Quartiersentwicklung stand auch bei einer Veranstaltung des Mehrgenerationenhauses im Mittelpunkt. Hochkarätige Redner stellten ihre Impulse für Quartiersarbeit vor. Foto: Siegmeier

Die Diskussionsrunde der BruderhausDiakonie im Mehrgenerationenhaus Kapuziner war sehr gut besucht. Hochkarätige Redner stellten ihre Impulse vor. Und sogar künstliche Intelligenz (KI) spielte dabei eine Rolle.

Aufenthaltsqualität und Verkehr in den Rottweiler Innenstadtquartieren sind seit Wochen im Fokus der Bürger und der Stadtverwaltung. Es wird diskutiert, geplant und umgesetzt. Auch das Mehrgenerationenhaus Kapuziner beschäftigt sich mit dem Thema „Quartiersarbeit“ und hatte zum „QuartiersIMPULS“ in den Sonnensaal eingeladen.

Das Mehrgenerationenhaus der Stadt Rottweil, in Trägerschaft der BruderhausDiakonie, ist selbst ein Beispiel für lebendige Quartiersarbeit. So bietet es unter anderem auch Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung an. Hier wirken und arbeiten mitten in Rottweil vielfältige Gruppierungen zusammen.

Bei der Veranstaltung gab es von ganz unterschiedlichen Seiten Impulse zur Quartiersarbeit. Tobias Staib, fachlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender der BruderhausDiakonie, sprach über die Quartiersentwicklung aus Sicht der BruderhausDiakonie, die „Partnerin der Kommunen bei der Realisierung von Quartieren in der Region“ sei, wie er betonte. Staib machte darauf aufmerksam, dass die bedarfsorientierte Versorgung im Quartier künftig wichtiger werde. „In Kooperation mit den Kommunen und Unternehmen in der Sozialbranche soll den Menschen im Quartier Teilhabe, persönliche Entfaltung und Unterstützung ermöglicht werden“, so Staib.

Anregungen der Bürger

Oberbürgermeister Christian Ruf sieht in den Quartiersgesprächen wichtige Impulse für eine lebenswerte Innenstadt. „Die historische Innenstadt ist mehr als das bloße Zentrum Rottweils, sie ist Lebens- und Aufenthaltsraum. Die Landesgartenschau, das innerstädtische Mobilitätskonzept und das Sanierungsgebiet Stadtmitte bieten uns große Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten, um gemeinsam an lebenswerten und zukunftsfähigen Quartieren zu arbeiten“, gab er einen kurzen Überblick über die Gespräche der vergangenen Wochen.

Wie wichtig der Austausch mit Menschen im Quartier ist, stellte Angela Jetter, Sozialdezernentin beim Landratsamt Rottweil, am Beispiel des Wochenmarktes heraus. Der sei „mehr als eine Einkaufsmöglichkeit. Das ist ein Programmpunkt. Hier treffen wir Menschen und kommen ins Gespräch. Der Markt macht das Umfeld lebenswert“, so Jetter.

Teil der Daseinsfürsorge

CDU-Landtagsabgeordnetem Stefan Teufel ist es wichtig, dass die Quartiersarbeit alle Bürger und alle Generationen abholt. „Gute Quartiersarbeit ist Bestandteil der Daseinsfürsorge“, sagte er und stellte den Kapuziner als „exzellentes Beispiel für Quartiersarbeit“ heraus. Aber um hier überhaupt die richtigen Zugänge zu schaffen, brauche es die digitale Vernetzung, hob FDP-Landtagsabgeordneter Daniel Karrais hervor. Auch über digitale Assistenzsysteme könne man Unterstützung und Veränderung erreichen. Karrais hob hervor, dass auch künstliche Intelligenz (KI) immer wichtiger werde. „Mit KI kann das Alltagsleben von Menschen mit Einschränkungen unterstützt werden, und sie bekommen dadurch wieder mehr Sicherheit“, so Karrais.

Nadja King, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses, gab Impulse, wie die Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, Vereinen und Institutionen ausgebaut werden könnte.