Jubel beim KSC: Die Mannschaft holt den Bitzer Cup. Foto: Wagner

6:3 in 70 Minuten: Die Zuschauer beim Bitzer Cup der Junioren kamen im Finale voll auf ihre Kosten. Trotz einer zwischenzeitlichen 3:2-Führung während des zweiten Durchgangs bleibt dem VfB Stuttgart um ihren Trainer Nico Willig nur der zweite Platz. Dafür freut sich Luis Dettling mit seinem KSC über den Sieg.

Mit dem „kleinen aber feinen“ Turnier der A-Junioren ging der Bitzer Cup am Sonntag zu Ende. Bei hochsommerlichen Temperaturen an der Breitwiese streckte am Ende der Karlsruher SC den Pokal in die Höhe.

Starke Stuttgarter

Vollauf überzeugte im 1. Halbfinale der VfB Stuttgart. Die Mannschaft von Nico Willig spielte den SC Freiburg speziell in der ersten Halbzeit phasenweise schwindelig. Nach drei Minuten hatte Mike Huras eine große Chance noch vergeben, nach Elf Minuten bediente er aber Karlo Kuranyi mustergültig – der Sohn des früheren Profis Kevin Kuranyi ließ sich die Chance nicht nehmen. Nur zwei Minuten später traf Huras mit einem satten Linksschuss dann auch selbst.

Komplett gewechselt

Auch in der Folge ging es genau so weiter: Eliot Bujupi traf nach nur 18 Minuten zum 3:0. Die Breisgauer kamen erst gegen Ende des Durchgangs besser ins Spiel. Nach einem in den Rückraum geklärten Eckball traf Niklas Musch sehenswert zum 1:3. Der VfB kam dann mit zehn neuen Feldspielern aus der Kabine – der SCF ließ die gleiche Mannschaft auf dem Platz. Am Spielverlauf änderte sich wenig. Der VfB hatte sofort die Chance auf das 4:1, welches schließlich Luca Raimund nach einem tollen Solo beisteuerte.

In der restlichen Spielzeit kontrollierten die „Schwaben“ die Partie. Der auffällige Eliyah Rau hätte noch gerne ein Tor gemacht – und war auch mehrmals nah dran, es blieb aber beim 4:1.

Dettling trifft vom Punkt

Weit aus weniger spektakulär war das zweite Halbfinale zwischen dem Karlsruher SC und dem FC Augsburg. Der KSC verzichtete im Gegensatz zu den anderen Teams weitestgehend auf hohes Pressing, sondern verteidigte kompakt und eher tiefstehend im 4-4-2. Da auch der FCA zunächst selten kreativ wurde, waren Torchancen zunächst Mangelware. Trotzdem gab es dann kurz nach der Trinkpause einen besonderen Moment. Lokalmatador Luis Dettling verwandelte einen Foulelfmeter sicher zur KSC-Führung.

Nach dem Seitenwechsel verpassten die Karlsruher bei einer großen Gelegenheit zunächst das 2:0 und wurden dafür nach 45 Minuten bestraft. Romeo Ivelj traf aus 20 Metern sehenswert zum Ausgleich ins Netz. Ein Fehler im Aufbau sollte dem FCA aber das Finale kosten: Justin Obika traf nach etwas Gestocher im Fünfmeterraum ins Tor.

Frühe Führung

Im Spiel um den dritten Platz siegte der SC Freiburg mit 1:0 gegen die Augsburger – im Anschluss waren die Augen auf das Finale gerichtet. Von Anfang an war viel Tempo im Spiel, jeder Zweikampf war hart umkämpft. Kuranyi nutzte einen krassen Patzer des Torhüters zum 1:0 für den VfB. Die Führung hatte aber nicht allzu lange bestand, den nach sieben Minuten landete ein abgefälschter Dettling-Schuss bei Houssam Arbai, der mit einem tollen Schuss ausglich.

VfB bricht ein

In der Folge war der VfB gefühlt leicht überlegen, mit einer Führung in die Halbzeit ging aber Karlsruhe: Dieses Mal kam ein Abpraller zu Firat Alpsoy, der das 2:1 erzielte. Nach der Pause war zunächst die wieder runderneuerte VfB-Mannschaft am Zug. Nino Kutos und Efe Korkut – Sohn von Ex-Bundesligatrainer Tayfun – drehten das Spiel mit schön herausgespielten Treffern. Raimund hatte sogar die Chance auf das 4:2, dann kippte die Partie aber urplötzlich total in Richtung der Badener. Hugo Alfonso glich nach einem Eckball aus, dann nutzte Alpsoy einen Fehler von Kutos. Der KSC ließ sogar noch zwei weitere Tore in den letzten Minuten folgen und gewann letztlich durch das 6:3 den Bitzer Cup.

Willig mit klaren Worten

VfB-Coach Nico Willig bemängelte die letzten 20 Minuten seiner Mannschaft: „Über das musst du besprechen. Was über eindreiviertel Spiele gut war, war dann auf einmal komplett weg. Karlsruhe war uns dann was die Führungsstruktur auf dem Platz anbelangt, komplett überlegen. Man sieht das wir Fußballspielen können, aber wenn du sechs Tore bekommst, ist es schwierig Spiele zu gewinnen.“