Mit Hilfe einer Karte können Anwohner des Rietviertels über die Zugangskontrollstation (vorne) die Poller, die an der Zufahrt zur Färberstraße installiert wurden, senken. Foto: Marc Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Anlagen gehen Ende Juni in Betrieb / Einfahrt nur mit Berechtigungskarte / Zugang für Rettungskräfte gesichert

Villingen-Schwenningen (mae). Die Anwohner des Villinger Riets können bald aufatmen. Ende Juni sollen die Elektropolleranlagen in Betrieb gehen, die die Nachtzufahrt regeln. Ab dann wird eine Einfahrt in das Viertel über die Färberstraße sowie die Zinser- und Webergasse zwischen 20 und 6 Uhr nur noch mit einer elektrischen Berechtigungskarte möglich sein.

"Die Polleranlage war ein Wunsch der Anwohner", erläutert der Pressesprecher der Stadt, Nicolas Lutterbach. Einer strikten Einhaltung des Nachtfahrverbots, das bereits seit 1999 gilt, stehe dann nichts mehr im Wege. Vor der Modernisierung der Färberstraße wiesen zwar Schilder und Schranken im Bereich der "Kneipenmeile" auf das Verbot hin, aber nicht alle Verkehrsteilnehmer hätten sich auch daran gehalten. Das Ordnungsamt und die Polizei erwischten regelmäßig Autofahrer, die nachts ohne Berechtigung durch das Rietviertel fuhren. Ein Privileg, das nur den dortigen Anwohnern vorbehalten ist.

Ein Bild von der neu eingerichteten Elektropolleranlage kann man sich seit dieser Woche in der Färberstraße machen, wo die Arbeiten bereits abgeschlossen sind. "Die Anwohner müssen nur ihre Karte an die Zugangskontrollstation halten, der Poller fährt dann automatisch herunter", erklärt Bernd Bartölke von der Firma Gleichauf vor Ort. Eine Ausfahrt aus dem Rietviertel sei hingegen auch ohne Karte möglich. Sobald ein Fahrzeug auf die Öffnungsinduktionsschleife fährt, wird der Poller im Boden versenkt. Nach der Durchfahrt hebt sich der Poller wieder automatisch. Eine kleine Verkehrsinsel verhindert zudem, dass Autos zwischen den Pollern hindurchfahren.

Derzeit wird die Elektropolleranlage in der Webergasse installiert. "In etwa drei Wochen soll mit diesen Arbeiten dann auch in der Zinsergasse begonnen werden", so Lutterbach. Verläuft alles nach Plan, dürfen sich die Anwohner bereits Ende Juni über eine weitere Verminderung des Verkehrslärms in den Abend- und Nachtstunden freuen.

Angst, dass Polizei oder gar Rettungsdienste vor hochgefahrenen Pollern stehen, brauchen die Anwohner nicht zu haben. "Ein großes Kontingent an Zugangsberechtigungskarten steht für die Einsatzfahrzeuge bereit", erklärt Lutterbach. Somit sei garantiert, dass bei Notfällen eine Zufahrt in das Riet gewährleistet ist – auch wenn die Einsatzkräfte wie alle anderen warten müssen, bis die Poller heruntergefahren sind.