Obstbäume machen ihren Besitzern im Herbst viel Arbeit. Foto: Pia Bayer/dpa

Bei der Fragestunde des Gemeinderats meldet sich ein Baumschützer: viele alte Bäume seien auf Privatgrundstücken gefällt worden. Diese Bäume seien schützenswert, mit dem Biotop-Verbund biete er finanzielle und tatkräftige Unterstützung bei einer Baumschutzaktion an.

Bei einem Spaziergang in Felldorf sei ihm aufgefallen, dass bei einem Neubau in der Durchgangsstraße ein „100 Jahre alter, richtig schöner Baum“ gefällt wurde, berichtet ein Bürger in der Fragestunde des Gemeinderats. Er habe am entsprechenden Haus geklingelt und die Antwort bekommen, dem Besitzer des Grundstücks sei das fallende Obst lästig gewesen.

Obstbestand entfernt

In der Bahnhofstraße sei neben dem Altgebäude ebenfalls auch der Obstbestand entfernt worden. Im Bierlinger Wohngebiet „Schwäbische Toskana“ zeige sich das gleiche Bild: „Alle, die ein Haus dort gebaut haben“, hätten die Bäume auf ihrem Grundstück „weggehauen“.

Daher schlägt der Starzacher Bürger eine Baumschutzaktion vor. Außerdem erinnert er an die versprochenen Ausgleichsmaßnahmen für die Streuobstwiesen, die auf dem Gelände der heutigen „Schwäbischen Toskana“-Gebäude standen.

Kein Interesse an Baumschutzaktion

Eine Baumschutzaktion stehe von der Wichtigkeit her „auf einer Skala von null bis zehn bei minus 30“, sagt Bürgermeister Thomas Noé. Aufgrund des Personalmangels in der Verwaltung sei eine Frage, wer so eine Aktion durchführe und begleite. „Ich konzentriere mich auf das, was richtig notwendig ist und versuche, alles andere zu schieben“, sagt Noé.

Allerdings wolle er die Baurechtsbehörde anfragen, ob „Bäume weggemacht wurden, die zu schützen sind“.

Bezüglich der „Schwäbischen Toskana“ wolle er ebenfalls in Erfahrung bringen, was noch nachgepflanzt werden müsse – die Ausgleichsmaßnahmen seien schließlich vertraglich festgeschrieben worden. Die Nachpflanzungen „müsste jemand jetzt endlich machen“.

Dürre macht zu schaffen

Die Dürre mache zudem auch den Streuobstwiesen zu schaffen: „Wenn sie nicht rumspringen und die gießen, dann haben sie ein großes Problem.“ Der Bürger, der die Diskussion eröffnet hatte, bietet seine Mithilfe mit dem Biotop-Verbund an: „Wenn es Dinge gibt, die man als Ehrenamt oder unter Bürgerbeteiligung machen kann, sind wir bereit.“ Auch eine Beteiligung an Kosten von bis zu zehn Prozent schlägt er vor und erwähnt neben dem Baum- auch den Amphibienschutz. Die Streuobstwiesen seien zudem geschützter Grünbestand und landschaftsprägend. Wenn das Obst allerdings nicht gebraucht werde, sei auch das Pflanzen widerstandsfähigerer Bäume möglich.

Noé betont, dass die Verwaltungsaufgaben trotz viel Hilfe seitens der Bürger an der Gemeinde hängen bleibe.