Die Spurensicherung am Fundort der Frauenleiche Foto: dpa/David Pichler

Der Termin des Strafprozesses gegen den Mann, der im Dezember in Ebingen zwei junge Menschen tötete, steht: Er beginnt am 21. September um 9 Uhr.

Die Instanz, die über die Schuld des Angeklagten und die etwaige Ahndung seiner Taten zu befinden hat, ist das Schwurgericht des Landgerichts Hechingen.

Fürs Erste sind acht Verhandlungstage angesetzt, am Mittwoch wurden die genauen Daten veröffentlicht. Verhandelt werden soll nach dem Auftakt am 21. September auch am 22., 25., 28. und 29. September sowie am 5., 9. und 12. Oktober. Ob die Termine ausreichen oder ob der Prozess schon früher endet, sei bislang nicht abzusehen, sagte ein Sprecher des Landgerichts am Mittwoch unserer Redaktion.

Tat am Ziegelplatz in Ebingen

Dem seinerzeit 52-Jährigen wird vorgeworfen, am 18. Dezember 2022 seine 20-jährige Nichte in ihrer Wohnung in Albstadt erdrosselt und drei Tage später auf dem Ebinger Ziegelplatz einen 23-jährigen Freund der jungen Frau mit einer Pistole erschossen haben.

Staatsanwaltschaft: Motiv offenbar Rachsucht

Die Staatsanwaltschaft hat Mordanklage erhoben; sie unterstellt, dass das Motiv des Angeschuldigten Rachsucht gewesen sei: Offenbar sei er davon ausgegangen, dass seine Nichte und ihre Freunde ihn in den Wochen vor der Tat bestohlen hätten, und habe es ihnen heimzahlen wollen.

Der Angeschuldigte, der sich seit dem 22. Dezember in Untersuchungshaft befindet, hatte nach längerem Schweigen im Januar beide Taten eingeräumt. Laut der Rekonstruktion der Ereignisse durch die Polizei hatte er seine Nichte am 18. Dezember erdrosselt, danach ihren Leichnam zerteilt und auf dem Grundstück seines Hauses in Ebingen vergraben – eben jenes Hauses, in dem auch die junge Frau in einer separaten Wohnung gelebt hatte.

Drei Tage später begab er sich zum Ebinger Ziegelplatz, forderte den 23-Jährigen, der dort wohnte, auf, hinaus auf die Straße zu kommen und feuerte dann mehrere Schüsse auf ihn ab. Das Opfer versuchte noch zu fliehen, kam aber nicht mehr weit. Der junge Mann erlitt schwerste Verletzungen, denen er kurz darauf im nahe gelegenen Kreiskrankenhaus erlag. Der Täter wurde wenig später von der Polizei gestellt; er ließ sich widerstandslos festnehmen.

Noch am selben Abend gab der Angeschuldigte in einer Vernehmung einen Hinweis auf den Verbleib seiner Nichte, die bereits am 18. Dezember vermisst gemeldet und von der Polizei gesucht worden war. Die Polizei grub in seinem Garten und fand die zerstückelte Leiche. Ein Geständnis legte der 52-Jährige an diesem Abend allerdings nicht ab – das tat er erst Wochen später.

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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 1. August 2023 und wurde aufgrund der aktuellen Relevanz aktualisiert.