„Nicht schon wieder!“, das dürfte man bei der Stadtverwaltung in VS gedacht haben, als die Hiobsbotschaft eintrudelte: Auch der zweite Poller in der Färberstraße ist jetzt kaputt.
Eigentlich waren sie gedacht, um den Anwohnern im Villinger Riet eine ruhige Nacht zu bescheren. Vor ziemlich genau zehn Jahren wurde die erste dieser Anlagen installiert.
Doch damit fing der Ärger erst richtig an. Anstatt für Frieden zu sorgen, mutieren die Poller in der Färberstraße zum Dauer-Aufreger, die ständig kaputt sind.
Durchkommen nur noch mit Berechtigung
Im Juni 2013 gingen die Elektropolleranlagen in Betrieb. Ab diesem Zeitpunkt war die Einfahrt in das Stadtviertel nur noch mit einer elektrischen Berechtigungskarte möglich. So weit, so gut – doch die Rechnung, damit das Nachtfahrverbot durchzusetzen, ging bestenfalls ungut auf. Die Poller sind offenbar sehr anfällig, denn ständig kommt es zu Beschädigungen.
Die Poller sind offenbar ein echtes Verkehrshindernis und scheinen oft übersehen oder angefahren zu werden. Die Folge ist klar: Poller werden beschädigt und fallen dann nicht nur für häufig lange Zeit aus, sondern müssen auch für viel Geld repariert werden. Nachdem das in der Färberstraße besonders häufig geschen war, konstatierte man bereits 2016, dass VS in der Färberstraße einen echten „Problem-Poller“ habe. Doch bei einem ist es offenbar nicht geblieben.
Ein weiterer ist kaputt
„Auch der zweite Poller in der Färberstraße ist kaputt“, wurde am Mittwochabend in einer Sitzung des Verwaltungsausschusses von Stadträtin Ulrike Heggen von den Freien Wählern verkündet. Kopfschütteln sowie teils verärgerte, teils aber auch amüsierte Mienen waren im Gremium zu erblicken.
Neuer Schaden soll überschaubar sein
Immerhin in einer Hinsicht konnte die Stadtverwaltung dann für Beruhigung sorgen: Der Schaden halte sich in Grenzen und sei bei weitem nicht so gravierend wie beim ersten beschädigten Poller. Es müsse also „rasch gehen“ mit der Reparatur, wurde in Aussicht gestellt. Vielleicht, so eine humorige Anregung von Oberbürgermeister Jürgen Roth, sollte man die Fahrschulen einmal bitten, gezielte Schulungen durchzuführen zum Thema „Wie fahre ich an einen Poller heran?“.
Auch ein gesellschaftliches Problem
In der Vergangenheit zeigte sich jedoch, dass es längst nicht nur das Unvermögen ist, das für häufige Beschädigungen an den Pollern sorgte. Sie wurden auch schon häufig das Ziel von Vandalen. Herumspringen auf den Pollern oder das Hineindrücken von Gegenständen sorgen für Probleme mit dem Motor oder der Datenübertragung. Erst im Juni 2013 in Betrieb genommen, mussten die Poller bis Januar 2014 schon vier Mal repariert werden, so der damalige Stadtbauamtsleiter Franz-Josef Holzmüller. Seither ist nicht nur viel Zeit vergangen, sondern haben die Poller von VS auch etliche Reparaturdurchläufe hinter sich.