In der Nacht vom 25. auf den 26. August brennt am Hochemminger Ortsrand in Richtung Tuningen eine Scheune nieder. Foto: Eich

Eine Landwirtsfamilie in Trossingen verlor rund 120 Tiere, viele Bauern ihr komplettes Winterfutter: Seit August hielt eine Brandserie die Region in Atem und sorgte für Angst und Schrecken bei Bauern.

Bad Dürrheim-Hochemmingen/Landkreis Tuttlingen - Seit dem 12. August kam es schwerpunktmäßig im Landkreis Tuttlingen und in Hochemmingen, zu einer Vielzahl von Bränden, die zu einer spürbaren Verunsicherung in der Bevölkerung geführt hat. Vor allem Landwirte waren in Sorge und wachsam, wer sich auf und um ihren Höfen abends und nachts rumtreibt.

Am Freitag, 16. Dezember, teilt die Staatsanwaltschaft Konstanz mit, dass zwei Verdächtige festgenommen wurden. Aufgrund der Spurenlage ging die Kriminalpolizeidirektion Rottweil bereits in einer frühen Phase von vorsätzlicher Brandstiftung und einem Zusammenhang der Taten aus und richtete in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Rottweil Mitte August eine Ermittlungsgruppe ein, so die Mitteilung. Diese führte in den vergangenen Monaten umfangreiche und intensive Ermittlungen durch.

Am Donnerstag klickten die Handschellen

Schwerpunkt von Staatsanwaltschaft und Polizei waren die Spurensicherung, die Hinzuziehung von Brandsachverständigen und die Durchführung von Vernehmungen. Daneben wurden verdeckte Maßnahmen in intensiver Zusammenarbeit mit Spezialkräften des Polizeipräsidiums Einsatz durchgeführt. Aufgrund akribischer Ermittlungsarbeit und der Zusammenführung aller gewonnenen Erkenntnisse, konnten am Donnerstag ein 35-Jähriger und ein 40-Jähriger als dringend tatverdächtige Personen festgenommen werden.

13 Brände ermittelt

Beiden können nach derzeitigem Ermittlungsstand 13 Brandstiftungen zugeordnet werden. Darüber hinaus führte die Arbeit der Ermittlungsgruppe dazu, dass den Tatverdächtigen über 15 Sachbeschädigungen an Bushaltestellen und Bussen im Stadtgebiet Tuttlingen zugeordnet werden können. Der verursachte Gesamtschaden beläuft sich auf über eine Million Euro.

Am Freitag wurden die beiden dringend tatverdächtigen Männer auf Antrag der Staatsanwaltschaft Rottweil dem Haftrichter vorgeführt. Seitdem befinden sie sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen, insbesondere zur Motivlage, dauern weiter an.