Die Feuerwehr konnte die Scheune in Hochemmingen mitsamt des gelagerten Heus und Strohs nicht mehr retten. Foto: Eich

Beim Brand einer Scheune in Hochemmingen ist in der Nacht auf Freitag ein Schaden von rund 200.000 Euro entstanden. Nicht auszuschließen ist, dass ein Brandstifter unterwegs war. Die Polizei setzte deshalb einen Hubschrauber ein.

Bad Dürrheim-Hochemmingen - Gegen 1.10 Uhr war die Nacht für die Feuerwehrabteilungen von Bad Dürrheim beendet. Zu diesem Zeitpunkt meldete ein Anwohner aus Hochemmingen den Brand eines Gebäudes am südlichen Rand des Ortes in Richtung Sunthausen. Von einem Fenster aus hatte er eine starke Rauchentwicklung wahrgenommen und daraufhin den Notruf gewählt.

Als die Feuerwehr mit den ersten Kräften vor Ort eintraf war bereits klar: Ein Totalschaden der Scheune, in der rund 500 Ballen Heu und Stroh gelagert waren, kann nicht mehr verhindert werden. Zwar schlugen zu diesem Zeitpunkt noch keine großen Flammen aus der 15 Meter langen und acht Meter breiten Scheune – aber im Inneren des Gebäudes hatte sich der Brand bereits ausgebreitet. "Es war klar, dass das Futtermittel und das Gebäude nicht mehr zu retten waren", machte Kreisbrandmeister Florian Vetter vor Ort deutlich.

Löschwasser sparsam eingesetzt

Erste Löschversuche mit dem Wasser der Tanklöschfahrzeuge wurden bereits recht früh unterbrochen – angesichts der Brandlast war der Einsatz fast sinnlos. Vetter: "Und Wasser ist derzeit natürlich ein kostbares Gut." Man beschränkte sich deshalb zunächst darauf, das Feuer in Schach zu halten, wobei nach und nach die Wände der Scheune nachgaben und ein Flammenmeer freigaben.

Während eine Löschwasserversorgung über mehr als einen Kilometer in die Ortsmitte von Hochemmingen gelegt wurde, richtete die Feuerwehr für die notwendigen Löschmaßnahmen rund um den Brandort einen Pendelverkehr in Richtung Sunthausen ein. Gegen später zog man das brennende Heu und Stroh auseinander, um ein Ablöschen zu ermöglichen und Glutnester zu beseitigen. Doch schon in der Nacht war klar, dass sich die Löschmaßnahmen bis in den Morgen ziehen werden.

Polizeihubschrauber kreist lange Zeit

Im Einsatz waren rund 50 Kräfte der Gesamtwehr Bad Dürrheim sowie der Feuerwehr Tuningen und der Führungsgruppe. Darüber hinaus eilte der Rettungsdienst des ASB an den Einsatzort, auch der DRK-Ortsverein Bad Dürrheim war mit mehreren Kräften beim Geschehen. Nicht zuletzt waren mehrere Streifen der Polizei inklusive des Kriminaldauerdienstes an dem Einsatz beteiligt.

Der Polizeihubschrauber kreiste lange Zeit über dem Brandort, "auch um ein Schadensbild aufzunehmen", wie ein Sprecher in der Nacht gegenüber dem Schwarzwälder Boten erklärt. Mögliche Verdächtige seien nicht festgestellt worden, ohnehin ermittle man derzeit noch "in alle Richtungen". Den Schaden schätzt die Polizei auf 120.000 Euro am Futtermittel sowie weitere 80.000 Euro am Gebäude.

Verbindung zu Scheunen-Bränden?

Zuletzt waren zwei Scheunen im angrenzen Landkreis Tuttlingen Opfer von Bränden geworden. Vor zwei Wochen ging zunächst in Neuhausen ob Eck eine Scheune in Flammen auf, einen Tag darauf – am frühen Sonntagmorgen – brannte auch zwischen Immendingen und Ippingen eine Lagerhalle. Beide Brände wurden zwischen 2.30 und 3 Uhr entdeckt. Die Polizei konnte einen möglichen Zusammenhang zunächst nicht ausschließen. Ob auch dieser Brand zu der mutmaßlichen Serie gehört, scheint derzeit aber Spekulation.