Im Baugebiet "Fischinger Steige" kommt ein neues Sechsfamilienhaus dazu. Die Ortschaftsratsmitglieder schauten sich die Verkehrssituation vor Ort an. Foto: Schwind

Der Mühlheimer Ortschaftsrat und einige Mitbürger trafen sich am Samstag zu einem Rundgang durch den Ort. Der Treffpunkt war am Verbindungsfußweg zum Mühlbachring, unweit des als Zankapfel bekannten Gemeindeverbindungswegs nach Fischingen.

Sulz-Mühlheim - "Nach der jetzigen Einbahnstraßen-Regelung scheint sich die Verkehrssituation entspannt zu haben, wobei aber immer noch gelegentlich Kraftfahrzeuge beobachtet werden, welche sich von Fischingen kommend entgegengesetzt der Einbahnstraßenregelung durchmogeln", teilte die Ortsvorsteherin Barbara Klaussner mit.

Ein weitaus größeres Problem scheint zumindest im Moment die Geschwindigkeit zu sein, mit der die Autos durch die Neubausiedlung "Fischinger Steige" trotz der vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer fahren. Auch während der Tross im Gebiet unterwegs war, ließen sich die Fahrer nicht durch Handzeichen beeindrucken und fuhren mit teilweise hohen Geschwindigkeiten an den Rundgangsteilnehmern vorbei.

Verkehrsberuhigte Zone kaum durchsetzbar

Die Ortschaftsräte signalisierten, dass sie an einer verkehrsberuhigten Zone in dem Gebiet interessiert wären. Klaussner legte recht deutlich dar, dass eine solche wohl kaum durchsetzbar wäre. Eine große Hürde wäre, dass das Parken in diesem Fall nur auf speziell ausgewiesenen Flächen erlaubt wäre, was in der Konstellation mit Grundstückseinfahrten und einer Straßeneinmündung gar nicht möglich wäre.

Ortschaftsratsmitglied Alexander Däuble sprach sich zur besseren Sicht in der unübersichtlichen Kurve für einen Verkehrsspiegel aus. Eine weitere Möglichkeit zur Verkehrsberuhigung sieht der Ortschaftsrat darin, dass man das 30-Schild bis nach ganz unten zur Straßeneinmündung in die Kreisstraße 5505 versetzen könnte.

Ortsvorsteherin nimmt Voschläge mit

Der Einbau verkehrsberuhigender Elemente sei mit Blick auf landwirtschaftliche Fahrzeuge ebenfalls nicht möglich, erklärte die Ortsvorsteherin. Im Moment sehe es so aus, dass neben der seit 2018 geltenden Geschwindigkeitsreduzierung kaum noch weitere Maßnahmen möglich wären. Klaussner möchte die Vorschläge trotzdem in die nächste Verkehrsschau mitnehmen.

Im Baugebiet "Fischinger Steige" soll in Kürze der Bau eines weiteren Sechsfamilienhauses beginnen. In diesem Zuge soll, wenn eh schweres Gerät vor Ort sei, auch die Renaturierung der angrenzenden Flächen zu Ende gebracht und die vorgesehenen Heckengürtel gepflanzt werden.

Kaputter Weg sorgt für Stolperfallen

Als nächste Station wurde der Mühlheimer Friedhof besucht. Auf dem Friedhof fiel besonders der kaputte Weg entlang der Friedhofsmauer auf. Hier wurde der Teerbelag von den Wurzeln der angrenzenden Kastanienbäume angehoben. Dies sorgt zusammen mit dem starken Moosbewuchs für Stolperfallen. Aber auch die städtischen Platten zur Einfriedung der Gräber müssten teilweise neu verlegt und wieder eingebettet werden. Der schräg anlaufende Weg hinauf zu der Aussegnungshalle soll mit einem Geländer ausgestattet werden, damit sich vor allem die älteren Menschen zum sicheren Gang sowohl hinauf als auch hinab festhalten können.

Während in der Alten Fischinger Steige der fahrende Verkehr ein Problem darstellt, ist es in der Hindenburgstraße der ruhende Verkehr. "Wenn sich alle an die Verkehrsvorschriften halten würden, gäbe es hier keinerlei Probleme", meinte Klaussner. Die Ortsvorsteherin ging auf die Verkehrsvorschriften ein und erklärte, dass weder vor noch in Kurven und auch nicht an Grundstückseinfahrten und gegenüber den Einfahrten geparkt werden dürfte. Das gelte für die ganze Hindeburgstraße. "Die Wirklichkeit sieht aber anders aus", stellte Klaussner fest.

Parksünden werden dokumentiert

Bei Um- oder Sanierungsbauten innerörtlich müssten keine Stellplätze vorgewiesen werden, informierte die Ortsvorsteherin. Aber gerade im Bereich der früheren Bäckerei parken nicht nur Fahrzeuge von Fahrern mit Behinderung, sondern auch Lieferwagen – teilweise sogar auf dem Gehweg.

Ortschaftsratsmitglied Manfred Stocker regte an, die "gute Stube" von Mühlheim mit der Kirche, dem Rathaus und Pralinimo vom Durchgangsverkehr zu befreien und eine 30er-Zone einzurichten. Diesen Zahn zog Klaussner ihrem Ratsmitglied ziemlich schnell, da man dann die Kreisstraße 5509 hierfür entwidmen müsse, was fast unmöglich wäre. Klaussner kann nur an die Bewohner appellieren und jede Parksünde mit Bild und Zeitangabe an das Sulzer Ordnungsamt schicken. Mehr scheint zumindest momentan nicht möglich zu sein.