Über eine große Sach- und Geldspende konnte sich die Horber Tafel freuen. Grund war ein Gesundheitskurs der Firma Ott aus Talheim. Denn die Teilnehmer spendeten für jedes verlorene Kilo Körpergewicht ein Kilo Lebensmittel.
Etwas für die eigene Gesundheit tun und gleichzeitig Menschen in der Region helfen? Für die Belegschaft von Günter Ott Gebäudereinigung aus Talheim ist das kein Problem.
Denn im Rahmen eines dreimonatigen Kurses zu Gesundheitsmanagement hatten die 20 Mitarbeiter des Unternehmens sowohl fast 97 Kilogramm an Gewicht verloren als auch die gleiche Menge in Form von Lebensmitteln an die Horber Tafel gespendet. Und als Extra gab es sogar noch 1000 Euro obendrauf.
Mitarbeiter wollen Wunschgewicht
Tanja Gebhard, Kaufmännische Leitung von Günter Ott, erklärt, wie es zu der Aktion kam. „Viele unserer Mitarbeiter haben sich gewünscht, einen Kurs fürs eigene Wunschgewicht zu machen“, erläuterte sie die Ausgangslage.
Da sie selbst Kontakt zu Silvia Rothfuß hatte, die solche Kurse an der Volkshochschule Freudenstadt anbietet, kam schnell ein zwölfwöchiger Kurs zustande. „Ich war schon in meinen Kindertagen übergewichtig und hatte deshalb bereits während der Grundschule mit Diäten zu tun“, erläutert Rothfuß ihren eigenen Bezug zum Thema.
Trinken und Bewegung wichtig
Auch wenn damals der Jo-Jo-Effekt noch unbekannt war, sei sie ihr ganzes Leben lang beschäftigt gewesen, Kilos ab- und wieder zuzunehmen, beschreibt die 61-Jährige rückblickend.
Einen Schlüsselpunkt in diesem Auf und Ab habe für sie das Lebe-leichter-Programm dargestellt, das sie nun selbst auch weitergebe. Demzufolge sei es in Ordnung, jeden Tag drei Mahlzeiten zu essen. Allerdings solle man auch bis zu drei Liter trinken und sich eine halbe Stunde lang bewegen, regt Rothfuß an.
Konzept ist praxistauglich
Zweimal pro Woche könne man sich darüber hinaus mit einem „Maxi“-Essen auch mehr gönnen. „Bei den wöchentlichen Treffen gibt es Tipps zum Essverhalten und einem bewegten Lebensstil“, beschreibt sie das ganzheitliche Konzept. Der Kurs der Firma Günter Ott sei sehr gut besucht gewesen, erinnert sich die Leiterin mit Blick auf die 20 Teilnehmer.
Eine der Anwesenden ist ganz begeistert. „Das Konzept ist total alltagstauglich und praktikabel“, freut sie sich. So müsse man keine Kalorien in Apps zusammenrechnen oder sich ständig wiegen. Stattdessen einfach ein paar Dinge in der persönlichen Lebensführung ändern.
Lebensmittel veranschaulichen Erfolg
„Auch nach dem Kurs treffen wir uns als Gruppe immer wieder am Kaffeeautomaten und trinken ihn dann einfach schwarz – also ohne Zucker“, erläutert sie ein Beispiel. Ihrer Familie sei es auch gar nicht aufgefallen, dass es sich bei diesen kleinen Veränderungen um einen Kurs zu Gesundheit und Abnehmen handele.
Doch das Ergebnis lässt sich sehen. Um sich selbst bewusst zu machen, wie viele Kilos man den inzwischen abgenommen habe, regte Leiterin Rothfuß an, das gleiche Gewicht in Form von Nahrungsmitteln mitzubringen.
Die „Speckkistle“ füllen sich
„Wir stellten sogenannte Speckkistle auf, in die dann Mehl, Nudeln Müsli und andere haltbare Produkte gelegt werden konnten“, beschreibt Gebhard, wie die Idee im Unternehmen aufgegriffen wurde.
Man sei sich schnell einig gewesen, dass die ganzen Lebensmittel – am Ende der zwölf Wochen kamen eben besagte 97 Kilogramm zusammen – einer gemeinnützigen Organisation zugutekommen sollten.
Die Tafel freut sich
Denn sowohl die Mitarbeiter als auch die Geschäftsleitung wollten mit der Aktion etwas Gutes tun und ärmere Menschen in der Region unterstützen.
Dabei fiel die Wahl auf die Horber Tafel. „Die Ansprechpartner der Tafel waren sofort Feuer und Flamme, da der Bedarf an Lebensmitteln viel höher ist als die Spenden, die das Tafel-Team erhält“, erläutert die Kaufmännische Leiterin die Reaktion der Ehrenamtlichen.
Und über noch etwas konnten sich die Helfer der Tafel freuen. Zusätzlich zu den Nahrungsmitteln hat die Reinigungsfirma auch noch eine Spende in Höhe von 1000 Euro übergeben.