Professorin Magda Motté hat die Ausstellung mit den Werken ihrer verstorbenen Freundin Margot Jolanthe Hemberger organisiert, um das Gedenken an sie zu bewahren. Foto: Christiane Frey

Eine Ausstellung mit Werken von Margot Jolanthe Hemberger wurde im Rathaus in Loßburg eröffnet. Magda Motté, eine Freundin der verstorbenen Künstlerin, packte bei der Vernissage eine Anekdote aus, die den Landrat in einem guten Licht präsentierte.

Werke von Margot Jolanthe Hemberger werden derzeit in einer kleinen Ausstellung im Foyer des Loßburger Rathauses gezeigt. Zur Eröffnung war die langjährige Freundin und Wegbegleiterin der 2016 mit 95 Jahren verstorbenen Künstlerin gekommen, Professorin Magda Motté aus Aachen.

Bürgermeister Christoph Enderle als Vorsitzender des Stiftungsrats begrüßte Kunstinteressierte aus dem ganzen Landkreis und Mitglieder aus dem Kuratorium der Hemberger-Stiftung. Er verwies auf die benachbarte Kirche, die am Sonntag ihr 40-jähriges Bestehen feierte. Der Altar wurde von Hemberger gestaltet, er ist Bestandteil der Loßburger Kunstmeile, auf der Werke von Hemberger wie Perlen entlang der Hauptstraße aufgereiht sind.

Freundin will das Gedenken an Margot Jolanthe Hemberger bewahren

Magda Motté will mit dieser Ausstellung das Gedenken an ihre Freundin Margot Jolanthe Hemberger bewahren. Sie hat ausschließlich Aquarelle ausgewählt, die nun im Rathaus zu sehen sind. „Margot konnte gut sehen, ich kann gut mit Worten umgehen. Darin haben wir uns wunderbar ergänzt“, sagte Motté in ihrer Einführung.

Im Loßburger Rathaus sind Aquarelle von Margot Jolanthe Hemberger zu sehen. Foto: Christiane Frey

Aquarelle seien eine sehr fordernde Kunstform, führte Motté aus. Denn Aquarelle bedeuteten Augenblickskunst, es gelte den persönlichen Eindruck in Farbe auf Papier zu bringen. Das erfordere ein außergewöhnliches Farbempfinden, immer im Bewusstsein, dass nichts verändert werden könne. Diese Technik habe Hemberger perfekt beherrscht.

Viele von Hembergers Bildern sind in Italien entstanden

Motté zitierte Hemberger, die einmal gesagt habe: „Der Wert einer Farbe wird von den sie umgebenden Farben bestimmt.“ Es seien feine, durchsichtige Bilder entstanden, die mit Ruhe betrachtet werden müssten. Hemberger liebte Italien, viele ihrer Bilder seien dort entstanden. Auch ein Selbstporträt habe Hemberger vor dem Spiegel in Aquarelltechnik gemalt.

Kunstinteressierte aus dem Landkreis und Mitglieder aus dem Kuratorium der Hemberger-Stiftung lauschten den Ausführungen von Magda Motté. Foto: Christiane Frey

Eine kleine Anekdote hatte Magda Motté auch noch parat. Hemberger besuchte während des Zweiten Weltkriegs eine Malschule in Italien. Die Schüler bekamen den Auftrag, eine Chiantiflasche möglichst originalgetreu zu malen, falls die Firma im Krieg zerstört würde. „Was stimmt an diesem Bild nicht?“, fragte Motté. „Die Flasche ist durchsichtig, aber Chianti ist immer rot“, kam schnell die Antwort.

Zum 90. Geburtstag von Hemberger habe Landrat Klaus Michael Rückert deshalb halb Italien absuchen lassen und tatsächlich eine Flasche mit weißem Chianti aufgetrieben.

Kugeln und Kreise wiederholen sich bei ihren Werken

Viele Werke ihrer Freundin zeigten Kugeln und Kreise, die immer weiterentwickelt wurden, sagte Motté. Mit einem Zitat beendete sie ihr „Blabla“, wie sie ihre Reden gerne selbst bezeichnet: „Jeder sieht in einem Bild etwas anderes, jeder sieht sein Bild.“

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen.