Die TSG Balingen veranstaltet bei den Sportfreunden ein Schützenfest. Eine weitere Enttäuschung gab es für die Gastgeber.
Nach exakt 19 Spielminuten zeichnete sich ab, dass Landesliga-Aufsteiger SF Gechingen in der ersten Runde des wfv-Verbandspokal ein schnelles Ausscheiden droht. Da hatte Walter Vegelin nach einem anfänglich stabilen Beginn der Vogt-Elf zur 1:0-Führung für die TSG Balingen getroffen.
Tore fallen wie reife Früchte
Nachdem der Ex-Nagolder den Bann gebrochen hatte, fielen die Tore wie reife Früchte. Die stark ersatzgeschwächten Gechinger wurden zum Spielball für den Regionalligisten, und Walter Vegelin mit drei weiteren Toren zum Alptraum von Andre Talmon L’Armee, Dominik Gräber, Maximilian Kern und Patrick Roebner.
Manuel Vogt hatte gegen die TSG wieder auf eine bewährte Viererkette gesetzt, doch die war einschließlich dem mit Calvin Redzepagic, Pascal Buyer und Marius Bürkle besetztem Mittelfeld den Angriffen des Regionalligisten hoffnungslos unterlegen. Vor allem Moritz Kuhn und der groß gewachsene Nyamekye Awortwie-Grant hatten über die rechte Seite viel Tempo ins Spiel gebracht.
Laufen, Laufen, Laufen ...
Die schnellen Seitenwechsel, gepaart mit einer präzisen Ballführung zwangen die SFG zu viel Laufarbeit. Nach vorne konnten die Gastgeber mit Tim Schmid, Amel Idrizi und Jannik Reyle kaum Akzente setzen. Der kleine Hoffnungsschimmer, dass die TSG mitten in der intensiven Phase der Vorbereitung schnell ein paar Gänge zurückschalten würde, erfüllte sich nicht.
Richtig Lust auf Fußball
Im Gegenteil: Einmal in Führung, versprühte der Favorit Lust auf Fußball. Die beschleunigte ein satter Weitschuss von Moritz Kuhn zum 2:0 (29.). Noch reichte die Kraft bei der SFG, um sich für die eine oder andere gelungene Abwehraktion Beifall von den Fans abzuholen, aber kurz vor der Pause wurde es mit vier weiteren Gegentoren richtig bitter.
Dabei hatte sich der Regionalligist aus Sicht der SFG nicht als die erhoffte Zugnummer erwiesen. Offiziell wurden 500 Zuschauer angegeben, die Helfer an den beiden Eingangskassen bezifferten die Gäste auf 600, unter dem Strich hatte man deutlich mehr Fans erwartet, aber vielleicht hat der kurz zuvor niedergegangene Regenguss den einen oder anderen von einem Besuch abgehalten.
Dreimal klingelt’s schnell hintereinander
Nach der Pause blieb Walter Vegelin in der Kabine, für ihn kam Jonas Meiser, dazu brachte TSG-Chefcoach Martin Braun noch Adrian Müller für Moritz Kuhn. Sein Gegenüber Manuel Vogt beließ es bei der Startelf. Die kassierte innerhalb weniger Minuten drei Tore – Morais (52.), Seger (53.) und Ferdinand (59.) stellten auf 9:0. Danach kamen bei der SFG der eigentlich von Beginn an erwartete Mensur Mahmoud für Tim Schuld und der vom VfL Nagold gekommene Lucas Schweizer (69.).
Gut zehn Minuten zeigten die Wechsel Wirkung, dann leitete ein verwandelter Foulelfmeter von Jonas Meiser (70.) den TSG-Endspurt in Sachen Tore ein. Den durften ab der 80. Minute noch die SFG-Youngster Marvin Schuh, Adel Idrizi und Nico Weiß live erleben. Dass sich Ex-Profi Martin Braun (ehemals SC Freiburg) zufrieden über das Spiel seiner Mannschaft äußerte, sprach trotz der hohen Niederlage auch etwas für die SFG. Denn zu einem guten Spiel (Braun) gehören in der Regel immer zwei Mannschaften.
SF Gechingen – TSG Balingen 0:11 (0:6)
SF Gechingen: Schuldt (Tor) Roebner (80. Nico Weiß) – Talmon – Gräber – Kern – Redzepagic (69. Lucas Schweizer) – Idizi (80. Adel Idrizi) – Bürkle – Schmid (66. Mensur Mahmoud) - Reyle – Buyer (80. Marvin Schuh).
TSG Balingen: Binanzer (Tor) Eisele – Akkaya (65. Marko Andric) – Morais – Vegelin (46. Jonas Meiser) Awortwie-Grant – Ramser, Schmitz – Ferdinand (73. Leon Matthauer– Vogler – Kuhn (46. Adrian Müller).
Tore: 0:1 (19.) Walter Vegelin, 0:2 (29.) Moritz Kuhn, 0:3 (35.) Walter Vegelin, 0:4 (37.) Walter Vegelin, 0:5 (43.) Nyamekye A. Grant, 0:6 (45.) Walter Vegelin, 0:7 (52.) Almeida Morais, 0:8 (55.) Henry Seeger, 0:9 (59.) Jan Ferdinand, 0:10. (71.) Jonas Meiser, 0:11 (85.) Sascha Eisele.
Schiedsrichter: Jonathan Woldai (Bonlanden) – Markus Schmidt, Andreas Wieczorek.