Zum dritten Mal im dritten Relegationsspiel jubelten wie nach dem Bezirkspokalfinale Kicker und Fans der SF Gechingen. Foto: Kraushaar

Es ist geschafft. Die SF Gechingen haben sich durch die Knochenmühle Relegation in die Landesliga gespielt. Bitter war der Sonntag für die SG Deißlingen. Nach einem Jahr geht es wieder runter.

Bitterer Nachmittag für die SG Deißlingen, Jubelfeier bei den Sportfreunden aus dem Schlehengäu – vor fast 2000 Zuschauern in Zimmern ob Rottweil feierten die Kicker aus dem Kreis Calw durch einen Elfmetertreffer den dritten Landesliga-Aufstieg seit 2007 und zugleich nach dem Pokalsieg das Double.

Deißlingen fehlen die Körner

Sonntagnachmittag um 17.01 Uhr: Schiedsrichter John Bender aus Gomaringen pfeift die Landesliga-Relegationspartie ab. Der Oberliga-erfahrene Referee, der in der kommenden Runde Regionalliga pfeifen darf, ließ fünf Minuten nachspielen. Es hätten auch 20 sein können. Den Deißlingern fehlten am Ende der Runde die letzten Körner.

Gechingen hingegen feierte seinen Torschützenkönig Salvatore Tommasi, der mit dem Pausenpfiff die Nerven behielt und in der 45. Minute einen an ihm verschuldeten klaren Foulelfmeter vom Strafstoßpunkt sicher verwandelte. Es war gerade einmal 15.48 Uhr. Dieses Tor sollte über die 90 Minuten das einzige bei gefühlten 30 Grad bleiben. Der Treffer fiel zu diesem Zeitpunkt wie aus dem Nichts.

Die Gechinger standen in der zweiten Halbzeit defensiv kompakt, lauerten auf Konter. Sie bissen im dritten Spiel binnen zwölf Tagen auf die Zähne. Deißlingen dagegen biss sich selbige aus. Dabei hätte dieses Spiel anders laufen können, ja vielleicht sogar müssen. Denn kaum 30 Sekunden waren gespielt, da bekam die SGD am rechten Strafraumeck einen Freistoß – Robin Schumpp setzte die Kugel an den Pfosten. Gechingen kam die ersten 25 Minuten bis zur Trinkpause gar nicht ins Spiel.

SG Deißlingen vergibt klare Chancen

Der Landesligist indes verballerte klarste Chancen zu einem 1:0 oder 2:0. Daniel Matt (6.) und wieder Matt nach schönem Zuspiel von Robin Lambrecht an den Fünfmeterraum – drüber (15.) – sowie Schumpp mit einem 25-Meter-Freistoß, den der nicht immer sicher agierende Gechinger Schlussmann Tim Schuldt parierte – die Deißlinger konnten die Druckphase und das hohe Tempo nicht ausnutzen.

Der 38. Treffer des Goalgetters

Und das rächte sich. Nach einer halben Stunde kamen die Gechinger auf. Mit einer Superparade verhinderte Konstantin Leichtle im Deißlinger Kasten in der 40. Minute gegen Tommasi den Rückstand. Fünf Minuten später war es so weit, und der SF-Goalgetter erzielte in Liga, Pokal und Relegation zusammen seinen insgesamt 38. Saisontreffer.

Von diesem Schock erholten sich die SG-Kicker nach dem Seitenwechsel nicht mehr wirklich. Zusehens schwanden die Kräfte. Und mit schweren Beinen fehlten die zündenden Ideen und jegliche Durchschlagskraft. Bei der einen oder anderen Standardsituation keimte Hoffnung auf. Gechingen agierte in der Defensivarbeit taktisch sehr konsequent und diszipliniert gegen den Ball. So rannten die Deißlinger bis zum Schlusspfiff vergeblich an.

Trainerstimmen

Auf Deißlinger Seite wollte nach der Enttäuschung erst einmal niemand etwas sagen. Der Tenor bei den Fans traf den Nagel auf den Kopf: „Wir müssen in den ersten 25 Minuten 2:0 führen, dann passiert da wahrscheinlich nichts mehr.“

Manuel Vogt (Trainer SF Gechingen): „Wir sind überglücklich, dass wir uns in den drei Spielen durchgesetzt haben. In den ersten 20 Minuten hatten wir bei einigen Deißlinger Chancen Glück. Zusehends sind wir besser ins Spiel gekommen, und nach dem wichtigen 1:0 vor der Halbzeit haben wir es dann in der zweiten Hälfte sehr kompakt und diszipliniert gespielt und am Ende verdient gewonnen.“

Statistik

SG Deißlingen: Leichtle – Allgaier, F. Schaplewski, Bob, Herzog (65. Hirt), Schumpp, Matt, Lambrecht (75. Stefania), Bögelspacher (46. Schneider), Keller (81. Irion), Silva.

SF Gechingen: Schuldt – Carl, Bürkle (90.+3 Redzepagic), Gräber, Pellino (65. Roebner), Leding (88. Mahmoud), L‘Armee (83. Becker), Kern, Tommasi, Kiwranoglu.

Schiedsrichter: John Bender (Gomaringen).

Zuschauer: 1850.

Tor: 0:1 Tommasi (45./Foulelfmeter).

Gelbe Karten: 3/2.