Freuen sich über die Rezertifizierung (von links): Florian Bea, Barbara Kuner, Rudolf Reisinger und Elias Blaurock Foto: Klinikum Freudenstadt

Das Klinikum Freudenstadt wurde erfolgreich als Cardiac Arrest Center rezertifiziert. Die Prüfungskommission lobte insbesondere die interdisziplinäre Ausrichtung der Behandlung sowie die technische Ausstattung.

Bei einem Herz-Kreislaufstillstand seien neben der schnellen Wiederbelebung auch die Weiterbehandlung in einer spezialisierten Klinik entscheidend für die Überlebenschancen, erklärt der Deutsche Rat für Wiederbelebung – der German Resuscitation Council (GRC).

Seit zehn Jahren erfordern die internationalen Leitlinien zur Reanimation deshalb, dass erfolgreich reanimierte Patienten in spezialisierten Krankenhäusern weiterbehandelt werden müssen. Zu diesen zählt zum wiederholten Male auch das Klinikum Freudenstadt.

„Als Haus der Grund- und Regelversorgung für eine große ländliche Region ist diese Spezialisierung ein sehr wichtiger Baustein im Klinikangebot“, betont Geschäftsführerin Monique Bliesener in einer Mitteilung. „Die erfolgreiche Rezertifizierung ist eine Bestätigung unserer Arbeit und ein Zeichen, dass die Investitionen in den Klinikstandort richtig und wichtig sind.“

Abläufe optimiert durch kurze Wege

Im neuen Klinikgebäude wurde bei der Planung viel Wert auf Raumstrukturen gelegt, die eine interdisziplinäre Behandlung ermöglichen, heißt es weiter. Bei der Begehung stellte Zentrumskoordinator und Oberarzt Rudolf Reisinger der Prüfungskommission die neuen Räume vor. Unterstützt wurde er von Kollegen der anderen Fachabteilungen: Chefarzt Nimr Ghanayim (Notaufnahme), ärztlicher Direktor Florian Bea (Kardiologie), Oberärztin Barbara Kuner (Anästhesie) und Oberarzt Zied Oueslati (Chirurgie) sowie Jörg Schwegler, der das Qualitätsmanagement im Klinikum leitet.

„Durch die neuen Raumstrukturen und kurzen Wege konnten die Abläufe bei interdisziplinären Behandlungen erheblich optimiert werden“, so Bea. „Vor allem in Notfällen, bei denen es auf jede Sekunde ankommt, hat dies nochmals eine besondere Relevanz.“

Hauptkriterium für eine erfolgreiche CAC-Rezertifizierung ist laut Klinikum eine geeignete Ausstattung und Struktur für die Notaufnahme von reanimierten Patienten. Dazu gehörten ein Herzkatheterlabor und eine entsprechend aufgestellte Intensivstation sowie eine konstante Qualitätssicherung in der Versorgung.

Lobende Worte von der Prüfungskommission

Am Klinikum Freudenstadt wurden zudem seit der letzten Zertifizierung einige Entwicklungen und Veränderungen vorgenommen – nicht zuletzt im Zuge des Neubaus. Patienten würden nach Herzkreislaufstilland in der Notaufnahme im sogenannten internistischen Schockraum gesichtet, erklären Bea und Reisinger. Danach werde die weitere Therapie geplant.

Die Prüfer lobten laut Klinikum die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Versorgung der kritisch kranken Patienten auf konstant hohem Niveau. Die ausgezeichnete Versorgung von Patienten mit Herzinfarkt rund um die Uhr und die stets verfügbare Möglichkeit einer Computertomographie wurden bei der Rezertifizierung als wesentliche Merkmale hervorgehoben. Positiv bewertet wurde auch die enge Kooperation mit der DRK-Landesschule Pfalzgrafenweiler, wohin Ärzte und Pflegende regelmäßig zu Reanimationskursen entsendet werden.

Das Konzept der Cardiac Arrest Center (CAC) wurde vom europäischen Rat für Wiederbelebung und der deutschen Gesellschaft für Kardiologie entwickelt. Mit dem Zertifikat werden Krankenhäuser ausgezeichnet, die entsprechende Strukturen aufweisen, um Patienten nach einem überlebten Herzkreislaufstillstand zu behandeln. Dieses Krankheitsbild gehe mit einer hohen Sterblichkeit einher, so Bea und Reisinger, weshalb die Bemühungen um die Versorgung dieser Patienten sehr wichtig seien.