Möchten ihren Gästen eine schöne Fasnet bereiten (von links): Werner Hergert vom Irish Pub, Domenico Wittkopf vom Gasthaus Ott, Anastasia und Dimos Rapti vom Ratskeller, Saki Bantolas vom Zuma, Michael Steiger vom Irish Pub, Franco Moretti vom Camilli da Moretti, Diaz Antonio vom Don Antonio, Benjamin Bossert vom Ott und Duyanh Nguyen vom Yoake. Foto: Zieglwalner

Die Wirte in der Villinger Innenstadt möchten ihren Gästen eine schöne Fasnet bereiten. Nach all dem Auf und Ab in Corona-Zeiten setzen sie mit durchgehenden Öffnungszeiten am Fasnetmentig und -zieschtig ein Zeichen, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen präsent sind. Und hoffen, dass sich alle an die geltenden Regeln halten.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

VS-Villingen - Mit einer Fasnet wie in früheren Zeiten, als Hästräger durch die Lokale zogen, die Gäste und sich gegenseitig strählten, rechnet Michael Steiger vom Irish Pub, Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Und sicherlich seien viele Menschen in der Stadt unterwegs, die das Treiben beobachten und sich zwischendurch stärken wollen. So hat er seine Kollegen der Tages- und Speisegastronomie in der Villinger Innenstadt zusammengetrommelt, um die Marschroute für die närrischen Tage abzustecken.

Lesen Sie auch: Zuggesellschaft organisiert Platzkonzert rund um das Münster

Bändel dienen als Einlass-Nachweis

Zu einen öffnen die rund 20 Gastronomen am Montag und Dienstag bereits um 9 oder 10 Uhr ihre Pforten und halten eine fastnachtliche Speisekarte mit Kutteln, sauren Nierle oder Villingerle bereit. Zum anderen setzen sie auf ein gemeinsames Einlasskonzept. Ob ab nächster Woche 2G oder 3G gilt, ebenso wie bis vor kurzem beim Einzelhandel ist es möglich, den Nachweis ein Mal per QR-Code samt Ausweis zu zeigen und dann einen farbigen Bändel zu erhalten, der die Türen in die anderen Gaststätten öffnet, ohne Handy und Papiere erneut hervorkramen zu müssen. Er sei froh, dass die Stadt diese Regelung auch für die Lokale ermöglicht, betont Steiger. Vom Handel bekomme die Gastronomie die Bändel, wechselnde Farben sollen Schummeleien verhindern. Es könne immer mal zu Wartezeiten kommen, nicht nur wegen der Kontrollen, sondern auch, wenn kein Tisch frei sei, da sei das Verständnis der Besucher gefragt.

Telefonische Reservierungen empfohlen

Auch am Fasnetwochenende geht Steiger von einer guten Auslastung aus. Hätten sich doch bestimmt viele wegen der Unsicherheit, ob die Fasnet überhaupt möglich ist, nicht freigenommen und nutzten die Abende zum Ausgehen. Für einen größeren Andrang als üblich sorge sicher auch, dass Zunftstuben und Besenwirtschaften in diesem Jahr geschlossen bleiben. Zu empfehlen sei es natürlich an allen Tagen, im Vorfeld einen Platz zu reservieren, das vereinfache es allen, das Besucheraufkommen besser zu steuern. Bei den meisten Gaststätten seien Reservierungen eingegangen, aber es gebe überall noch Kapazitäten für die Zeit zwischen Donnerstag und Dienstag. Aktuell sei ein normaler Betrieb mit einer 100-prozentigen Auslastung möglich.

Lesen Sie auch: Zunfmeister sehen für Umzüge in VS keine Chance

Dass die Fasnet eine Herausforderung für alle darstellt, gibt Steiger zu. Denn die Wirte müssten kontrollieren und für die Einhaltung der Regeln sorgen, beispielsweise das Tragen einer FFP2-Maske bis zum Sitzplatz oder das Tanzverbot. "Clubähnliche Zustände dürfen nicht herrschen", unterstreicht er und appelliert an die Gäste, den Vorschriften Folge zu leisten. Ebenso setzt er auf die Vernunft der Barbetreiber, die Verordnung zu befolgen. "Wir sind auf die Unterstützung aller Seiten angewiesen", verdeutlicht er die Situation. Denn mit Kontrollen sei über die Fasnet zu rechnen. "Es läuft keine Partymusik, aber die Räume sind fastnachtlich dekoriert", erklärt Steiger. Für Stimmung könnten die Gäste selbst sorgen. Sich in den Wirtshäusern niederzulassen und gemeinsam Spaß zu haben, habe eine lange Tradition an der Fasnet.

Bedürfnis nach ein bisschen Normalität

Überhaupt gebe es bei vielen das Bedürfnis nach ein bisschen Normalität nach den Monaten der Pandemie, schildert Steiger seine Beobachtungen. Und das sei genau das Ziel der Villinger Wirte, den Menschen über die Fasnet die Möglichkeit zu bieten, sich treffen und auszutauschen zu können. Eben mit den geltenden Hygieneregeln, "damit alle über die Fasnet hinaus gesund bleiben".