Der Besucherandrang am Tag der offenen Tür war gewaltig. Foto: Schwarz

Nachdem Presse und Politik bereits am Freitag den frisch eingeweihten Krankenhausneubau in Freudenstadt besichtigen durften, war am Wochenende nun die Öffentlichkeit an der Reihe. Die Menschen strömten in Massen zur Klinik, um am Tag der offenen Tür das nagelneue Gebäude zu bestaunen.

Mit einer überwältigenden Resonanz reagierte die Landkreisbevölkerung auf den Tag der offenen Tür im neuen Krankenhaus. Schon deutlich vor der Öffnung am Sonntagvormittag standen Schlangen vor der Tür.

Als Landrat Klaus Michael Rückert (CDU) die Besucher im Foyer des neuen Krankenhauses willkommen hieß, war der Andrang so groß, dass vermutlich gar nicht alle das Gebäude betreten konnten, die das wollten. Erst bei den ausgeschilderten Rundgängen verteilten sich die Massen.

„Morgen wird dann geputzt und ab übermorgen wird umgezogen“, sagte Rückert zum weiteren Zeitplan. Über die noch fehlende Ausstattung in einigen Zimmern und Räumen dürfe man sich nicht wundern, weil diese erst mit den Menschen umziehe. „Wir sind Schwaben und kaufen nicht neue Möbel, nur weil wir ein neues Haus haben“, stellte Rückert schmunzelnd klar.

Neues CT und MRT

Alles, was man neu gebraucht habe, sei aber da und eingebaut. Der Rest folge bis Weihnachten. Wer tagesaktuelle Infos zum Stand des Umzugs brauche, finde die im Internet. Rückert erwähnte neben den neuen Geräten – beispielsweise das neue CT und MRT – auch die neue Krankenhauskapelle, die schöne Terrasse mit Ausblick und die Empfangstheke aus Freudenstädter Weißtannenholz. Fünf Schreinereien hätten diese gebaut.

Weil die Cafeteria nicht gereicht hätte, hatte man ein Zelt aufgebaut, um die Gäste zu bewirten. Dort gab es auch ein Programm – beispielsweise vom Musikverein Wittlensweiler und von den Kindern des benachbarten Waldkindergartens. „Es ist ein Kreiskrankenhaus und es gehört Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Freudenstadt“, stellte Rückert klar.

Geschäftsführerin Monique Bliesener verwies auf die Spiel-Stationen für die Kinder. Darunter ein begehbares Herz, an dem Chefkardiologe Florian Bea die großen und kleinen Besucher persönlich unterwies. Als Magnet erwies sich zudem der ausrangierte Rettungshubschrauber, den die Besucher im Freien besichtigen konnten.

Um Nachfragen vorzubeugen, stellte Bliesener klar, dass man sich nicht über die fehlenden Fernseher in den Zimmern wundern müsse. Diese habe man durch moderne „Bedside-Terminals“ ersetzt. Der Patient könne dadurch individuell aus einer riesengroßen Auswahl an Programmen und Medien wählen und dafür einen eigenen oder geliehenen Laptop nutzen.

Skulptur enthüllt

Ein wichtiger Programmpunkt am Nachmittag war die Einweihung der neuen Krankenhausskulptur „Rekonvaleszenz“ des Künstlers Tobias Kammerer durch Landrat Rückert. Es handle sich bei dieser Skulptur um eine Dauerleihgabe der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW).

Der Landkreis sei Mitglied im Zweckverband der OEW, die sich auch die Förderung der Kunst und Kultur auf die Fahnen geschrieben hätten, so Rückert. Die OEW habe diese Skulptur für das neue Krankenhaus in Auftrag gegeben und finanziert. Nachts werde sie auch beleuchtet. „Das Betrachten von Kunst spricht die Seele an, und diese ist ein wesentlicher Bestandteil der Heilung“, sagte Rückert dazu. Der OEW-Kunstbeauftragte Bernhard Rüth stellte den aus Rottweil stammenden Künstler – ein erfolgreicher Maler, Glaskünstler und Bildhauer – kurz vor. Die Skulptur vereine all diese Gestaltungsarten in sich.

Kammerer hat aber nicht nur die Skulptur, sondern auch das Glasgemälde in der neuen Krankenhauskapelle geschaffen. Diese wurde bei einer ökumenischen Einweihungsfeier von den Dekanen Anton Bock und Andreas Streich geweiht und unter Beteiligung der Krankenhausseelsorger Gisela Ehrhardt, Johannes Haller und Andreas Rominger mit einem Gottesdienst feierlich eingeweiht.