Zurzeit wandern die Kröten wieder. Foto: Evelyn Kobben - stock.adobe.com

Die Stadtverwaltung Oberndorf und die NABU / BUND Gruppe suchen gemeinsam nach Möglichkeiten die Amphibienwanderung zu unterstützen und bittet um Mithilfe durch die Bevölkerung.

„Die Sonne lockt nach einem Weilchen die schönsten Dinge an das Licht, zum Beispiel: Birkengrün und Veilchen, und Reiselust und Liederzeilchen, und manches lächelnde Gesicht“ – Wie im Gedicht von Erich Kästner treffend beschrieben, erwacht mit dem Frühling auch die Reiselust.

Nicht nur Radfahrer und Spaziergänger sind wieder vermehrt unterwegs, auch Amphibien kommen aus ihren Winterquartieren und machen sich auf die Reise zu ihren Laichgewässern. Diese Reise ist mitunter lebensgefährlich.

Qualvoller Tod

In den letzten zwei Wochen sind bei den örtlichen Umweltverbänden zahlreiche Meldungen, hauptsächlich über tote Feuersalamander, eingegangen. Wie bereits im Schwarzwälder Bote berichtet, betrifft es hauptsächlich die Fidel-Feederle-Straße, aber auch die Bösinger Steige bis hoch zum Stockbrunnen. In einer ersten Maßnahme hat die Stadtverwaltung die Schranke beim Wasserwerk geschlossen. Trotz Durchfahrtverbot wurde der Waldweg gerne als Abkürzung genutzt. Das reicht als Maßnahme alleine nicht aus. Was wirklich hilft, ist „Freiwillig langsam fahren“, Tempo 30 ist gut! Schrittgeschwindigkeit wäre besser!

Amphibien sind vorrangig nachtaktiv und machen sich sobald es dämmert auf den Weg. Meistens werden sie nicht überfahren, sondern vom Sog unter dem Auto hochgeschleudert und zurück auf die Straße geworfen. Dabei zerfetzt es die inneren Organe der Tiere. Ein qualvoller und vor allem unnötiger Tod. Doch das sind nicht die einzigen Gefahren. Bei einem gemeinsamen Gespräch, von Bürgermeister Matthias Winter und Michael Lübke, Verwaltungsleiter Planen und Bauen, seitens der Stadt, mit Beatrix Lamprecht von der NABU / BUND Ortsgruppe und einem Anwohner wurden über weitere Hilfsmaßnahmen gesprochen.

Schächte ausrüsten

Bei Ihren Wanderungen fallen Kröten und Salamander oft durch Schächte und kommen nicht mehr hoch. Da möchte die Stadt Abhilfe schaffen und rüstet an den relevanten Stellen die Schächte mit einer Amphibienausstiegshilfe aus. Die Ausstiegshilfen kann der Bauhof in Eigenregie herstellen. Im Bereich Fidel-Feederle-Straße soll zusätzlich ein Verkehrsschild aufgestellt werden, das auf die Amphibienwanderung hinweist.