Am Mittwoch auf der A 81 bei Oberndorf: Ein Transporter und ein Lastwagen kommen sich im engen Baustellenbereich in die Quere. Der Transporter gerät auf dem Bankett ins Schlingern – einen Unfall gibt es diesmal gottseidank nicht. Foto: Schmid

Verengung zwischen Oberndorf und Sulz sehr knapp kalkuliert. Kein Ende in Sicht. Unverständnis bei vielen Fahrern.

Kreis Rottweil - Auf der A 81. Unterwegs von Rottweil in Richtung Sulz. Es ist Mittwochmittag. Die Augen sind aufmerksam nach vorne gerichtet – auf einen Lastwagen mit Überbreite. Kurz nach der Ausfahrt Oberndorf markieren Schilder den Beginn der Fahrbahnverengung. Ein Kleintransporter versucht den Lkw noch schnell zu überholen. Doch die Spuren im eingerichteten Baustellenbereich sind zu eng. Hupen. Schlingern. Nur um Haaresbreite kann ein weiterer Unfall verhindert werden.

Es wäre der dritte Unfall an drei aufeinanderfolgenden Tagen gewesen. Wieder einmal auf denselben 300 Metern, auf denen am Montag und Dienstag bereits Unfälle passiert sind (wir berichteten). An besagten Tagen gerieten sowohl ein Kleintransporter, als auch ein Lastzug zu weit nach rechts. Infolgedessen blieben sie an der schräg nach oben verlaufenden Schutzplanke hängen und schlitterten weiter an dieser entlang, bis sie letztlich nach links katapultiert wurden.

Zurück zur Fahrt am Mittwochmittag: Inzwischen blockiert der Lastwagen die beiden Fahrstreifen komplett, fährt direkt auf der Mittelmarkierung. Ein Überholvorgang wäre sogar für das winzigste Auto unmöglich. Die Fahrweise des Lkw-Fahrers könnte man als unfallverhindernd bezeichnen. Denn an besagten 300 Metern verfügt die Fahrspur über eine Breite von 2,60 Metern beziehungsweise 2,70 Metern. Ein Lastkraftwagen ist bis zu 2,55 Meter breit. Es ist also ein maximaler Spielraum von weniger als 20 Zentimetern vorhanden – da geht es öfter mal knapp zu.

Kein einziger Bauarbeiter in Sicht

"Die Fahrbahn muss beispielsweise durch eine zusätzliche Leitplanke anders abgesichert werden, so dass die Schräge nicht mehr wie eine Sprungschanze wirkt", erklärt die zuständige Pressesprecherin der Polizei. Da stellen sich zwei Fragen. Zum einen: Wann sollen diese Maßnahmen realisiert werden? Und zum anderen: Wie soll das funktionieren – ohne die Fahrbahn noch weiter zu verschmälern?

Auf dem Weg zurück nach Rottweil schweift der Blick auf die eingerichtete Baustelle, die eigentlich noch gar keine ist und trotzdem schon seit geraumer Zeit für Staus und Unverständnis seitens der Fahrer sorgt. Weder eine Maschine noch ein einziger Bauarbeiter ist in Sicht. Nachfrage beim Regierungspräsidium: Hier heißt es, die Baustelle sei gegenwärtig noch in der Ausschreibungsphase. Nachdem der Verdacht vorlag, dass die Verkehrssicherheit aufgrund von Hohlraumbildungen unter der Westfahrbahn nicht mehr gegeben sei, wurde abgesperrt und es wurden zunächst zahlreiche Bohrungen vorgenommen. "Derzeit wird an der Planung für die Betonplatte gearbeitet, die unter die Fahrbahn eingesetzt wird", sagt Peter Spiegelhalter vom Regierungspräsidium. "Die Arbeiten dafür sollen in der zweiten Septemberhälfte beginnen. Es ist auch die Ausschreibung einer Winterbaustelle geplant, da der Beton eine gewisse Zeit zum Aushärten braucht".

Doch auch nach diesen Arbeiten ist kein Ende in Sicht. Denn dann geht es in die zweite Runde. Die Untersuchungen werden auf der Gegenfahrbahn fortgeführt und möglicherweise kommt es auch dort zur Sanierung.

Weiterhin, so Spiegelhalter, seien sie gerade mit der Analyse der aktuellen Unfälle beschäftigt. Gegebenenfalls würde es natürlich Nachbesserungen der Schutzmaßnahmen geben, allerdings lägen die Breiten im vorgeschriebenen Bereich.

Es bleiben zahlreiche Fragen offen, die sich auch in den sozialen Medien viele stellen. Auf Facebook wird das Baustellengeschehen auf der A 81 heiß diskutiert. "Abgesperrt und umgeleitet wird schon lang... Aber Bautrupps sind keine in Sicht...", ärgert sich Sven N. auf unserer Facebook-Seite Schwarzwälder Bote Rottweil. Felix G. ist von der Vielzahl der Baustellen genervt: "Richtung Konstanz: bei Oberndorf, Rottweil, Geisingen, Kreuz Hegau, Radolfzell..." Und Jens K. befürchtet: "Richtig interessant wird es erst, wenn in gut zwei Wochen die Sommerferien losgehen."