückliche Aktion (Eigentor von Nico Graf) einen Strich durch die Rechnung. Das war’s dann, die Köpfe gingen nach unten, Aaron Akhabue durfte sich über seinen dritten Treffer freuen, Filip Sapina konnte in der Schlussphase (81./85.) auf 7:0 erhöhen. Mit dem Ehrentreffer zum 1:7-Endstand (88.) konnte Laurenziu Biemel trotz relativ weniger Einsätze noch mit dem verletzten Elias Bürkle (je 5 Tore) gleichziehen.

Trainerstimme

Armin Redzepagic (VfL Nagold): „Es war klar, dass wir beim SSV Ehingen-Süd nicht mehr viel ausrichten konnten, auch weil einige Stammspieler gefehlt haben oder für die zweite Mannschaft abgestellt wurden. Aber dennoch: Nur 25 von 90 Minuten auf Verbandsliganiveau ist für diese Mannschaft zu wenig, die Restzeit pendelt irgendwo zwischen Landes- und Bezirksliga, und das ärgert mich. Klar, dass einige, wenn man abgestiegen ist, nur noch mit halber Kraft spielen – leider kommt man in dieser Situation nicht mehr in die Köpfe der Spieler.“

SSV Ehingen-Süd – VfL Nagold 7:1 (2:0)

VfL Nagold: Maksim Hoelper (Tor) Frederic Fleischle (62. Jeremie Arlt), Nico Graf, Nick Schweizer, David Weinhardt, Laurenziu Biemel, Christos Thomaidis, Amin Latifovic, Philipp Schäuble (62. Shacore Simon), Johannes Fleischle, Gianluca Trianni.

Tore: 1:0 Aaron Akhabue (12.), 2:0 Aaron Akhabue (44.), 3:0 Nick Schweizer (45., Eigentor), 4:0 Nico Graf (57., Eigentor) , 5:0 Aaron Akhabue (62.), 6:0 Filip Sapina (81.), 7:0 Filip Sapina (85.), 7:1 Laurenziu Biemel (88.).

Schiedsrichter: Antonio Agazio (Breuningsweiler); Jens Drodofsky, Oskar Klauß.

Zuschauer: 175.