Der Schwimm-Club Villingen wird nach den Sommerferien seine Trainingszeiten komplett im Villinger Hallenbad absolvieren. Foto: Bäder VS

Das Friedensschulbad sorgt weiterhin für Diskussionsstoff. Auch wenn das Gespräch zwischen der Bäder VS und den Schwimmvereinen positiv verlief, stehen noch viele Fragezeichen und Probleme im Raum – vor allem für den Schwimm-Club Villingen.

VS-Schwenningen - Die Gespräche mit allen Beteiligten – die Schwimmclubs aus Villingen und Schwenningen sowie die DLRG – seien überaus konstruktiv und zielführendgewesen, es seien viele Ideen erarbeitet und diskutiert worden, die nun auf den Weg gebracht werden, meint Gregor Gülpen, Geschäftsführer der Stadtwerke VS, auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten.

Bäder VS wollen "sehr gute Rahmenbedingungen" ermöglichen

Das Friedensschulbad werde bekannterweise zu Beginn der Sommerferien geschlossen und danach in die erste Phase im Neckarbad starten. Bis dahin wolle man durch den abzuarbeitenden Katalog von technischen Materialien den Vereinen "sehr gute Rahmenbedingungen" ermöglichen, unter anderem mit neuen Startblockhilfen oder möglicherweise auch Unterwasserkopfhörer für die Synchronschwimmer. Nach der Testphase müssten alle Sichtweisen von Vereinen und Schulen, aber auch der normalen Badegäste in ein Resümee mit einfließen, betont der SVS-Chef.

Auch der Schwimm-Club Villingen trainiert im Friedensschulbad

Als "sehr gut" bezeichnet auch Michael Müller, Vorsitzender des Schwimm-Clubs Villingen, die Gespräche mit der BSV. Auch der Villinger Sportverein ist in die vorübergehende Schließung des Friedensschulbads involviert: Dort nämlich habe es dreimal wöchentlich ein Frühtraining gegeben, ebenso Samstag nachmittags hat der Club in Schwenningen trainiert und auch die Schwimmschule Mayer hat im Auftrag dort Schwimmkurse gegeben.

"Es betrifft uns auch!", betont Müller. Jetzt werden Training und Schwimmunterricht also erst einmal ins Hallenbad nach Villingen verlegt, wo sie parallel zum öffentlichen Badebetrieb auf zwei von fünf Bahnen stattfinden sollen. Wie gut das funktioniere, werde man sehen. Es hänge auch davon ab, wie voll es ist, meint der Vorsitzende.

Unsichere Zukunft des Villinger Hallenbads treibt den Verein um

Doch die organisatorischen und logistischen Probleme und Herausforderungen, die er bei beiden Bädern auf alle Beteiligten zukommen sieht, werden für Müller nichtig, wenn er auf die Zukunft des Villinger Hallenbads blickt. "Was ist, wenn das Ding nach den Ferien tatsächlich irgendwann dicht gemacht wird?", fragt er in Richtung Oberbürgermeister und dessen Umgang mit dem Thema Gas, selbst wenn die Gaslieferungen aus Russland erst einmal wieder aufgenommen wurden. "Das ist, was uns derzeit am meisten umtreibt", beschreibt Michael Müller seine Gefühlslage. Denn: Weder Kinder noch Trainer machten eine nochmalige Schließung mit. "Dann bricht der ganze Betrieb zusammen", ist sich der Vorsitzende sicher. "Und es fehlt uns irgendwann eine ganze Generation." Schließlich könne man nicht Fünf- und Achtjährige zusammen in einen Kurs stecken.

Schließung des Friedensschulbads "tut weh"

Denn während andere Vereine mit Nachwuchssorgen zu kämpfen haben, ist der Schwimmverein mit Nachwuchssportlern sowie Trainern gesegnet. Um so bedauerlicher sei es, ihnen nicht vollumfänglich gerecht werden zu können. Man sei in Sachen Wasserzeiten jetzt schon an der Kapazitätsgrenze, an ein Ausweiten sei jetzt nicht mehr zu denken. "Die Schließung vom Friedensschulbad tut uns schon weh, ansonsten hätten wir noch mehr Kapazitäten gehabt."

Stadt will Fördermöglichkeiten prüfen

In einer Stellungnahme äußert sich derweil auch OB Jürgen Roth zu den Vorgängen rund um das Friedensschulbad: Seit der Bekanntmachung um die Schließung seien viele konstruktive Gespräche mit den Vereinen gelaufen. Dabei habe er zugesagt, die von der Vorsitzenden des SSC Schwenningen, Margareta Müller, eruierten Möglichkeiten zur Nutzung von Fördertöpfen des Landes und Bundes sowie die "tollen Ideen zur Bestandssicherung des Bades" abzuprüfen.

Es stehen Kompromisse an!

In Sachen Gasmangel müsse sich die Stadt auf jeden Fall einschränken. "Die Überlegungen gehen auch dahin, dass wir die guten Erfahrungen in der Coronazeit, als alle Bäder geschlossen waren, zusammen mit den Schwimmclubs in V und S im Friedensbad durchaus fortsetzen können", so Roth. Dann würden die Freizeitbäder eventuell zu schließen sein – es hätte aber erhebliche Einsparungen von Gas zur Folge und im Friedensschulbad könne weiterhin Sport getrieben werden.

So stehen laut OB weitere Gespräche mit allen Beteiligten an, bei denen es aber auf jeden Fall auch um Kompromisse gehen werde.