Nichts geht mehr: Nach zwei Unfällen staute sich der Verkehr kilometerlang. (Symbolfoto) Foto: Rössler

Zwei Unfälle bringen Autobahnverkehr den ganzen Vormittag zum Stehen. 41-jähriger Beifahrer stirbt.

Horb/Empfingen/Rottenburg - Horror-Tag auf der A  81: Zwei Unfälle – einer davon mit tödlichem Ende – strapazierten am Montag stundenlang die Nerven der Autofahrer. Die Blechlawine staute sich stellenweise zurück bis tief in die Region Stuttgart.

Kurz nach 4 Uhr nahm das Unglück auf der A 81 am Montag seinen Lauf: Zwischen den Ausfahrten Horb und Empfingen prallte in Richtung Singen ein Kleintransporter in einen mit Diesel beladenen Tanklastzug. Der 34-jährige Beifahrer des Transporters starb laut Angaben der Polizei noch am Unfallort (wir berichteten). Der 41-jährige Mitfahrer auf der Rückbank verletzte sich, während der 38-jährige Fahrer und der Lenker des Tanklastzugs mit dem Schrecken davon kamen. Trotz der Kollision blieb der Tank dicht, so dass kein Diesel austrat. Den Sachschaden am Tanklastzug beziffert die Polizei auf 10.000 Euro, für den Kleintransporter liegen noch keine Zahlen vor.

Rätsel gab der Polizei der Unfallhergang auf, denn der Kleintransporter überholte zuvor mehrere Lastwagen, scherte dann aber ohne äußere Einwirkung plötzlich nach rechts und prallte in den Tanklastzug. Ein technischer Defekt am Fahrzeug wurde ausgeschlossen; die Beamten zogen deshalb umgehend einen Sachverständigen hinzu. Da in diesem Fall der Unfallort nicht geräumt werden darf, musste die A 81 in Richtung Singen gesperrt werden.

Auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten gab Polizei-Sprecher Thomas Kalmbach bekannt, dass es sich bei den Insassen des Kleintransporters um in Baden-Württemberg lebende Polen handelte, die Urlaub in ihrer alten Heimat machten und auf dem Heimweg waren. Wahrscheinlich, vermutet Kalmbach, habe bei dem 38-jährigen Fahrer nach der langen Strecke Sekundenschlaf eingesetzt.

Autobahn muss zeitweise voll gesperrt werden

Mehr als vier Stunden waren Polizei und Rettungskräfte an der Unfallstelle im Einsatz, der Verkehr staute sich mittlerweile zurück bis zur Abfahrt Rottenburg. Dort erkannte ein 26-jähriger Fahrer eines Sattelzuges gegen 8.30 Uhr das Stauende zu spät.

Sein Ausweichmanöver konnte nicht verhindern, dass er einen noch rollenden Mercedes rammte, der sich daraufhin laut Polizeiangaben um 180 Grad drehte und gegen einen weiteren Lastwagen geschleudert wurde.

Der Fahrer des Sattelzuges, der 59-jährige Mercedes-Fahrer und seine 47-jährige Beifahrerin zogen sich schwere Verletzungen zu, während zwei weitere Mitfahrer auf dem Rücksitz des Mercedes mit leichten Verletzungen davon kamen. Alle Verletzten wurden vom Rettungsdienst sofort in umliegende Krankenhäuser gebracht. Den Sachschaden beziffert die Polizei auf insgesamt rund 40.000 Euro.

Durch den zweiten Unfall versank die A 81 in Richtung Singen dann endgültig im Stau-Chaos. Die Blechlawine dehnte sich in kürzester Zeit über den Schönbuchtunnel zwischen den Anschlussstellen Herrenberg und Gärtringen hinaus bis tief in die Region Stuttgart aus. Die A 81 musste zeitweise voll gesperrt werden. Erst gegen 12 Uhr waren die Bergungsarbeiten abgeschlossen.