Im Musiksaal der Musikschule konnten die Schüler die schottische Band näher kennenlernen. Foto: Sonja Andritschke

Die schottische Band „Real Time“ erneut Gast am Bildungszentrum in Wildberg. Bereits seit 15 Jahren besucht der schottische Musiker Kenny Speirs mit seiner Band die Schule und gibt ein Konzert für die Schüler.

Für die siebten Klassen der Realschule steht im Rahmen des Englischunterrichts neben den anderen Landesteilen der britischen Inseln auch Schottland im Bildungsplan. Und was bietet sich dann besser an, als waschechte Schotten in die Schule einzuladen – allerdings ohne Kilt.

Die Schüler wurden mit dem Lied „I don’t need anything more“ begrüßt, heißt es in einer Mitteilung der Schule. Gleich zu Beginn konnten die Schüler mitsingen, da das Lied im Unterricht vorbereitet wurde. Die Schüler erlebten im Musiksaal der Schule ein abwechslungsreiches Konzert mit zahlreichen Songs im Stil des schottischen Folks. Die Band „Real Time“ spielt sowohl traditionelle schottische Songs als auch Stücke, die die Mitglieder der Band selbst komponieren.

Mit humorigen Gesprächseinlagen bezog der Bandleader sie in das Programm mit ein. Als die Schüler meinten, ihr Englisch sei noch nicht so ausgereift, lachte Frontmann Kenny Speirs. Auch das Englisch der Bandmitglieder sei nicht perfekt. Immerhin kommen sie aus Schottland.

Enkelin sucht „german boyfriend“

Im Verlauf des Konzerts berichtete der Frontsänger auch davon, dass die fünf Millionen Einwohner Schottlands besonders das schottische Fußballteam, aber auch alle Teams unterstützen, die gegen England spielen. Diese Anspielungen auf die „Rivalität“ zwischen Schotten und Engländern war den Schülern aus dem Unterricht bereits bekannt.

Die Musiker waren während ihres Auftrittes sehr schülernah und traten immer wieder direkt mit den Schülern in Kontakt. Kenny Speirs erzählte, er hätte eine Enkelin, die einen „german boyfriend“ suchen würde. Deshalb würde er einem Schüler später ein Bild von ihr zeigen, was zu großer Heiterkeit führte.

Vom Lehrer zum Musiker

Kenny Speirs erzählte auch davon, dass er sich früher immer gewünscht hätte, dass die Zeit in der Schule schneller vorbei gehen soll. Die Zeit zog sich für ihn immer so ewig hin und er wollte nicht mehr hingehen. Sein besonderes Problem bei der ganzen Sache: Er war Lehrer.

1992 kam Kenny Speirs als Austauschlehrer das erste Mal in den Nordschwarzwald, nach Freudenstadt. Danach hat er sein „Schul-Problem“ gelöst, indem er die Schule gegen das Musiker-Dasein eingetauscht hat. Darum geht es auch in seinem Lied „Sleepwalking“. In dem Text finden sich diejenigen wieder, die im Leben etwas anderes machen wollen.

Schule schätzt Fremdsprachen

Bei der anschließenden Fragestunde konnten die Schüler noch ihr Englisch unter Beweis stellen. Dabei erfuhren sie unter anderem, dass sich auch in der Lage sind die authentische Antworten von Muttersprachlern zu verstehen. Die Sprachanwendung ist ein Aspekt, dem am Bildungszentrum große Bedeutung zugemessen wird. Zu Beginn des Jahres waren bereits Muttersprachler in Wildberg zu Gast, um mit den Schülern der 9. Klasse eine Sprachwoche zu gestalten.