Bei diesem Unfall auf der B 463 starb im Juni 2023 ein Mann. (Archivfoto) Foto: Nölke

Senioren sind auffallend oft in Unfälle verwickelt. Das zeigt die Statistik des Polizeipräsidiums Reutlingen für die Kreise Zollernalb, Tübingen, Reutlingen und Esslingen, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Unter den Toten waren zwölf Autofahrer – acht Männer und vier Frauen – sowie ein Beifahrer. Getötet wurden 2023 sechs Motorradfahrer und eine Beifahrerin, vier Fußgänger, fünf Radfahrer und zwei Männer, die mit einem Krankenfahrstuhl unterwegs waren. Ein Busfahrer wurde von seinem Bus überrollt.

4671 Mal hat es im Zollernalbkreis gekracht

33 324 Mal hat es 2023 im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen gekracht. Das Präsidium ist zuständig für die Landkreise Reutlingen, Esslingen, Tübingen und den Zollernalbkreis. Im Zollernalbkreis gab es 4671 Unfälle, 505 Menschen wurden verletzt, 98 von ihnen schwer – neun Menschen starben.

Die meisten Unfälle geschahen beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren. 826 Fahrer waren zu schnell unterwegs, 333 Mal passierten Fehler beim Überholen. Alkohol am Steuer oder Drogen im Blut wurde bei 593 Fahrern registriert.

Immer mehr Fahrer flüchten

Seit 2020 erfasst die Polizei Unfälle mit E-Scootern. Damals waren es 19 Unfälle, 2023 fast das Sechsfache mehr, nämlich 107. 2932 Mal waren Unfallbeteiligte in der Gesamtstatistik älter als 65 Jahre. Insgesamt 14 Senioren starben auf den Straßen im Zollernalbkreis.

Die Zahl der Unfallfluchten nahm um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. 7031 Fahrer flüchteten, etwa jede dritte dieser Straftaten konnte die Polizei aufklären. Bei 118 Fahrern konnten berauschende Mittel im Blut nachgewiesen werden. „Da aber die Verantwortlichen oft erst im Zuge längerer Ermittlungen dingfest gemacht werden können, muss hier von einer erheblichen Dunkelziffer ausgegangen werden“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Alkohol und Drogen im Spiel

Im Zollernalbkreis hat es 2023 4671 Mal gekracht, dabei kamen neun Menschen ums Leben. 505 Personen wurden verletzt. 98 Mal spricht die Polizei von Schwerverletzten. 916 Mal ermittelten die Beamten wegen Unfallflucht.

Die häufigsten Unfallursachen: Wie präsidiumsweit auch passierten die meisten Unfälle beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren, nämlich 486. 351 Mal schepperte es wegen Missachtung der Vorfahrt, 188 Mal hat die Geschwindigkeit nicht gepasst und 119 Fahrer waren nicht verkehrstüchtig. 94 Mal stimmte der Abstand nicht und 73 Unglücke geschahen beim Überholen.

Alkohol und Drogen: 92 Mal war bei den Unfällen Alkohol im Spiel. 11 Menschen wurden schwer verletzt. Bei 11 Unfallfahrern wurden Drogen im Blut nachgewiesen. Schwer verletzt wurden bei solchen Unfällen drei Menschen.

Crashs mit Pedelecs nehmen zu

Unfälle mit Autos: 1664 Mal hat es 2023 auf den Straßen im Zollernalbkreis gescheppert. Meistens ging es glimpflich aus. Dennoch: 71 Menschen wurden schwer verletzt und acht starben. 2022 verloren drei Menschen bei solchen Unfällen ihr Leben.

Unfälle mit Lastwagen: 199 Mal waren Laster involviert. Neun Menschen wurden schwer verletzt, einer getötet.

Unfälle mit Motorrädern gab es 2023 im Landkreis 79. 18 Biker wurden schwer, 48 leicht verletzt. Neun Mal krachte es mit E-Scootern.

Rad- und Pedelecfahrer: 116 Radler hatten 2023 im Landkreis einen Unfall. 19 verletzten sich dabei schwer. Auffallend ist der Anstieg der Crashs mit Pedelecs. Waren es 2019 26 Unfälle und 2022 38, sind für 2023 58 Fälle verzeichnet. Acht Pedelecnutzer wurden schwer verletzt.

Sechs Senioren verloren ihr Leben

Fußgänger waren 2023 52 Mal in Unfälle verwickelt. Sechs wurden schwer, 42 leicht verletzt. Getötet wurden zwei Menschen Zum Vergleich: 2019 starb kein Fußgänger, 2022 einer.

Verkehrsunfälle mit Senioren: 468 Mal waren Menschen in Unfälle verwickelt, die älter als 65 Jahre sind. 2022 stand der Zähler auf 392. Getötet wurden sechs Senioren, 2022 war es einer.

Verkehrsunfälle mit jungen Erwachsenen: Hier steht der Zähler für 2023 auf 387 Unfällen, im Vorjahr waren es 366. 15 junge Menschen wurden im vergangenen Jahr schwer verletzt.

Verkehrsunfälle mit Kindern gab es 2023 insgesamt 21. Drei Kinder wurden dabei schwer verletzt. Aus dem Leben gerissen wurde im Vergleichszeitraum ab 2019 kein Kind. Drei Unfälle ereigneten sich auf dem Schulweg.

Hier gibt es alle Zahlen

Den gesamten Verkehrsunfallbericht
für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen gibt es unter https://ppreutlingen.polizei-bw.de/statistiken/