Nico Willig war zufrieden mit seiner Elf. Foto: Bernd Müller

VfB-Coach Nico Willig sprach im Anschluss an den Auftaktsieg seiner Jungs über die Bedeutung von Turnieren wie in Oberndorf und mit welchen besonderen Herausforderungen ein U19-Trainer heutzutage konfrontiert ist.

Anfang Juli, gleich zu Beginn der Vorbereitung, spielte die U19 des VfB Stuttgart beim Bitzer-Cup in Ergenzingen. Ende Juli war man dann beim renommierten U19-Turnier in Schwäbisch Hall dabei und nun ist der Bundesliga-Nachwuchs in Oberndorf am Start.

Andere Drucksituation

Für Nico Willig bieten solche Turniere eine gute Möglichkeit, seinen Akteuren Spielzeit zu bieten und diese können sich in Oberndorf sogar mit internationaler Konkurrenz messen. Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt der Balinger: „Solche Turniere sind gut, weil sie andere Drucksituationen bieten als normale Freundschaftsspiele. Es sind oft mehr Zuschauer da, manche Teams nehmen eine lange Anreise auf sich, um dabei zu sein.“

Zwar sei der Termin eine Woche vor dem Saisonstart in die U19-Bundesliga nicht optimal, Willig sagt aber auch: „Die Entwicklung ist hier wichtiger als der Kalender. Solche Turniere sind sehr intensiv und anstrengend, die Jungs werden gefordert. Natürlich versucht man da die Belastung auch zu verteilen.“

Klappt es mit dem Turniersieg?

Während der VfB zu den beliebtesten und meistgesehenen Gästen in Oberndorf gehört, ist Willig selbst erst zum zweiten Mal als Coach in der Neckarstadt. Gegen einen Turniersieg unlängst der Heimat hätte er nichts einzuwenden, stellt aber auch mit einem Schmunzeln klar: „Die Jungs würden sich sicherlich mehr darüber freuen als ich. Aber meine Aufgabe ist es ja auch, dass sie eine gute Leistung zeigen.“

Spieler vor Ort im Fokus

Dies war gegen den brasilianischen Vertreter Palmeiras definitiv der Fall. Solche Begegnungen – gegen Teams denen man sonst kaum begegnet – seien echte Gradmesser. Parallel zum Turnier in Oberndorf startet die U21 der Schwaben am Samstag in die Saison, die 1. Mannschaft absolviert ihr letztes Testspiel in Sheffield. So muss der Trainer auch einige Akteure für diese Teams abstellen. „Das ist als U19 normal, wir beliefern sozusagen zwei Teams. Die Jungs rücken immer jünger nach oben, das nominell zweite Jahr A-Jugend wird oft nicht mehr in der Jugend verbracht.“

Er sagt daher auch: „Wir können natürlich über die Spieler reden, die nicht da sind. Oder aber über die Jungs die dabei sind, die fleißig und engagiert trainieren.“

Können die Stuttgarter die Leistungen aus dem Auftaktspiel bestätigen, dürfte es im Turnier noch weit gehen. Der Einzug ins Halbfinale steht mittlerweile fest. Feiern würde bei einem Sieg aber wohl vor allem die Mannschaft. „Ich würde die kurze Heimfahrt aber natürlich auch mit gutem Gefühl antreten“, so Willig abschließend.