Stadtwerke wollen sich erst nach dritter Probe äußern. Chlor in betroffenen Bereichen angekommen.
Villingen-Schwenningen - Fast vier Wochen ist es her, als es hieß: Erneut gibt es im Trinkwasser in Villingen-Schwenningen coliforme Keime - erneut muss gechlort werden. Wie lange - das war Ende August noch völlig unklar.
Wie sieht die Situation jetzt aus? „Es wird immer noch gechlort“, gibt Susanna Kurz, Pressesprecherin der Stadtwerke VS (SVS), Auskunft. Ansonsten hält sie sich bedeckt. Über den Befund der zweiten Probe, der sogenannten Nachprobe, wolle man sich derzeit noch nicht äußern. „Wir werden uns - wie 2017 - erst zu den Ergebnissen äußern, wenn die drei geforderten Proben keimnegativ sind. Bislang haben wir zwei Proben genommen“, heißt es.
Kurz ist mit Blick auf die Chlorung zuversichtlich: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf.“ 2017 war die Situation für die Stadtwerke völlig neu. Im Gegensatz dazu sehe man sich nun im Vorteil. „Wir wissen jetzt, wie sich das Chlor im Netz verteilt und wie schnell der Fortschritt ist“, meint Kurz. Das Chlor sei in den betroffenen Bereichen angekommen und habe dort seine desinfizierende Wirkung entfalten können.
Die Pressesprecherin erklärt erneut, warum 2017 das Wasser abgekocht werden musste und warum das Gesundheitsamt aktuell kein Abkoch-Gebot herausgegeben hat: Das Auftreten der Keime im Trinkwasser zeige zwar eine allgemeine Veränderung der Wasserqualität an. Die Keime seien ein Indikator für Verunreinigungen. Es existiere in der aktuellen Situation allerdings keine Gesundheitsgefahr - so die Auskunft.
Indes hätten die SVS weiterhin keine Erklärung für das Auftreten der coliformen Keime, die Ursache der Keime sei noch immer nicht bekannt, so Kurz.
Die Verunreinigung des Trinkwassers mit coliformen Keimen war 2017 in Villingen-Schwenningen der Supergau: 26.000 Haushalte mussten ohne Trinkwasser aus der Leitung klarkommen. An Wasser-Abgabestellen wurden 309.888 Liter Mineralwasser ausgegeben.