Fraßspuren des Borkenkäfers zeigen sich. Foto: Oliver Berg/dpa

Das Kreisforstamt tauschte sich bei einer Versammlung mit den Waldbesitzern des Oberen Bregtals aus. Im Sommer hebt der Hubschrauber für eine Kalkaktion ab, um die Bodenqualität zu verbessern.

Einen Blick zurück und viele Blicke nach vorne gab es bei der Waldbesitzerversammlung im oberen Bregtal. Etliche Privatwaldbesitzende von Hammereisenbach bis Furtwangen fanden sich am Abend der Versammlung mit dem Kreisforstamt in der Furtwanger Festhalle ein.

Einige neue Gesichter waren auf Seite des Forstamts mit dabei: Patrick Egle ist seit Sommer Revierleiter in Furtwangen. Seit 1. April ist Matthias Gommlich Ansprechpartner für Gütenbach-Neukirch. In Vertretung ist Simon Fesenmeyer in Schönenbach, Rohrbach und Langenbach tätig.

Frieder Dinkelaker, Leiter des Kreisforstamts, zeigte auf, wie sich die Gegebenheiten im Wald änderten: Bis 2018 war der Anteil an vom Borkenkäfer befallenen Holz eher gering in Bezug auf die gesamte Holzmenge, die in den Wäldern des Schwarzwald-Baar-Kreises gefällt wurde. Jetzt sehne man sich nach diesen Zeiten zurück. „Kreisweit haben wir in den letzten vier Jahren Klimawandel im Wald hautnah miterlebt. Rund die Hälfte des gefällten Holzes mussten wir aufgrund von Borkenkäferbefall oder Sturm nutzen“, so Dinkelaker. „Krise im Wald ist Realität und Normalität. Das erfordert besonderen Zusammenhalt.“

Wegebau gilt in manchen Fällen als Eingriff in die Natur

Des Weiteren ging er auf den Bau von Wegen ein. Wichtig sei, dass man alle Aspekte, ob naturschutzfachliche oder bauliche Belange, beachte. Hilfreich sei, benachbarte Waldbesitzer mit einzubeziehen und den Revierleiter zu informieren. Dieser könne den Kontakt zum Naturschutzamt oder dem Amt für Umwelt, Wasser- und Bodenschutz herstellen. Denn Wegebau gilt in manchen Fällen als Eingriff in die Natur und braucht Rücksprache.

Für viele Waldbesitzer im Bregtal steht 2024 und 2025 die Waldkalkung an. Hubert Grieshaber zeigte bunte Karten mit den Flächen, die der Hubschrauber überfliegen soll. Nach Vorbereitung und Abstimmungen mit den Waldbesitzern hebt der Hubschrauber vermutlich zwischen Juli und September ab und wirft Kalk ab. Die regelmäßige Waldkalkung sorgt für eine Bodenverbesserung und soll der Bodenversauerung durch Luftschadstoffe entgegenwirken. Grieshaber gab auch Informationen zum Thema Förderung an die Hand.

Nasses Wetter hat Wege in Mitleidenschaft gezogen

Neues und bekanntes Gesicht war Markus Löffler, der sein Amt als Revierleiter für die Stelle des Leitenden Holzverkäufers im Kreis eintauschte. Er tritt in die Fußstapfen von Michael Mayer. Neben der guten Holzmarktsituation kam er auch auf die Waldwege zu sprechen. „Das nasse Wetter seit Oktober und die gleichzeitige Befahrung mit Schlepper, Holzerntemaschine und Lastwagen hat einige Wege in Mitleidenschaft gezogen.“

Teils sei die Holzabfuhr kritisch, aber noch machbar. Damit dies so bleibe und sich die Situation nicht verschlechtere, müssten einige Wege bei Trockenheit gerichtet werden.Insgesamt zeigte sich der Holzverkäufer zufrieden mit dem Start ins Jahr, wollte jedoch realistisch bleiben: „Die Holzmarktsituation und auch die Gegebenheiten im Wald ändern sich so manches Mal über Nacht. Das wissen wir alle nur zu gut.“

Die Versammlungen der Forstbetriebsgemeinschaften folgten. „Für uns als Forstamt sind die Waldbesitzerversammlungen immer bereichernde Termine. Wir wollen weiterhin gemeinsam für den Wald im Schwarzwald-Baar-Kreis einstehen und das geht nur, wenn man im Gespräch bleibt“, stellte Dinkelaker fest.