Die L 356 zwischen Talheim und Hochdorf wird häufig von Lastwagen befahren – doch die Straße ist eng und in schlechtem Zustand. Foto: Schülke

Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagt, was jetzt mit der Kreisstraße zwischen Altheim und Hochdorf passiert. Und wie des mit der S-Bahn Verlängerung nach Horb und dem Metropolexpress Freudenstadt-Stuttgart weitergeht.

Bei der Verkehrsfreigabe der Brücke über den Bahnübergang Talheim schwärmte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) von der schönen Aussicht. Gibt es die auch für die Bahn unten und die Lkw, die ab dem Kreisverkehr Ziegelhütte Richtung Hochdorf nur Rumpel-Straßen haben?

Die Landesstraße 356 verbindet den Kreisverkehr zwischen Altheim, Talheim und Hochdorf. Ideal für Lkw vom Güterverkehrsterminal, die Richtung Nagold wollen.

Die Straße ist bisher zwischen der Kreuzung Hochdorfer Straße aus Talheim und Hochdorf gesperrt. Wie geht es hier weiter?

Das sagt das Landesverkehrsministerium von Winfried Hermann: „Aufgrund des bestehenden schlechten Zustands der Landesstraße 356 sowie der zu erwartenden Zunahme des Schwerverkehrs durch die Ansiedlung neuer Industrie- und Gewerbegebiete plant das Regierungspräsidium Karlsruhe eine grundlegende Ertüchtigung der L 356 zwischen dem Knotenpunkt L 356 / K 4718 und Hochdorf, einschließlich des Umbaus des Knotens zu einem Kreisverkehrsplatz.“

Da ist ja schon Baustelle. Warum?

Das Verkehrsministerium: „Wegen der Verlegung einer Wasserleitung des Gäuwasserzweckverbands in diesem Bereich waren ausführliche Abstimmungen beider Planungen erforderlich. Da die Verlegung der Wasserleitung im Sommer 2023 erfolgreich abgeschlossen werden konnte, soll nun nach Fertigstellung der Straßenplanung im kommenden Frühjahr 2024 mit der Maßnahme an der L 356 begonnen werden.“

„Parallel zur Ausführungsplanung soll in diesem Jahr unter anderem der notwendige Grunderwerb abgeschlossen werden, damit der Baubeginn in 2024 erfolgen kann.“

Wie lange wird die Bauzeit für diesen Abschnitt sein?

Das Landesverkehrsministerium: „Die erforderliche Bauzeit für die rund 2,3 Kilometer lange Strecke und den Umbau des Knotenpunkts beträgt voraussichtlich zwölf Monate.“

Der westliche Teil bis zum Kreisverkehr Altheim/Talheim ist für alle, die da fahren müssen, eine Katastrophe. Rumpel-Pumpel, schmal, kurvig und unübersichtlich. Was ist hier geplant?

Das Landesverkehrsministerium hat das schon im Plan. Das Ministerium sagt: „Im Streckenabschnitt der Landesstraße ist im Erhaltungsmanagement Landesstraßen 2022-2025 ein Erhaltungsabschnitt enthalten. Die Voraussetzungen für die Umsetzung einer Erhaltungsmaßnahme sind somit grundsätzlich gegeben.“

Wann wird dieser Teil gemacht?

Das Landesverkehrsministerium: „ Aus heutiger Sicht ist ein Baubeginn im Jahr 2025 anvisiert, sofern die erforderlichen Haushaltsmittel vorliegen und die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden können.“

Wird dieser Teil der Landesstraße bei der Baumaßnahme breiter und übersichtlicher?

Jürgen Skarke, Abteilungspräsident Verkehr vom Regierungspräsidium Karlsruhe: „Das ist derzeit noch nicht abzusehen. Dort gibt es eine Vielzahl von Grundstückseigentümern, teilweise mit Kopfgrundstücken.Es ist deshalb bisher unklar, ob wir die Grundstücke für eine bessere Straßenführung zusammen bekommen.“

Während der Landesverkehrsminister die schöne Aussicht genießt, rauscht unten ein Zug durch. Gelb-weiß, mit B-wegt Logo. Das soll ja bald ein Metropolexpress von Freudenstadt nach Stuttgart sein, oder?

Das Landesverkehrsministerium: „Bereits heute besteht eine zweistündliche Direktverbindung von Freudenstadt nach Stuttgart mit dem Regionalexpress der Linie 14b. In Eutingen wird der RE 14b mit dem RE 14a Rottweil – Stuttgart vereinigt beziehungsweise in der Gegenrichtung getrennt.“

Sind auch für diese Bahn Verbesserungen geplant?

Das Landesverkehrsministerium: „Mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 ab Dezember 2025 soll die Linie als eigenständiger Zug verkehren – als Metropolexpress. Das heißt, das Trennen und Vereinigen der Zugteile mit dem Regionalexpress aus Rottweil in Eutingen entfällt. Das führt auch dazu, dass auf der Gäubahn zwischen Horb/Eutingen und Stuttgart deutlich mehr Züge verkehren. Die Fahrgäste an den MEX-Halten haben dann das Angebot eines Halbstundentakt mit mindestens zwei Zügen pro Stunde und Richtung.“

Und was ist mit der S-Bahn Verlängerung bis Horb a. N.ckar?

Landesverkehrsminister Winfried Hermann sagt zu dieser Redaktion: „Ich denke, das gehört zu einem großen Gesamtpaket – auch mit dem Metropolexpress nach Freudenstadt – das wir gerade gemeinsam schnüren. Um die Folgen der Gäubahn-Kappung für die Anrainer so gering wie möglich zu halten. Die Ergebnisse hierzu werden wir wohl dann Ende des Jahres präsentieren. Das muss dann natürlich noch intensiv mit allen Beteiligten besprochen werden. Danach wird es eine öffentliche Vorstellung geben.“