Die Entscheidung, dass das Absetzgelände in Haiterbach nicht weiterverfolgt wird und stattdessen der Fokus auf dem Waldhof in Geislingen liegt, löste auch Reaktionen im betroffenen Umland von Haiterbach aus. Und natürlich im neuen Plangebiet im Zollernalbkreis. Ein Überblick.
Haiterbach/Horb/Geislingen - Einflugschneise und Anflugrouten. Diese Begriffe machen aus einer zunächst örtlich betrachteten Sache wie ein Militärgelände eine Angelegenheit mit raumgreifenden Auswirkungen. Im Falle von Haiterbach etwa auch auf Nagold, Jettingen im Kreis Böblingen oder angrenzende Kommunen im Bereich Horb (Kreis Freudenstadt).
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In Jettingen hatte sich ebenso wie in Haiterbach eine Bürgerinitiative gegen das Absetzgelände gegründet. Die Entscheidung gegen Haiterbach löste bei der BI Freude aus. Sprecher Rolf Zinser riet zugleich aber auch zu Wachsamkeit in dieser Angelegenheit.
Talheim in Einflugschneise
Talheims Ortsvorsteher Anton Ade sagte: "Das ist eine überraschende, gute Nachricht für uns. Das hätte ich nicht gedacht. Die Flugschneise wäre für unsere Bevölkerung fatal gewesen. Insbesondere die US-Helikopter – die wären wohl Tag und Nacht geflogen."
Auch Waldachtals Bürgermeisterin Annick Grassi, freute sich, dass der mögliche Einschnitt für den Luftkurort vom Tisch ist.
Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger fürchtet hingegen, dass nun die mögliche Unterstützung des Landes für eine Ortsumfahrung Altheims als Kompensation ausbleiben könnte. Horb sieht sich durch das neue Güterterminal belastet.
Geislinger wollen mehr Informationen
Für die Geislinger, auf deren Gemarkung der nun als Absetzgelände anvisierte Waldhof liegt, kam die Entscheidung genauso überraschend wie im März 2017 für die Haiterbacher. "Sachlich, interessiert, teilweise sorgenvoll": So beschreibt der Geislinger Bürgermeister Oliver Schmid die ersten Reaktionen der Einwohner auf das am Waldhof geplante militärische Übungsgelände für das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr.
Die Menschen seien sehr daran interessiert, mehr Informationen zu erhalten: "Es herrscht ein gespanntes Abwarten, was und wie das genau kommen soll", so Schmid.
Es wird auf jeden Fall erwartet, dass eine Umsetzung sehr viel schneller als in Haiterbach voranschreiten wird. Zumal das Gelände schon in Landeseigentum ist und somit keine Grundstückseigentümer zu überzeugen oder gar zu enteignen sind. In einigen Wortmeldungen wird der absehbare Verlust von wertvollem Ackerland befürchtet. Die zu erwartende Lärmentwicklung sei hingegen noch nicht abschätzbar.