Größte Wärmeinsel: die Turnhalle der Tailfinger Lutherschule Foto: Kistner

Die Stadtverwaltung Albstadt trifft Vorkehrungen für den Fall, dass in den kommenden Wochen und Monaten eine Gasmangellage oder ein "Black Out" eintreten sollten.

Albstadt - Der Maßnahmenkatalog, den die Stadtverwaltung für den Fall, dass die Gasversorgung gefährdet ist oder großflächig der Strom ausfällt – der sogenannte Black Out – , sieht an erster Stelle die Bereitstellung von Wärmeinseln und Notfalltreffpunkten vor. Sollte die Gas- oder die Strominfrastruktur oder sogar beides ausfallen, können Albstadts Bürgerinnen und Bürger sich an fünf zentrale Orte in der Stadt wenden und die dort bereitstehenden Hilfsangebote in Anspruch nehmen.

Bei diesen zentralen Orten handelt es sich um folgende Gebäude: die Turnhalle der Lutherschule in Tailfingen, die Turn- und Festhalle in Pfeffingen, die Kindertagesstätten Leipziger Straße in Ebingen sowie Gallusstraße in Laufen und schließlich das Bürgerhaus in Burgfelden. An all diesen Treffpunkten besteht die Möglichkeit, sich aufzuwärmen und sich bei warmen Getränken sitzend auszuruhen; darüber hinaus erhalten die Wärmebedürftigen im Bedarfsfall Erste Hilfe sowie Informationen zur aktuellen Lage. Die Notfalltreffpunkte sind tagsüber erreichbar und zugänglich; nicht vorgesehen sind dagegen Übernachtungen und längere Aufenthalte.

Energetisch auf dem neuesten Stand

Der Krisenstab im Rathaus Albstadt hat die fünf Standorte vor allem deshalb ausgewählt, weil die Gebäude jüngst saniert beziehungsweise neu errichtet wurden und daher energetisch auf dem allerneuesten Stand sind. Drei davon, die beiden Hallen und das Bürgerhaus, sind unabhäng von der Gasversorgung – die Lutherschulhalle besitzt eine Hackschnitzelheizung, die Pfeffinger Halle eine Ölheizung und das Bürgerhaus Flüssiggasversorgung.

Für die beiden Kindertagesstätten wurden externe Heizgeräte, sogenannte Hotmobiles, angeschafft, die mit Dieseltreibstoff betrieben werden. Um die Stromversorgung sicherzustellen, wurde für jedes Gebäude ein Notstromaggregat gekauft.

2700 Plätz stehen zur Verfügung

Allerdings ist ziemlich offensichtlich, dass, wenn es hart auf hart kommt, nicht alle Albstädter – immerhin über 46 000 – auf den fünf Wärmeinseln Platz finden würden: Maximal 2700 Plätze wären zu vergeben, 1000 davon in der Lutherschulturnhalle und rund 400 in der Pfeffinger Turn- und Sporthalle; das reicht wohl nicht ganz. Die Stadt verweist deshalb darauf, dass in Krisensituationen die Selbsthilfe kaum weniger wichtig ist als die der Behörden, und hat ein Infoblatt erstellt, das Tipps zum richtigen Handeln in Krisensituationen gibt und in Bälde auf ihrer Website www.albstadt.de zu finden sein soll.

Teelichter und Medikamente

Diese Ratschläge entsprechen denen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe; empfohlen wird die Anschaffung eines Lebensmittelvorrats, der für zwei Wochen hinreicht, sowie von Trinkwasser, Kerzen, Teelichtern, einem Radio mit Batteriebetrieb und den dazugehörigen Batterien. Die Hausapotheke sollte mit allen erforderlichen Medikamenten wohlversehen sein. Tritt tatsächlich eine Krisensituation ein, will die Stadt darüber hinaus alle wichtigen Informationen auf der städtischen Website und auf den Social-Media-Kanälen zur Verfügung stellen.