Michael Schopfer (Mitte) kann beim Feierabendmarkt in der "Halle" Levi Schlenker sowie Jana Maier von der Notwendigkeit des Friedensschulbads für die Doppelstadt überzeugen. Foto: Kratt

Der Kampf der Bürger und Vereine um den Erhalt des Friedensschulbads geht weiter: Jetzt haben SPD-Stadtrat Nicola Schurr und der Schwenninger Michael Schopfer eine Petition auf die Beine gestellt.

VS-Schwenningen - "Keine Schließung! Kein Standby! Ihre Stimme für den Erhalt" heißt es am Schluss der Petition, mit der sich Schurr und Schopfer für den Erhalt des Schulbeckens stark machen wollen. Seit Donnerstagmittag ist diese online und wird zudem von den beiden Initiatoren sowie der Schwenningerin Yvonne Hauser in der Innenstadt als Unterschriftenliste verteilt. In möglichst vielen Geschäften möchten sie die Liste auslegen.

Von Anfang an viel Resonanz

Schon nach rund einer Stunde hat die Online-Version 160 Unterschriften zusammen, nach nicht einmal 24 Stunden sind es fast 900. Das stimmt Michael Schopfer optimistisch. Bereits die Demo durch die Innenstadt mit rund 100 Teilnehmern vor rund zwei Wochen habe er als eindeutiges Zeichen gewertet, dass viele Bürger von der Entscheidung von Stadt und Bäder VS ebenso geschockt waren wie er. "Es geht um die Zukunft der Kinder, die das Schwimmen nicht mehr lernen können", betont Schopfer am Donnerstagabend beim Feierabendmarkt in der "Halle", bei dem er auch fleißig mit der Unterschriftenliste unterwegs ist.

Zudem spricht er die bekannte Problematik um die Schwenninger sowie Villinger Schwimmvereine an, denen mit Schließung des Friedensschulbads wichtige Trainingsmöglichkeiten genommen werden. "Auch unser Schwimmverein kann in den anderen Schwimmbecken nicht alle Wassersportarten ohne Mehraufwand betreiben", heißt es ebenso in der Petition. Schwimmen im Neckarbad koste wichtige Schulstunden, die den Kindern durch die Corona-Krise sowieso bereits fehlten.

Ein gewisses "Gschmäckle": Stadtwerke mit Überschuss

Was das "absolute Tüpfelchen auf dem i" bei der ganzen Angelegenheit aber für ihn gewesen sei, sagt Schopfer wütend, sei die Bekanntgabe der Jahresbilanz von 2021 der Stadtwerke VS in dieser Woche: Diese habe rund vier Millionen Euro Überschuss erwirtschaftet. Das sei mit Blick auf die geplante Schließung und der damit verbundenen Begründung um zu hohe Kosten eine "riesige Frechheit".

Was er da schon eher nachvollziehen könne, sei die allgemeine Sorge um die Energie- und Gasversorgung. "Da kann ich mir schon vorstellen, dass die Hallenbäder irgendwann dicht gemacht werden müssen", so der Schwenninger.

Info: Petition und geplanter Info-Stand

Die Petition läuft laut Schopfer bis 30. September. Das selbsterklärte Ziele: mindestens 3000 Unterschriften. Mit denen will man dann bei der Stadt vorstellig werden. Parallel zur Unterschriftenaktion planen Schopfer und Schurr an beiden kommenden Samstagen, 6. sowie 13. August, von 10 bis 13 Uhr einen Infostand in der Schwenninger Innenstadt. Dabei erhoffen sie sich nicht nur noch mehr Unterschriften, sondern auch viele Gespräche mit den Bürgern. Mit dabei sein werden auch Vertreter des Schwenninger Schwimmclubs, um ihre Situation darzustellen.

Die Online-Petition ist unter www.change.org/p/petition-gegen-die-schlie%C3%9Fung-des-friedensschul-schwimmbecken einseh- und unterschreibbar.