Die Gäste nach der Trauerfeier vor der Auferstehung-Christi-Kirche Foto: Lück

Wir haben einen einmaligen Menschen verloren. Bei der Trauerfeier von Rauschbart-Wirt Christoph Steiglechner (†56) in der Auferstehung-Christi Kirche auf dem Hohenberg wird das mehr als deutlich.

Horb - Steiglechner hat Deutschlands schönsten Biergarten – den Rauschbart – geprägt wie kein Zweiter. Er war sein Leben – bis an jenen Freitag, als Christoph Steiglechner plötzlich zusammenbrach. Herzschlag, tot. Der Biergarten, das Kochen, die Gäste – das war sein Leben. Rund um die Urne wurde mit Sonnenblumen, Rindenmulch, Moos, blanken Flechtzweige als Kranz eine angemessene Dekoration gewählt.

Die Gäste bei der Trauerfeier: Familie, sein Wirt-Partner Michael Singer, die Rauschbart-Familie, Getränkehändler Martin Dörr, weitere Weggefährten, die Rauschbart-Familie und die Mini-Rocker. Denn: Christophs Sohn Julius hat mit Ehrenamtlichen wie Nadia und Sebastian Lazar, Benjamin Breitmaier und Viviana Weschenmoser sowie vielen anderen das Mini-Rock Festival aufgebaut beziehungsweise weiterentwickelt.

Pastoralreferentin Susanne Tepel betritt die Kirche zu den Klängen des Doors-Hit mit der Zeile "This is the end, my friend". Sie betet erst. Tepel schildert den verstorbenen Wirt als "Fels in der Brandung", sagt: "Er hat sich ein Lied für seine Beerdigung gewünscht. Das ist seine Art, mit dem Tod umzugehen. Nach seinem Lebensmotto: "Alles wird gut, alles wird besser."

Christoph Steiglechner: Fels in der Brandung

Dann singt Rio Reiser aus den Lautsprechern neben der Orgel: "Das alles und noch viel mehr, würd ich machen, wenn ich König von Deutschland wär." Tepel lächelt, als das Lied verklungen ist. Sie sagt: "Diese Leichtigkeit in dem Lied – sie zeigt das Wesen von Christoph Steiglechner – eine Leichtigkeit, die nicht viel benötigt. Er war zufrieden mit dem Leben."

Beisetzung im engsten Familienkreis

Der Rauschbart ist die Aussichtsplatte über dem Neckartal. Welcher Bibelvers könnte dazu besser passen als Jesaja 25, 6-7: "Der Herr der Heere wird auf diesem Berg für alle Völker ein Festmahl geben mit den feinsten Speisen, ein Gelage mit erlesenen Weinen mit den besten und feinsten Speisen. Er zerreißt auf diesem Berg die Hülle, die alle Nationen verhüllt und die Decke, die alle Völker bedeckt."

Im weiteren Verlauf des Trauergottesdienstes werden noch weitere Lieder gespielt, wertschätzende Worte gesprochen. Dann wird gebetet und der Abschiedssegen gegeben. Unter den Klängen von Marius-Müller Westernhagens "Freiheit" nehmen die Trauergäste Abschied vor der Urne, bespritzen sie mit Weihwasser.

Dann ist die Trauerfeier vorbei. Die Beisetzung von Christoph Steiglechner erfolgt im engsten Familienkreis in Bayern.

Anmerkung der Redaktion: Der Beitrag weicht auf Bitten der Familie von der Ursprungsfassung ab.