Taucher des THW sind in der Brigach unterwegs, um nach dem Vermissten Dirk Brünker zu suchen. Foto: Eich

Tag 6 der Vermisstensuche nach Dirk Brünker: Die Villinger Kripo gibt die Hoffnung nicht auf und hat das THW inklusive Taucher um Unterstützung gebeten.

Villingen-Schwenningen - Das Bangen und Hoffen geht weiter: Der 61-jährige Villinger ist noch immer spurlos verschwunden. Hier gibt es Fragen und Antworten zum derzeitigen Stand.

Was für Suchmaßnahmen sind am Donnerstag gestartet worden?

Die Kriminalpolizei hat das Technische Hilfswerk (THW) angefordert. Die Ortsverbände Villingen-Schwenningen und Donaueschingen waren am Donnerstag in eine Maßnahme rund um den Warenberg mit 16 Kräften eingebunden. Dort suchte man das Waldstück im Dreieck zwischen Magdalenenberg, Judas-Thaddäus-Kapelle und Warenbergschule ab. Auch eine Drohne kam hier zum Einsatz.

Parallel dazu war die Fachgruppe Bergungstauchen des Ortsverbands Stockach an der Brigach in Marbach unterwegs, um dort nach Dirk Brünker zu suchen. Bislang ohne Erfolg.

Wie verfährt die Kripo nun weiter?

Die Kripo führt weiter Befragungen im Umfeld des Vermissten durch und versucht dadurch neue Erkenntnisse zu erlangen. Dafür habe man mehr Zeit einplanen müssen als üblich. "In diesem Fall macht die Tatsache, dass der Vermisstenfall über die Weihnachtsfeiertage anlief, die Sache nicht einfacher", erklärt Polizeisprecher Jörg Kluge mit Blick darauf, dass einige Personen nicht sofort anzutreffen waren.

Teilweise wurde Kritik laut, dass nicht sofort Hilfsorganisationen mit Rettungshunden angefordert wurden. Was sagt die Polizei hierzu?

Laut Kluge sei man, aufgrund der Tatsache, dass der Villinger auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen ist, sofort von einem Vermisstenfall ausgegangen. Danach würden Routinen ablaufen: Verständigung umliegender Dienststellen, die Befragung von Familienmitgliedern, Freunden und Verwandten, Überprüfung möglicher Hinwendungsorte, Handy-Standortbestimmung sowie Befragung umliegender Krankenhäuser.

Dadurch und über eine Öffentlichkeitsfahndung erhoffe man sich Anhaltspunkte für den letzten Verbleib des Vermissten. Kluge: "Ohne diese Hinweise macht zum Beispiel das Absuchen von Gebieten keinen Sinn – wo sollte man denn auch anfangen zu suchen?"

Tatsächlich habe man nach den ersten Erkenntnissen bei der Rettungshundestaffel angefragt. "Leider sind deren Flächensuchhunde beim angenommen Suchgebiet entlang der Brigach, Färberstraße und Warenburgstraße nicht geeignet", so der Polizeisprecher.

Daher sei der Einsatz sogenannter Mantrailern erfolgt – diese würden jedoch nur dann Sinn machen, wenn vom Vermissten ein letzter Aufenthaltsort bestimmt werden kann und eine verfolgbare Spur vorliegt. Kluge: "In einem stark frequentierten, abzusuchenden Stadtgebiet stoßen aber auch diese Hunde an ihre Grenzen." So habe der Mantrailer der Polizei die Fährte des Vermissten bereits nach 200 Metern verloren. Ein privat organisierter Suchhund konnte die Spur hingegen bis nach Kirchdorf verfolgen.