Ein häufiges Bild in der Villinger Färberstraße: Es ist nach 20 Uhr, und trotzdem ist einer der Poller aufgrund eines Defekts heruntergefahren. Rowdys sorgen öfter für einen Ausfall. Foto: Marc Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Illegale Fahrten im Villinger Riet deutlich gesunken

Von Marc Eich

Villingen-Schwenningen. Bereits ein halbes Jahr ist die Polleranlage in der Villinger Innenstadt in Betrieb. Zwar hat dies zu einer deutlichen Beruhigung des Durchgangsverkehrs geführt, doch die Poller sind auch Zielscheibe von Rowdys.

Der gewünschte Effekt wurde erzielt: Die Anwohner des Rietviertels können seit Juli vergangenen Jahres deutlich aufatmen, denn dank der elektronischen Polleranlage sind "illegale" Fahrten rund um Färberstaße und Rietgasse fast nicht mehr möglich. "Insgesamt ist der Anteil der Autos, die ordnungswidrig in diesem Bereich unterwegs sind, gesunken", erklärt Nicolas Lutterbach, Pressesprecher der Stadt.

Eine kleine Schwäche gibt es dennoch: Fahren Autos vor 20 Uhr in das Rietviertel und parken dort, so können sie während des Nachtfahrverbots problemlos herausfahren. Das nutzen einige Autofahrer, um ihr Fahrzeug für einen Restaurantbesuch abzustellen – oftmals auch auf den Anwohnerparkplätzen. Berechtigt sind sie dazu aber nicht. Daher nimmt das Bürgeramt weiterhin "stichprobenartige Kontrollen" vor. Das Ergebnis: "Deutlich über 90 Prozent der Autofahrer haben eine entsprechende Durchfahrtgenehmigung", weiß Lutterbach.

Doch es gibt auch Probleme mit der Anlage: Öfter sind vor allem in der Färberstraße nach 20 Uhr die Poller unten, eine Durchfahrt also auch ohne Berechtigungskarten möglich. Woran liegt das? "Es gibt hier Vandalismusprobleme", beschreibt Franz-Josef Holzmüller, Leiter des Stadtbauamtes, die Situation. Herumspringen auf den Pollern oder das Hineindrücken von Gegenständen sorgen laut Holzmüller für Probleme mit dem Motor oder der Datenübertragung. Die Folge: "Die Anlage musste bereits vier Mal repariert werden", erklärt er und stellt gleichzeitig klar, dass dies ein "gesellschaftliches und kein technisches Problem" sei.

Die Polleranlage ist laut seinen Angaben zudem deutlich weniger anfällig als eine Schrankenanlage. Dennoch hofft auch Pressesprecher Lutterbach auf einen "sachgemäßen Umgang" mit der Anlage, um das Nachtfahrverbot entsprechend durchsetzen zu können.