Die Weichen bei der Vergabe des Schienennahverkehr im Südwesten werden neu gestellt. Foto: dpa

Mit dem Verlust des Auftrags für das Stuttgarter Netz will sich die Deutsche Bahn nicht einfach so abfinden. Der Sachverhalt werde geprüft und anschließend juristisch bewertet, hieß es von Seiten der Bahn. Ob sie Klage gegen die Entscheidung einreicht, ist noch offen.

Stuttgart - Die Deutsche Bahn will den Verlust eines Großauftrags für den Schienennahverkehr im Südwesten nicht ohne Weiteres hinnehmen. „Wir kämpfen für unser Angebot, dass Baden-Württemberg aus Bestellersicht selbst als das günstigste bewertet hat“, erklärte Andreas Moschinski-Wald, Nahverkehrschef der Bahn im Südwesten. Der Sachverhalt werde geprüft und anschließend juristisch bewertet. Ob die Bahn gegen die Entscheidung Klage einreichen wird, war am Donnerstag offen.

Bei der Bewerbung um das lukrative Stuttgarter Netz hatte der Konzern laut Verkehrsministerium die Anforderung nicht erfüllt, die Preise pro Zugkilometer im ersten Jahr des Betriebs nicht mehr als zehn Prozent höher zu gestalten als in den Folgejahren. Wegen des Verstoßes kam die Bahn nicht zum Zug.

Den Zuschlag erhielten die Tochter des britischen Unternehmens Go-Ahead Verkehrsgesellschaft und die zur niederländischen Abellio-Gruppe gehörende Abellio Rail Südwest GmbH. Abellio-Geschäftsführer Stephan Krenz kündigte nun an, dass das Unternehmen rund 250 Arbeitsplätze schaffen und einen zweistelligen Millionenbetrag investieren wolle.