Wirtschaftsförderer Dejan Micic, OB Peter Rosenberger, Rektorin Anjte Katona und Ulf R. Müller mit dem Plakat für den Ideen-Wettbewerb Foto: Lück

Das hat es in Horb noch nie gegeben: Die Duale Hochschule und das Rathaus starten einen Ideenwettbewerb für Nachhaltigkeit. Jeder darf mitmachen. Und OB Peter Rosenberger hofft, dass er auch die neue Präsidentin Martina Klärle von einer guten Idee überzeugen kann: Der Erweiterung des Campus Horb.

Horb - Professor Ulf R. Müller vom Fachbereich Wirtschaftsingenieur hat gleich eine schlechte Nachricht: Leider funktioniert der Pfandflaschen-Automat nicht. Wäre doch ein perfektes Fotomotiv gewesen. Müller: "Weil wir festgestellt haben, dass abends hier so viele Flaschen herumstehen, haben wir einen Pfandflaschen-Automat entwickelt. Jede Flasche, die eingeworfen wird, wird gezählt. Das Pfandgeld geht als Spende nach Afrika." Eine nachhaltige Idee.

Ideen sollen gesammelt werden

Und genau so etwas suchen Müller, Hochschulrektorin Antje Katona und OB Peter Rosenberger. Katona: "Von der Kita-Gruppe, Grund- und weiterführende Schulen, Studierende, Erwachsene oder Senioren – wir wollen alle Ideen zur Nachhaltigkeit sammeln. Die werden dann von einem Expertengremium bewertet und bei der Woche der Nachhaltigkeit vorgestellt."

Müller: "Vielleicht gibt es sogar Ideen, die wir mit unseren Studenten und den Dualen Partnern zur Woche der Nachhaltigkeit gleich umsetzen können!" OB Rosenberger: "Das passt hervorragend zu unserem Konzept in Horb, Schnittpunkte zwischen Bildung, Bürgern sowie Gewerbe und Industrie zu schaffen."

Ein von IT überwachtes Hochbeet

Nachhaltigkeit hört sich so abstrakt an. Noch ein paar Inspirationen? Müller: "Es geht um Ideen, die dabei helfen, die Welt lebensfähiger zu machen. Wir haben beispielsweise ein IT-überwachtes Hochbeet entwickelt. Die IT sorgt dafür, dass keine Pflanze verdorrt und immer genug Dünger da ist. Dazu haben wir ein Blitz-Einstiegs-Programm entwickelt: Falls ein junger Ukrainer bei uns ins Duale Studium einsteigen will, bekommt er ein Intensivprogramm mit Deutschkurs, Unterkunft und Kennenlern-Phase beim Dualen Partner. So dass der Ukrainer im Sommer – falls alles passt – mit dem Dualen Studium beginnen kann." Nachhaltig. Denn unsere Industrie braucht Nachwuchs.

Rektorin Katona: "In unserem Fahrzeugbau haben wir beispielsweise jede Menge alternative Antriebe entwickelt." Egal, ob der Mini Moke mit Wasserstoff-Antrieb, der E-Traktor von Dießen oder das erste Wasserstoff-Cruiser-Wohnmobil aus Schwäbisch-Gmünd – alles Beispiele für nachhaltige Entwicklungen der Dualen Hochschule.

Woche der Nachhaltigkeit ist im September

Deshalb hoffen alle drei, dass bis zur Woche der Nachhaltigkeit (20. bis 26. September) ordentlich was an Ideen zusammengekommen ist. OB Rosenberger: "Es wäre natürlich toll, wenn wir die ersten Konzepte und Umsetzungen in dieser Woche konkret präsentieren könnten."

Auf einen Schub für eine alte Idee hofft OB Rosenberger am 18. Mai. Er sagt: "Dann besucht die neue Präsidentin der Dualen Hochschulen in Baden-Württemberg den Campus Horb. Ich war jetzt im Beirat der Dualen Hochschule und durfte dort unsere Idee der Erweiterung präsentieren. Die Partner waren sich einig, dass die Erweiterung wichtig ist. Ich werde der neuen Präsidentin unsere Pläne präsentieren und denke, dass die Pläne dann einen neuen Schub bekommen werden. Parallel bereiten wir die Besuche in allen zuständigen Ministerium und beim Amt für Bau und Vermögen vor." Antje Katona, Rektorin der Dualen Hochschule: "Erweiterungsbedarf gibt es durchaus. Unsere Partner signalisieren uns, dass in den Bereichen Holzwirtschaft, Bau/Architektur und Mensch-Maschine Bedarf ist."

Horb hatte das alte Feuerwehrhaus im Frühjahr 2020 abreißen lassen. Hier könnte – so die Pläne, die im Gemeinderat vorgestellt wurden – ein Studentenwohnheim entstehen. Nach Informationen des Schwarzwälder Boten herrscht auch absolute Laborknappheit an der Dualen Hochschule.

Tüfteln an nachhaltigen Ideen. Vielleicht auch ein Thema für das Digital Hub. Hier ist Miguel Johnson in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule dabei, digitales Lernen auch an Schulen mit vielen Workshops voran zu treiben.

Wie geht es hier weiter?

OB Rosenberger: "Die Landesförderung ist Ende März ausgelaufen. Das Digital Hub wird derzeit vom Technologiezentrum Horb weiter betrieben. Es gibt die Hoffnung auf ein neues Förderprogramm. Das Land hat schon signalisiert, dass es ab Herbst neue Zuschüsse für das Digital Hub geben könnte."

Digital Hub, Duale Hochschule, Kita, Schulen und die Bürger immer enger verknüpfen. Chance für Clevere, Tüftler und Kreative.

Also – hirnen über die besten Ideen zur Nachhaltigkeit. OB Rosenberger: "Ab Montag nächster Woche können alle Ideen über ein Online-Formular auf der Seite der Stadt und der Dualen Hochschule eingegeben werden. Drei Ideen pro Teilnehmer sind erlaubt. Egal, ob groß oder klein – alle Ideen sind willkommen!"

Ulf R.-Müller: "In einer Fachjury werden wir die besten Ideen heraussuchen. Und wir hoffen natürlich, das eine oder andere umsetzen zu können!"