Herausforderndes Jahr: Nico (links) und Jörg Sackmann. Foto: Brieskorn

Die drei Baiersbronner Häuser der Spitzengastronomie halten sich im neuen Schlemmer-Atlas "Gault & Millau".

Die drei Baiersbronner Häuser der Spitzengastronomie halten im neuen Schlemmer-Atlas "Gault&Millau" ihre Top-Bewertungen, ein Restaurant legt sogar zu. Für die „Traube Tonbach“ nimmt ein rabenschwarzes Jahr ein versöhnliches Ende.

Baiersbronn - Aufatmen in der "Traube Tonbach": Die Brigade um „Schwarzwaldstube“-Küchenchef Torsten Michel hält ihre 19,5 Punkte und bleibt damit in der Spitzenklasse, Florian Stolte und seine Mannschaft von der „Köhlerstube“ verbessern sich von 16 auf 17 Punkte – obwohl das traditionsreiche Restaurant „Schwarzwaldstube“, Inbegriff der deutschen Nobelgastronomie, im Januar abgebrannt ist und die „Köhlerstube“ gleich mit. Vier Sterne des "Guide Michelin" gingen in Rauch auf – keine Restaurants, keine Auszeichnungen.

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Mittlerweile kochen die Brigaden um Michel und Stolte im Übergangsrestaurant "Temporaire", bis die neuen Restaurants gebaut sind. Sie haben in der kurzen Zeit zwischen den Corona-Zwangspausen offenbar ganze Arbeit geleistet.

"Dieses Jahr hat uns gleich mehrfach darin bestärkt, dass jedwede Leistung, jeder Erfolg und jede noch so kühne Idee vor allem eins braucht: Zusammenhalt. Allen Herausforderungen zum Trotz ist es unseren Küchenchefs Torsten Michel und Florian Stolte gelungen, an ihrer neuen Wirkungsstätte wieder groß aufzukochen. Auszeichnungen wie der ›Gault & Millau‹ machen mich stolz und dankbar für mein großartiges Team."

Torsten Michel sagt: "Wir freuen uns einfach. Besonders in diesem herausfordernden Jahr die Höchstnote von 19,5 zu halten, ist eine schöne Bestätigung, dass wir das, was wir uns nach dem Brand im Frühjahr für die Schwarzwaldstube vorgenommen haben, realisiert haben. Schade ist, dass wir jetzt nicht mit Gästen feiern können – aber die Lorbeeren des ›Gault & Millau‹ sind ein Versprechen für 2021 und dann ist hoffentlich vieles wieder normal!"

Freude auch in der Nachbarschaft: Das Restaurant "Bareiss" des Hotels Bareiss um Küchenchef Claus-Peter Lumpp in Baiersbronn-Mitteltal verteidigt seine 19 Punkte und bleibt damit in der obersten Liga, das Restaurant Schlossberg von Jörg und Nico Sackmann, Vater und Sohn, hält seine 17 Punkte.

Auch für das Hotel Sackmann war 2020 nicht nur wegen Corona ein herausforderndes Jahr. Der Betrieb baute grundlegend um. "Wir freuen uns sehr, dass wir die Auszeichnung halten konnten. Und wir freuen uns sehr, mit komplett neugebautem Restaurant an den Start gehen zu können." Schön wäre für ihn, wenn er seinen Gästen nun bald sagen könnte, ob sie zu Weihnachten zum Essen kommen könnten.

Claus-Peter Lumpp kommentiert die Spitzenbewertung für seine Brigade so: "Das Restaurant Bareiss ist im neuen Gault Millau unter einer neuen Chefreaktion erneut mit 19 Punkten gewertet und gewürdigt worden. Darüber freuen wir uns alle ganz enorm. Gastronomie ist immer Teamwork. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen vor und hinter den Kulissen für ihren außerordentlichen Einsatz in einem außerordentlich anspruchsvollen Jahr. Ich danke unseren Gästen für ihre tatkräftige Hilfe und ihre unglaubliche Treue und Verbundenheit. Und ich danke der Redaktion des Gault Millau für ihr großes Vertrauen, dessen wir uns mit all unserem Können und in aller Gastfreundschaft zur Lebensfreude unserer Gäste würdig erweisen möchten.“